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Un­ter­richts­for­men

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Es gibt Un­ter­richts­for­men, mit denen sich das kom­pe­tenz­ori­en­tier­te Un­ter­rich­ten leich­ter um­set­zen lässt, da sie per se das selbst­stän­di­ge, ei­gen­ver­ant­wort­li­che Han­deln des Schü­lers in den Mit­tel­punkt stel­len. Diese Un­ter­richts­for­men kön­nen als ko­ope­ra­ti­ve Lern­for­men zu­sam­men­ge­fasst wer­den.

Im Hin­blick auf die Um­set­zung des kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Sport­un­ter­richts wer­den hier ex­em­pla­risch Un­ter­richts­for­men vor­ge­stellt und er­läu­tert, mit denen dies rea­li­siert wer­den kann.

1. Ko­ope­ra­ti­ves Ler­nen
Das Ko­ope­ra­ti­ve Ler­nen ist so­wohl eine Un­ter­richts­form als auch ein di­dak­ti­sches Kon­zept.

  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Das ko­ope­ra­ti­ve Ler­nen ist da­durch ge­kenn­zeich­net, dass es im We­sent­li­chen auf der­sel­ben drei­stu­fi­gen Grund­struk­tur ba­siert.

    1. Stufe: Ein­zel­ar­beit („ Think “)
      Im Vor­der­grund steht zu­nächst die Ein­zel­ar­beit, d.h. alle Schü­ler ar­bei­ten für sich al­lei­ne. 
      Hin­weis: Im Sport­un­ter­richt ist die­ser erste Schritt meis­tens zwei­ge­teilt.
      1. „Think“
        d.h., die theo­re­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung jedes ein­zel­nen Schü­lers mit der Auf­ga­ben­stel­lung.
      2. „Do“
        d.h., jeder ein­zel­ne Schü­ler führt die Auf­ga­be prak­tisch aus. Der Schü­ler übt bei­spiels­wei­se einen Be­we­gungs­ab­lauf für sich.  

    2. Stufe: Ko­ope­ra­ti­on („ Pair “)          
      Alle Schü­ler tau­schen ihr Er­ar­bei­te­tes mit einem Part­ner (Part­ner­ar­beit) oder mit meh­re­ren Part­nern (Grup­pen­ar­beit) aus.

    3. Stufe: Prä­sen­ta­ti­on („ Share “)
      Alle Schü­ler müs­sen in der Lage sein, die Er­geb­nis­se, die die Grup­pe er­ar­bei­tet hat, vor­zu­stel­len.
  • Be­deu­tung für das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten:
    • Er­ar­bei­ten von Wis­sen in einem Sach­ge­biet sowie Er­ler­nen von Be­we­gun­gen
    • Mög­lich­keit einer dif­fe­ren­zier­ten und in­di­vi­dua­li­sier­ten Auf­ga­ben­stel­lung
    • Ver­mitt­lung des­sen, was ge­lernt wurde, an Mit­schü­ler
    • Ge­gen­sei­ti­ger Aus­tausch
    • Prä­sen­ta­ti­on des Ge­lern­ten

Um­set­zungs­bei­spie­le:
2 mit 2
Beid­bei­ni­ge Dre­hung

 

For­men des ko­ope­ra­ti­ven Ler­nens

Grup­pen­puz­zle

  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung (hier am Bei­spiel mit 24 Schü­lern): Gruppenpuzzle
    Zu­nächst wer­den so­ge­nann­te Stamm­grup­pen ge­bil­det (hier S1 bis S6). Jedes Mit­glied der Stamm­grup­pen geht in eine neue Klein­grup­pe, die Ex­per­ten­grup­pe (hier E1 bis E4), und er­ar­bei­tet sich Wis­sen in einem be­stimm­ten Sach­ge­biet. Nach die­ser Ar­beits­pha­se gehen die Schü­ler zu­rück in ihre Stamm­grup­pe, so­dass deren Mit­glie­der jetzt alle Ex­per­ten in un­ter­schied­li­chen Sach­ge­bie­ten sind.
    Die Ex­per­ten un­ter­rich­ten die an­de­ren Grup­pen­mit­glie­der über ihr Sach­ge­biet.
  • Be­deu­tung für das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten:
    • Selbst­stän­di­ges Er­ar­bei­ten von Wis­sen und Kön­nen /Be­we­gungs­mus­ter in einem Sach­ge­biet
    • Mög­lich­keit einer dif­fe­ren­zier­ten und in­di­vi­dua­li­sier­ten Auf­ga­ben­stel­lung
    • Mit­schü­ler un­ter­rich­ten sich ge­gen­sei­tig
    • Prä­sen­ta­ti­on des Ge­lern­ten

Um­set­zungs­bei­spiel:  
Zir­kel­trai­ning


2. Frei­ar­beit

  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Schü­ler or­ga­ni­sie­ren in der ihnen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Zeit (meist in Klein­grup­pen) ihre Ar­beit selbst. Sie über­neh­men die Ver­ant­wor­tung für ihr Tun.

For­men der Frei­ar­beit
Sta­tio­nen­ler­nen

  1. Lern­stra­ße
  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Schü­ler er­ar­bei­ten sich meist in Klein­grup­pen selbst­stän­dig die vor­ge­ge­be­nen Sta­tio­nen. Die Rei­hen­fol­ge der ein­zel­nen Sta­tio­nen ist fest­ge­legt, da die In­hal­te auf­ein­an­der auf­bau­en. Die Schü­ler müs­sen nicht alle Sta­tio­nen ab­ar­bei­ten. Das Lern­tem­po be­stim­men die Schü­ler selbst.
  1. Lern­zir­kel
  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Schü­ler er­ar­bei­ten sich meist in Klein­grup­pen selbst­stän­dig die vor­ge­ge­be­nen Sta­tio­nen. Die Schü­ler be­stim­men die Rei­hen­fol­ge der Sta­tio­nen selbst; auch legen sie selbst den Zeit­be­darf fest. Somit müs­sen die In­hal­te an den ein­zel­nen Sta­tio­nen un­ab­hän­gig von­ein­an­der sein. Es gibt Pflicht­sta­tio­nen, die alle Schü­ler ab­sol­vie­ren müs­sen, und Zu­satz­sta­tio­nen, die den Schü­lern wei­te­re Mög­lich­kei­ten und damit Her­aus­for­de­run­gen an­bie­ten.

 

  • Be­deu­tung für das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten beim Sta­tio­nen­ler­nen:
    • selbst­stän­di­ges Er­ar­bei­ten von Wis­sen und Kön­nen
    • Mög­lich­keit einer dif­fe­ren­zier­ten und in­di­vi­dua­li­sier­ten Auf­ga­ben­stel­lung
    • selbst­stän­di­ges Or­ga­ni­sie­ren ler­nen

siehe auch So­zi­al­for­men

Hand­rei­chung Me­tho­den: Her­un­ter­la­den [docx][138 KB]