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Ein­füh­rung

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Ent­ste­hung der Bil­dungs­stan­dards

Der Bil­dungs­plan von 2004 in Baden-Würt­tem­berg stellt die Hand­lungs­kom­pe­tenz des jun­gen Men­schen in den Mit­tel­punkt schu­li­schen Ar­bei­tens. Eine Per­son ver­fügt dann über Hand­lungs­kom­pe­tenz, wenn sie sich auf in­di­vi­du­el­ler und so­zia­ler Ebene selbst­stän­dig, si­tua­ti­ons- und sach­ge­recht in schu­li­schen (spä­ter in be­ruf­li­chen), ge­sell­schaft­li­chen und pri­va­ten Si­tua­tio­nen an­ge­mes­sen ver­hält. In Baden-Würt­tem­berg zeigt sich Handlungs­kompetenz in den Di­men­sio­nen Fach-, Me­tho­den-, Per­so­nal- und So­zi­al­kom­pe­tenz . Die Erziehungsauf­gabe der Schu­le ist somit in der in­di­vi­du­el­len För­de­rung des Schü­lers zu sehen, d.h. in der Stär­kung sei­ner Per­sön­lich­keits- und Selbst­stän­dig­keits­ent­wick­lung. Eine bloße An­häu­fung trä­gen Wis­sens ist un­zu­rei­chend. Wis­sen und Kennt­nis­se („Ich weiß etwas“) re­kru­tie­ren sich aus und ent­wi­ckeln sich zu Er­fah­rung und An­wen­dung des Ge­lern­ten („Ich kann etwas“) – der Schü­ler ist in der Lage kom­pe­tent zu han­deln.

Bil­dungs­stan­dards grei­fen zu­nächst all­ge­mei­ne Bil­dungs­zie­le auf. Sie be­nen­nen Kom­pe­ten­zen, die den Schü­le­rin­nen und Schü­lern  bis zu einer be­stimm­ten Jahr­gangs­stu­fe  (in Baden-Würt­tem­berg sind dies die Jahr­gangs­stu­fen 6, 8, 10 und 12) ver­mit­telt wer­den müs­sen, um diese Bil­dungs­zie­le zu er­rei­chen.

Fol­gen­de Sys­te­ma­tik liegt den Bil­dungs­stan­dards in Baden-Würt­tem­berg für alle Fä­cher zu­grun­de:

  1. Leit­ge­dan­ken und Kom­pe­ten­z­er­werb
  2. Kom­pe­ten­zen und In­hal­te
  3. Ni­veau­kon­kre­ti­sie­run­gen
  4. Um­set­zungs­bei­spie­le

 

Bil­dungs­stan­dards im Sport

In den Leit­ge­dan­ken der Bil­dungs­stan­dards Sport an all­ge­mein bil­den­den Gym­na­si­en  wird der Dop­pel­auf­trag des Fa­ches Sport ma­ni­fest: Er­zie­hung zum Sport und Er­zie­hung durch Sport. Be­we­gung, Spiel und Sport sind un­ver­zicht­ba­re Be­stand­tei­le schu­li­scher Bil­dung und Er­zie­hung. Sie för­dern nach­hal­tig die kör­per­li­che, geis­ti­ge wie auch emo­tio­na­le Ent­wick­lung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen. Der Sport­un­ter­richt macht den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Be­we­gung als Le­bens­prin­zip be­wusst und mo­ti­viert sie damit zu le­bens­lan­gem Sport­trei­ben ( Er­zie­hung zum Sport ). Dar­über hin­aus ver­mit­telt er grund­le­gen­de Fä­hig­kei­ten und mo­to­ri­sche Fer­tig­kei­ten, Kennt­nis­se und Ein­stel­lun­gen. Vor dem Hin­ter­grund einer Le­bens­welt, die den Schü­le­rin­nen und Schü­lern immer we­ni­ger na­tür­li­che Be­we­gungs­an­läs­se bie­tet, kommt der al­ters­ge­mä­ßen För­de­rung von Gesundheits­bewusst­sein und Fit­ness eine her­aus­ra­gen­de Be­deu­tung zu. In­di­vi­du­el­le Leistungs­fortschritte und Ver­trau­en in die ei­ge­ne Leis­tungs­fä­hig­keit füh­ren zu einem po­si­ti­ven Kör­per­ge­fühl und zur Stär­kung der Per­sön­lich­keit ( Er­zie­hung durch Sport ).

