Textbegegnung/Gesamteindruck
Aufgaben:
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Sieh dir den Kurzfilm „Halbnah“ auf Youtube an:
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Stell dir vor, du kommentierst den Film auf Youtube. Formuliere kurze, spontane Eindrücke.
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Besprich dich mit deinem Partner. Vergleicht eure Eindrücke miteinander und überlegt, was eure Filmlesehaltung und eure Wertung beeinflussen könnte.
Hilfestellung siehe Infokasten.
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Was wir zu hören und zu sehen glauben, entspricht oft nicht dem, was tatsächlich gesagt wird oder geschieht.
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Wir hören und sehen häufig nur das, was in unsere Vorstellungswelt passt.
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Unsere Vorstellungswelt hängt ab von unseren persönlichen Prägungen und Erfahrungen, sozial und kulturell.
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Wir bringen unsere eigenen Wunschvorstellungen, Assoziationen und Phantasien mit ein.
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Nebensächliches wird oft als besonders wichtig empfunden, Wichtiges völlig überhört und übersehen.
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Die Aufnahmefähigkeit und –bereitschaft des Einzelnen ist sehr unterschiedlich.
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Alles, was wir weitergeben, ist durch unsere besondere Art der Wahrnehmung bereits verändert.
- Folgende
drei Kommentare könnten sich im Internet zum Film finden.
Untersuche die Beiträge im Hinblick auf die Filmlesehaltung. Was
lässt sich über den jeweiligen Verfasser sagen?
„Cool, ich fands total spannend, tolle authentische Schauspieler, witzige Story, gute Kameraführung, Ton passt, Musik passt, Grading stimmig.... kommt selten vor, dass ich einen Kurzfilm so mag.“
„Sehr schöner Film, komme übrigens aus der Nähe von Bielefeld :)“
„Schöner Film! Und ein tolles Film-Wiedererkennungs-Spiel :)“
Infokasten
Lösungshinweise : Vorbereitung auf den Film und Textbegegnung
Neben
dem Fragebogen, der eher allgemeine Überlegungen zur Filmrezeption
und zu Filmkenntnissen abruft, ist eine Einstimmung auf den Film
sinnvoll. Die SuS sollen eigene Erfahrungswerte im Hinblick auf die
Thematik und Inhalte des Kurzfilms „Halbnah“ formulieren und
diskutieren. Dass Filme immer Identifikationsangebote an den
Zuschauer machen und ihn zum Nachdenken anregen, soll den SuS ins
Bewusstsein gerufen werden. Die Aussage „Ist doch nur ein Film“
wird oft zur eigenen Beruhigung oder der anderer benutzt, wenn ein
Film starke Emotionen auslöst und dem Zuschauer sehr nahe geht oder
wenn uns das, was gezeigt wird, abstößt und verunsichert. Dann
beruhigen wir uns als Zuschauer, indem wir den Film als Fiktion
kennzeichnen und die eigene Lebenswirklichkeit davon abgrenzen. Daher
bietet der Film einerseits die Möglichkeit, sich aus sicherer
Distanz in fremde Welten zu begeben, sich für eine Zeit darauf
einzulassen und damit die Wirklichkeit zu verlassen, er bietet
Inspiration, die zu Imitation oder offen zur Schau getragener
Bekenntnis führen kann, andererseits birgt die Filmrezeption die
Gefahr, die Fiktion auf die Wirklichkeit zu projizieren oder sich gar
in der Fiktion zu verlieren, sodass die eigene Lebenswirklichkeit als
unbefriedigend und langweilig empfunden wird. Mit diesen Überlegungen
nähern sich die SuS der Hauptfigur Max und dessen Umgang mit Filmen
an.
Man könnte die SuS in diesem Zusammenhang auch auf Goethes
„Werther“ und damit auf die Parallelen zwischen Literatur und
Film verweisen.
Nach der ersten Begegnung mit dem Film sollen die SuS ihre ersten Eindrücke formulieren, aber auch reflektieren. Die Thesen zur Wahrnehmung sind dabei als Anregung gedacht. Ebenso als Anregung und Hilfestellung können die Youtube-Kommentare dienen, die deutlich machen, wie der jeweilige Verfasser den Film rezipiert hat. Während der erste Kommentar die Kennerschaft des Verfassers ausweist, indem beispielsweise Fachbegriffe benutzt werden, identifiziert sich der zweite Verfasser mit dem Drehort, vermutlich hat er Orte im Film wiedererkannt. Der dritte Kommentar erwähnt die Filmreferenzen, was darauf schließen lässt, dass sich der Verfasser mit Filmen auskennt und mit vielen Bezügen etwas anfangen konnte.
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