Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Hand­rei­chung Feed­back

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

„Heute wird Feed­back vor allem als ge­mein­sa­me Ver­stän­di­gungs­leis­tung zwi­schen zwei oder meh­re­ren Per­so­nen ver­stan­den. Wir er­fah­ren, wie wir von an­de­ren wahr­ge­nom­men, ver­stan­den und er­lebt wer­den. Eben­so er­fah­ren an­de­re von uns, wie ihre Per­son und Hand­lungs­wei­se auf uns wir­ken“ (Strahm, 2008, S. 53).

Un­be­strit­ten ist, dass Un­ter­richt eine An­ge­le­gen­heit aller Be­tei­lig­ten ist.  Für erfolg­reiches Ler­nen be­nö­ti­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler re­gel­mä­ßig in­di­vi­du­el­le Rück­mel­dun­gen über ihren Lern­pro­zess und ihr Ver­hal­ten. Eben­so brau­chen Leh­re­rin­nen und Leh­rer für er­folg­rei­ches Un­ter­rich­ten ein Feed­back, um zu er­fah­ren, wie Schü­ler ihren Un­ter­richt er­le­ben und wie ihr Ver­hal­ten wahr­ge­nom­men wird. Gud­jons (2004, S.8) emp­fiehlt re­gel­mä­ßi­ge Ge­sprä­che über den ge­lau­fe­nen Un­ter­richt. „Statt des ge­le­gent­li­chen „Na, wie war’s denn so?“ sind me­tho­disch kon­trol­lier­te Ver­fah­ren sinn­vol­ler, bei denen drei Fra­gen im Mit­tel­punkt ste­hen: Was ge­schieht im Un­ter­richt? Wie kön­nen wir den Un­ter­richt ver­bes­sern? Was kön­nen Leh­rer, was kön­nen Schü­ler dazu bei­tra­gen?“ Eine sol­che Vor­ge­hens­wei­se för­dert eine po­si­ti­ve Ar­beits­at­mo­sphä­re.

Egal, auf wel­cher Seite Feed­back ge­ge­ben wird, ent­schei­dend sind zu jeder Zeit Form und In­halt der Rück­mel­dung: Sie ist stets in­for­mie­rend, immer wert­schät­zend und er­mu­ti­gend, nie­mals ver­let­zend oder ab­wer­tend.

Die  an Schu­len ver­wen­de­ten Noten in Zif­fern­form eig­nen sich nicht als Feedback­instrumente, da sie eine Lern­ent­wick­lung des Schü­lers weder nen­nen, do­ku­men­tie­ren noch re­flek­tie­ren. Sie zei­gen weder Stär­ken  noch Schwä­chen des Schü­lers auf, sie ma­chen keine Aus­sa­gen über des­sen Ein­stel­lung sowie Anstrengungs­­bereitschaft, auch nen­nen sie keine Per­spek­ti­ven für ihn.

Es bie­ten sich fol­gen­de Feed­back­in­stru­men­te an:

  • Ge­sprä­che (mit der Klas­se, mit Grup­pen, mit Ein­zel­nen, mit dem Leh­rer)
  • Be­ob­ach­tungs­bö­gen für Selbst­ein­schät­zung und Fremd­einschät­zung

(Kom­pe­tenz­ras­ter, Check­lis­ten)

  • Vi­deo­auf­zeich­nun­gen
  • Lern­ta­ge­buch, Lern­pro­to­koll 

Ein Feed­back er­folgt meist durch den Leh­rer, kann aber auch von Schü­lern bzw. Mit­schü­lern ge­ge­ben wer­den. Dafür sind klare Kri­te­ri­en not­wen­dig, an­hand derer Rück­mel­dun­gen er­fol­gen. Diese kön­nen na­tür­lich auch mit den Schü­lern zu­sam­men aus­ge­ar­bei­tet wer­den. Um Rück­mel­dun­gen geben zu kön­nen, be­darf es so­wohl auf Leh­rer- als auch auf Schü­ler­sei­te ei­ni­ger Vor­aus­set­zun­gen:

Leh­rer neh­men sich Zeit, das Ler­nen der Schü­ler in den Blick zu neh­men , indem sie

  • eine Lern­stands­dia­gno­se für die Schü­ler er­stel­len, die deren Stär­ken und Schwä­chen auf­zeigt
  • die Lern­pro­zes­se und Lern­ent­wick­lun­gen der Schü­ler be­ob­ach­ten
  • Ver­än­de­run­gen wahr­neh­men und dar­auf mit ent­spre­chen­den Auf­ga­ben re­agie­ren
  • den Lern­pro­zess der Schü­ler be­glei­ten und un­ter­stüt­zen
  • den Schü­lern zei­gen, wie sie sich ver­bes­sern kön­nen
  • den Schü­lern im Rah­men des Ver­tret­ba­ren rea­lis­ti­sche in­di­vi­du­el­le Ziele an­bie­ten
  • den Schü­lern zu vor­läu­fi­gen Er­geb­nis­sen Rück­mel­dun­gen geben

Schü­ler haben ge­lernt

  • wie man Feed­back zu in­ter­pre­tie­ren hat, näm­lich als Zwi­schen­stand eines Lern­pro­zes­ses
  • dass Feed­back nicht als Kri­tik, son­dern als Hilfe zu ver­ste­hen ist
  • dass Feed­back kon­struk­tiv ist, also Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge ent­hält
  • wie man an­de­ren (Mit­schü­lern und Leh­rern) über ein­fa­che Feed­back­me­tho­den sach­ge­rech­te Rück­mel­dun­gen geben kann
  • dass sie von an­de­ren Schü­lern ler­nen kön­nen und sich so ge­gen­sei­tig unter­stützen kön­nen
  • dass man seine ei­ge­nen Lern­fort­schrit­te selbst „kon­trol­lie­ren“ kann

 

Hand­rei­chung: Her­un­ter­la­den [docx][104 KB]