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ma­chen im Sport­un­ter­richt un­ter­schied­li­che Er­fah­run­gen, sie eig­nen sich in den ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern des Sports neben Fach­kom­pe­ten­zen eben­so Ein­stel­lun­gen und Hal­tun­gen an. Sie er­wer­ben per­so­na­le und so­zia­le Kom­pe­ten­zen wie z.B. mit an­de­ren zu kom­mu­ni­zie­ren und zu ko­ope­rie­ren, mit Kon­flik­ten um­zu­ge­hen, Ri­si­ken ab­zu­schät­zen, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men ( Leit­ge­dan­ken ).
Sie zei­gen Freu­de an der Be­we­gung und ein ver­stärk­tes Ge­sund­heits­be­wusst­sein. Sie ver­bes­sern ihre Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit, zei­gen An­stren­gungs­be­reit­schaft und den Wil­len zum Ler­nen und zur Leis­tung. Sport in der Schu­le ist damit immer „ Er­zie­hen­der Un­ter­richt “. Ein sol­cher Un­ter­richt ist um­fas­sen­der als ein vor­wie­gend an klas­si­schen Sport­ar­ten aus­ge­rich­te­ter Un­ter­richt, der sich pri­mär an der Ver­mitt­lung mo­to­ri­scher Fer­tig­kei­ten und Kennt­nis­sen ori­en­tiert. Schul­sport ist nicht Ver­eins­sport. Schul­sport ori­en­tiert sich an den fol­gen­den Hand­lungs­fel­dern :

Handlungsfelder Abb. 1 

Damit be­deu­tet „Er­zie­hen­der Sport­un­ter­richt“ die Ein­lö­sung des schu­li­schen Dop­pel­auf­tra­ges Er­zie­hung zum Sport und Er­zie­hung durch Sport .

In einem an den Hand­lungs­fel­dern ori­en­tier­ten Sport­un­ter­richt steht das ak­ti­ve Han­deln aller Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Mit­tel­punkt. Dabei wer­den ihnen die ver­schie­de­nen Sinn­rich­tun­gen des sport­li­chen Han­delns di­rekt zu­gäng­lich ge­macht und mit ihrer per­sön­li­chen Le­bens­welt ver­knüpft. Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­hal­ten die Mög­lich­keit, fach­li­che Kom­pe­ten­zen (z.B. mo­to­ri­sche Fer­tig­kei­ten, Wis­sen und Kennt­nis­se), me­tho­di­sche Kom­pe­ten­zen (z. B. Spie­le or­ga­ni­sie­ren, Übun­gen prä­sen­tie­ren), per­so­na­le Kom­pe­ten­zen (z. B. Leistungs­bereitschaft, An­stren­gung, Kri­tik­fä­hig­keit, Neu­gier und Krea­ti­vi­tät) sowie so­zia­le Kom­pe­ten­zen  (z. B. Team­fä­hig­keit, Fair­play, Em­pa­thie, Ko­ope­ra­ti­on) zu er­wer­ben. Wenn Sport­un­ter­richt ent­spre­chend kon­zi­piert und ge­stal­tet wird, kann der Schul­sport maß­geb­lich zu einer um­fas­sen­den Hand­lungs­kom­pe­tenz bei­tra­gen.

Grund­la­gen: Mi­nis­te­ri­um für Kul­tus, Ju­gend und Sport Baden-Würt­tem­berg (2004): Bil­dungs­plan 2004 - All­ge­mein bil­den­des Gym­na­si­um. Stutt­gart

 

Ein­füh­rung Bil­dungs­stan­dards: Her­un­ter­la­den [docx][108 KB]