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Fik­tio­na­li­tät 4 UE Süs­kind „Das Par­füm“

All­ge­mei­nes

„Das Par­fum“ ge­hört mitt­ler­wei­le zur Stan­dard­lek­tü­re in Klas­se 10 und hat den Vor­teil, dass es sich um ein Werk eines zeit­ge­nös­si­schen, noch le­ben­den deut­schen Au­tors han­delt, der zudem durch ver­schie­de­ne an­de­re Werke und durch Dreh­bü­cher, u.a. für den Re­gis­seur Hel­mut Dietl, eine in­ter­es­san­te Per­sön­lich­keit des deut­schen Kul­tur­be­triebs ist, auch weil sein enger Freund, der mitt­ler­wei­le ver­stor­be­ne, in­ter­na­tio­nal re­nom­mier­te Pro­du­zent Bernd Eichin­ger die Ver­fil­mung von „Das Par­fum“ or­ga­ni­siert hat.

Der Roman er­mög­licht als „post­mo­der­ner Text“ die kri­ti­sche, iro­nisch dar­ge­stell­te Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Men­schen­bild der Auf­klä­rung, das Leit­bild un­se­rer mo­der­nen Ge­sell­schaft ist, weil er zwi­schen den epo­cha­len Strö­mun­gen „Mo­der­ne“ und „Post­mo­der­ne“ (als deren kri­tisch-iro­ni­sche Bre­chung) steht – daher er­gibt sich eine gute An­bin­dung zur UE 10.3. „Die Epo­che der Auf­klä­rung“ im Bei­spiel­cur­ri­cu­lum 1 für Deutsch Kl.9/10, S.86ff., die – eben­so wie die UE 10.4. zum Sturm und Drang - als sinn­vol­ler Vor­lauf gel­ten kann.

Der Roman kann au­ßer­dem als gutes Um­set­zungs­bei­spiel der UE 10.6. Text und Film – Ge­gen­warts­li­te­ra­tur und ihre Ver­fil­mung (ca. 20-26 Std.), Bei­spiel­cur­ri­cu­lum 1, Deutsch Kl.9/10, S.111ff. gel­ten. Hier sind auch de­tail­lier­te An­ga­ben der pro­zess­be­zo­ge­nen und in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen zu fin­den, die v.a. neben der Ein­übung von Film­ana­ly­se und Ver­gleich von Text und Film auch zum Trai­ning einer (hypo-)the­sen­ge­stütz­ten Text­ana­ly­se und -in­ter­pre­ta­ti­on die­nen, vgl. Bei­spiel­cur­ri­cu­lum Deutsch ab S.114.

Eig­nung für Kl.10 und Bezug zu den Teil­kom­pe­ten­zen (TK) der in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen (ibK) in der Syn­op­se des Bil­dungs­plans Deutsch

„Das Par­fum“ ist be­son­ders für Kl.10 ge­eig­net, da der pas­sen­de Stan­dard vor­sieht, Fik­tio­na­li­tät zu er­ken­nen und vor allem un­ter­schied­li­che Er­schei­nungs­for­men zu re­flek­tie­ren, und nicht nur wie in Kl.6 zwi­schen Sach­t­ex­ten und li­te­ra­ri­schen Tex­ten zu un­ter­schei­den und wie in Kl.8 Fik­tio­na­li­tät zu er­ken­nen. Die für Kl.10 hin­zu­kom­men­den in­halt­li­chen Kom­pe­ten­zen (IK) sehen vor, dass neben Fik­tio­na­li­tät und deren For­men auch Text­ana­ly­se und In­ter­pre­ta­ti­on samt Hy­po­the­sen­bil­dung ver­tieft wer­den (siehe Syn­op­se Li­te­ra­ri­sche Texte, 3.n.1.1., ab S.3, TK 5 und 6 sowie 9, 13-16). Hinzu kom­men Er­ken­nen und Er­läu­tern von Mehr­deu­tig­keit li­te­ra­ri­scher Texte im Un­ter­schied zu Sach­t­ex­ten (TK 20), wie sie sich in „Das Par­fum“ durch Sym­bo­lik und In­ter­textua­li­tät er­ge­ben. Tex­tex­ter­ne und text­in­ter­ne Be­zü­ge (TK 22) wer­den in die­sem Roman be­son­ders re­le­vant, weil sie das post­mo­der­ne Spiel mit den Text­vor­la­gen (siehe In­ter­textua­li­tät, TK 5, und Fak­ten als „Spo­li­en“ be­tref­fen und gleich­zei­tig den sub­ver­si­ven Hel­den­be­griff und die damit ver­bun­de­ne Al­te­ri­tät (als Ver­gleich ei­ge­ner und frem­der Le­bens­wel­ten sowie als Kon­trast von Iden­ti­tät und Ab­gren­zung) wei­ter pro­fi­lie­ren (vgl. TK 23 als Wei­ter­füh­rung seit Kl.8, TK 35, aber auch Hand­lungs­brü­che, TK 8). Damit ver­bun­den ist die zu­neh­mend kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit Epo­chen­be­grif­fen (TK 25) – hier die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem von west­li­chen Wer­ten und v.a. von der Auf­klä­rung (als eine der in Kl. 10 be­han­del­ten Epo­chen) ge­präg­ten Ent­wick­lungs­mo­dell, das Gre­nouil­le als sub­ver­si­ver post­mo­der­ner Held, der im 18.​Jahrhun­dert ver­or­tet wird, ab­ruft, aber vor allem auch un­ter­läuft (vgl. TK 26-30). Der sub­ver­si­ve As­pekt wird zudem mit­tels der in Kl. 10 re­le­van­ten Be­grif­fe Komik, Iro­nie und Par­odie (TK 12 und TK 34) wei­ter­ge­führt, zumal Gre­nouil­le u.a. par­odis­tisch über­trie­be­ne mes­sia­ni­sche As­pek­te und in­ter­tex­tu­el­le Be­zü­ge zeigt. Auf diese Weise kann eine ver­glei­chen­de Per­spek­ti­ve zu an­de­ren in der Klas­sen­stu­fe be­han­del­ten Wer­ken der Auf­klä­rung und des Sturm und Drang ge­zo­gen wer­den, womit der Werk­ver­gleich (TK 24) für die Kurs­stu­fe vor­be­rei­tet, aber auch der Werk-Film-Ver­gleich ver­tieft wer­den kann (siehe Syn­op­se Me­di­en, 3.n.1.3., ab S.14, TK 9: „das me­di­al Dar­ge­stell­te als Kon­strukt er­ken­nen und re­flek­tie­ren“ und TK 10-13, 15 und 18 zur Film­ana­ly­se).

 

All­ge­mei­nes

Ziel­set­zun­gen

Un­ter­richt­s­ein­zeit zu „Das Par­fum“

 

Fik­tio­na­li­tät 4 UE Süs­kind „Das Par­fum“: Her­un­ter­la­den [docx][74 KB]

 

Wei­ter zu Ziel­set­zun­gen