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Die Ein­fluss­fak­to­ren

Hat­tie ord­net die un­ter­such­ten Ein­fluss­fak­to­ren sechs Do­mä­nen zu:

Cur­ri­cu­la

El­tern­haus

Lehr­per­son

Ler­nen­de

Schu­le

Un­ter­rich­ten

Im Rah­men einer fach­spe­zi­fi­schen Fort­bil­dung bzw. im Rah­men der Un­ter­richts­ent­wick­lung ist die Do­mä­ne „Un­ter­rich­ten“ vor­ran­gig. Die unter die­ser Do­mä­ne zu­sam­men­ge­fass­ten Ein­fluss­fak­to­ren sind auch für die (Deutsch-)Fach­schaf­ten bei der ge­mein­sa­men Kon­zep­ti­on der Ver­tie­fungs­stun­de re­le­vant. Die wirk­sams­ten Ein­fluss­fak­to­ren­aus aus der Do­mä­ne „Un­ter­rich­ten“ sind in den TOP 20 die fol­gen­den:

  • Re­ak­ti­on auf In­ter­ven­ti­on (Rang 3 in der Liste der wirk­sams­ten Ein­fluss­fak­to­ren)

  • For­ma­ti­ve Eva­lua­ti­on (Rang 4), d1=0,90

  • Klas­sen­dis­kus­sio­nen (Rang 7), d=0,82

  • In­ter­ven­tio­nen für Ler­nen­de mit be­son­de­rem För­der­be­darf (Rang 8), d=0,77

  • Feed­back (Rang 10), d= 0,75

  • Re­zi­pro­kes Leh­ren (Rang 11), d= 0,74

  • Rhyth­mi­sier­tes vs. ge­ball­tes Üben (Rang 13), d=0,71

  • Meta-ko­gni­ti­ve Stra­te­gi­en (Rang 14), d=0,69

Unter den Be­din­gun­gen der bin­nen­dif­fe­ren­zie­ren­den bzw. Ver­tie­fungs­stun­den, die ins­be­son­de­re der He­te­ro­ge­ni­tät ge­recht wer­den sol­len, bie­ten sich die Fak­to­ren „Feed­back“ und „Re­zi­pro­kes Leh­ren“ an, in­so­fern ge­ra­de die Ver­tie­fungs­stun­den den Vor­teil der klei­nen Lern­grup­pe bie­ten.2

Dass Co-Teaching/ Team-Teaching „nur“ Rang 118 er­reicht, ist er­läu­te­rungs­wür­dig, in­so­fern Team-Teaching ja ge­ra­de die Un­ter­richts­form dar­stellt, die an vie­len Schu­len mit den Ver­tie­fungs­stun­den ver­knüpft ist.

Die von Hat­tie zu­sam­men­ge­fass­ten Stu­di­en mes­sen auch hier den Ein­fluss­fak­tor, d. i. „Co-Teaching/ Team-Teaching“, iso­liert. Es wird, ver­ein­facht ge­sagt, ge­mes­sen, wie groß der Ef­fekt ist, wenn zwei Lehr­kräf­te im Klas­sen­zim­mer sind. Al­lein durch diese Maß­nah­me aber er­ge­ben sich („na­tür­lich“) keine ge­stei­ger­ten Lern­ef­fek­te. Team-Teaching – und genau das soll in den Ver­tie­fungs­stun­den er­fol­gen – ist also mit an­de­ren Fak­to­ren zu kom­bi­nie­ren und kann so zum Lern­er­folg bei­tra­gen.

 

1 Die Hat­tie-Stu­die ver­gleicht die Ef­fekt­stär­ken (d) von etwa 150 Ein­fluss­fak­to­ren. „d“ gibt dabei den ge­mes­se­nen Lern­er­folg an. Ein Wert von d=0 be­deu­tet, dass kein Lern­er­folg ge­mes­sen wer­den kann; Werte ab 0,4 gel­ten als hoch. Der höchs­te ge­mes­se­ne Wert ist 1,44 (Selbst­ein­schät­zung des ei­ge­nen Leis­tungs­ni­veaus/Schü­le­r­er­war­tun­gen).

2 Un­be­rück­sich­tigt blei­ben die„For­ma­ti­ve Eva­lua­ti­on“ und die „Klas­sen­dis­kus­si­on“. Wäh­rend die „Klas­sen­dis­kus­si­on tra­di­tio­nell im re­gu­lä­ren Deutsch­un­ter­richt be­reits eine zen­tra­le Rolle spielt, kann ver­mu­tet wer­den, dass eine „For­ma­ti­ve Eva­lua­ti­on“ gute Ef­fek­te dort er­zie­len kann, wo in ers­ter Linie Neues ge­lernt und we­ni­ger ver­tieft bzw. geübt wer­den soll. Die Ein­fluss­fak­to­ren „Rhyth­mi­sier­tes vs. ge­ball­tes Üben“ und „Meta-ko­gni­ti­ve Stra­te­gi­en“ sind vie­len Lehr­kräf­ten be­wusst und wer­den be­reits be­rück­sich­tigt.

 

Die Ein­fluss­fak­to­ren: Her­un­ter­la­den [docx][127 KB]

 

Wei­ter zu Re­zi­pro­kes Leh­ren