Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

So­zi­al­for­men

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

„So­zi­al­for­men re­geln die Be­zie­hungs­struk­tur des Un­ter­richts“ (Meyer 2009, S. 136). The­ma­ti­siert wird die In­ter­ak­ti­on zwi­schen den Be­tei­lig­ten (L-S-In­ter­ak­ti­on und S-S-In­ter­ak­ti­on). Es gibt die So­zi­al­for­men Fron­tal­un­ter­richt, Grup­pen­ar­beit, Part­ner­ar­beit und Ein­zel­ar­beit (Stil­lar­beit) (Meyer 2009, S. 136ff).
Die Aus­wahl einer der o.g. So­zi­al­for­men in­iti­iert bzw. ver­hin­dert ge­wünsch­te Ak­ti­vi­tä­ten bzw. Zu­stän­dig­kei­ten. „Vor­zü­ge ein­zel­ner So­zi­al­for­men ge­gen­über an­de­ren kön­nen zur Zeit em­pi­risch nicht nach­ge­wie­sen wer­den“ (Meyer 2009, S. 141). Ent­schei­dend ist, dass die ge­wähl­te So­zi­al­form so­wohl Leh­rer als auch Schü­ler in die ge­wünsch­te Ko­ope­ra­ti­ons­kon­stel­la­ti­on bringt und die in­ten­dier­ten Hand­lungs­mus­ter er­mög­licht.

Im Fol­gen­den wer­den in An­leh­nung an Ach­t­er­gar­de (2007, S.43ff) die So­zi­al­for­men kurz cha­rak­te­ri­siert und er­läu­tert, die das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten der Schü­ler im Sport be­güns­ti­gen. Die Er­läu­te­run­gen be­inhal­ten die Grund­for­men des me­tho­di­schen Han­delns so­wohl aus Leh­rer- als auch aus Schü­ler­sicht.

1. Fron­tal­un­ter­richt (Ple­num)

  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Leh­rer steht im Vor­der­grund und gibt vor, was zu ma­chen ist.
  • Merk­ma­le eines guten Fron­tal­un­ter­richts im Hin­blick auf För­de­rung der Selbst­stän­dig­keit:
    • Auf­ga­ben­stel­lun­gen sol­len die Lö­sung nicht di­rekt vor­ge­ben, son­dern an­de­re Lö­sungs­mög­lich­kei­ten zu­las­sen.
    • Ge­le­gen­hei­ten an­bie­ten, sich ein­zu­brin­gen, so­dass An­re­gun­gen von an­de­ren auf­ge­nom­men wer­den kön­nen.
    • Er­klä­run­gen geben, warum etwas im Un­ter­richt ge­macht wird
    • Ein­set­zen von Me­di­en zur Vi­sua­li­sie­rung
    • bei Vor­trä­gen ist zu be­ach­ten:
      • Sie müs­sen eine Struk­tur haben und ge­glie­dert sein.
      • Sie müs­sen ver­ständ­lich prä­sen­tiert wer­den.
    • Ge­sprächs­pha­sen sol­len kurz und prä­gnant sein.
    • Mög­lich­kei­ten zur Re­fle­xi­on an­bie­ten
  • Be­deu­tung für das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten:
    • Er­ler­nen von Prä­sen­ta­ti­ons­tech­ni­ken durch Nach­ah­mung

2. Part­ner- und Grup­pen­ar­beit

Hin­weis: Die Part­ner- und Grup­pen­ar­beit wird zu­sam­men­ge­fasst, da sie die­sel­ben Merk­ma­le auf­wei­sen.

  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Zwei oder meh­re­re Schü­ler ar­bei­ten ge­mein­sam an einer Auf­ga­ben­stel­lung.
  • Merk­ma­le einer guten Grup­pen­ar­beit im Hin­blick auf För­de­rung der Selbst­stän­dig­keit:
    • Grup­pen­zu­sam­men­set­zung:
      • Die Ein­tei­lung einer Klas­se er­folgt in meh­re­re leis­tungs­ho­mo­ge­ne Klein­grup­pen, um die Grup­pen un­ter­ein­an­der zu mo­ti­vie­ren und nicht von Be­ginn an zu frus­trie­ren.
      • Bil­dung von leis­tungs­he­te­ro­ge­nen Klein­grup­pen, um be­wusst in­di­vi­du­ell zu för­dern
    • Klein­grup­pen soll­ten über einen län­ge­ren Zeit­raum ge­mein­sam ar­bei­ten, so­dass ggf. eine Iden­ti­fi­ka­ti­on statt­fin­den kann.
    • Auf­ga­ben­stel­lun­gen so for­mu­lie­ren, dass alle Schü­ler sich ihren Mög­lich­kei­ten ent­spre­chend ein­brin­gen kön­nen.
    • Trans­pa­renz der Er­war­tungs­hal­tun­gen und Ziel­set­zun­gen
  • Be­deu­tung für das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten:
    • Die Stär­ken des Part­ners su­chen und nut­zen
    • För­de­rung des Mit­ein­an­ders

3. Ein­zel­ar­beit (Stil­lar­beit)

  • Kurz­cha­rak­te­ri­sie­rung:
    Der Schü­ler ar­bei­tet für sich al­lein an der Auf­ga­ben­stel­lung.
    Hin­weis: Neben den be­kann­ten und kla­ren For­men der Ein­zel­ar­beit, z.B. das Prit­schen gegen die Wand, gibt es im Sport For­men, bei denen die Ein­zel­ar­beit nicht so­fort of­fen­sicht­lich wird. Dies ist bei Auf­ga­ben­stel­lun­gen der Fall, die ohne die Hilfe eines Part­ners nicht zu lösen sind bzw. nicht ge­lin­gen kön­nen. So braucht man bei Rück­schlag­spie­len einen Geg­ner, der gleich­zei­tig Part­ner ist, beim „Fair kämp­fen“ einen Part­ner bzw. Geg­ner und beim Syn­chron­tur­nen wei­te­re Mit­schü­ler. Auch das Stel­len eines Bal­les im Vol­ley­ball macht nur Sinn, wenn ein Mit­spie­ler vor­han­den ist. Je­doch muss jeder Spie­ler selbst seine ei­ge­ne Auf­ga­be in Ein­zel­ar­beit lösen.
  • Merk­ma­le einer guten Ein­zel­ar­beit im Hin­blick auf För­de­rung der Selbst­stän­dig­keit:
    • Auf­ga­ben­stel­lun­gen sol­len die Lö­sung nicht di­rekt vor­ge­ben, son­dern an­de­re Lö­sungs­mög­lich­kei­ten zu­las­sen.
    • Auf­ga­ben­stel­lun­gen kön­nen un­ter­schied­lich schwer ge­stal­tet wer­den.
    • Ein­set­zen von Me­di­en zur Vi­sua­li­sie­rung
    • Trans­pa­renz der Er­war­tungs­hal­tun­gen und Ziel­set­zun­gen
    • Mög­lich­kei­ten zur Re­fle­xi­on an­bie­ten
    • In­di­vi­du­el­les Lern­tem­po
  • Be­deu­tung für das selbst­stän­di­ge Ar­bei­ten:
    • Be­wuss­te und in­ten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit der ge­stell­ten Auf­ga­be

wei­ter mit Un­ter­richts­for­men

Hand­rei­chung Me­tho­den: Her­un­ter­la­den [docx][138 KB]