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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Nach einer ersten Sammlung der Schülerinnen/Schüler-Fragen geht es nun darum, die Problemanalyse auf verschiedene Arten zu schärfen. In einem ersten Schritt können dazu in Gruppenarbeit folgende Arbeitsaufträge bearbeitet werden.
Hinweis
:
Die Arbeitsaufträge sind bewusst knapp gehalten. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich mit Hilfe der Infos im
Werkzeugkasten
(Ausnahme: Rollenspiel, da dies als bekannt vorausgesetzt wird) über Durchführung und Auswertung des jeweiligen methodischen Zugangs informieren.
1. Gruppe:
Führen Sie eine Begriffsanalyse Menschenwürde durch.
2. Gruppe:
Führen Sie ein Gedankenexperiment zur Fragestellung „Was ist Menschenwürde?“ durch: Stellen Sie sich z. B. eine Gesellschaft vor, die keine Würde kennt.
3. Gruppe:
Führen Sie eine Wortfeldanalyse (s. Begriffsanalyse) zu den folgenden Begriffen durch und grenzen Sie sie gegeneinander ab: Scham – Respekt – Autonomie – Demütigung - …
4. Gruppe:
Erstellen Sie ein Standbild, das eine Würdeverletzung darstellt.
5. Gruppe:
Spielen Sie in einem Rollenspiel eine Situation nach, in der die Würde eines Menschen verletzt wird.
Im Anschluss an diese Arbeitsphase wird sondiert, ob sich nun im Vergleich zu den oben genannten ersten Fragen neue Problemperspektiven ergeben haben. Diese werden dann in Form weiterer Fragen verschriftlicht.
Es folgt eine Reflexion der angewandten Methoden mit Blick auf den damit erzielten Erkenntniszugewinn.
Die durch die letzte Arbeitsphase gegebenenfalls erweiterten Analysefragen vom Anfang sollen nun systematisiert werden. Idealerweise fassen die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen selbst zu den vier übergeordneten Schwerpunkten, die in der späteren Synopse Verwendung finden. Sollte dies nicht der Fall sein, können die Schwerpunkte auch vorgegeben werden. Die Schülerinnen und Schüler ordnen ihre Fragen anschließend den Schwerpunkten zu.
Folgende Schwerpunkte bieten sich an:
-
Was ist Menschenwürde?
- Wird die Würde eines Menschen nur dann verletzt, wenn er selbst als Würdeverletzung empfindet? (Fall „Casting-Show“)
- Sind äußere Bedingungen (Öffentlichkeit, Nicht-Öffentlichkeit, Folgen für die Zukunft, Beziehung bzw. Machtverhältnis zwischen den Beteiligten etc.) entscheidend für die Frage, ob bei einer Handlung eine Verletzung der Menschenwürde vorliegt? (Fall „Casting-Show“)
- Ist jede Menschenwürde-Verletzung eine Demütigung und umgekehrt? (Fall „Schülerstrafe“)
-
Warum kommt Menschen Menschenwürde zu?
- Haben Verbrecher Menschenwürde? (Fall „Stalking“, Fall „Pranger“)
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Wie hängen Menschenwürde und Menschenrechte zusammen?
- Wird die Menschenwürde verletzt, wenn ein Menschenrecht verletzt wird? (Fall „Ganzkörper-Scanner“, Fall „Burkaverbot“)
-
Welches Menschenbild ist impliziert?
- Haben Tote Menschenwürde? (Fall „Ausstellung“)
- Liegt eine Menschenwürde-Verletzung vor, wenn ein Mensch als Mittel für fremde Absichten benutzt wird? (Fall „Ausstellung“)
Diese Systematisierung leitet über zu der Expertenbefragung mit Hilfe philosophischer Texte. Die Schülerinnen und Schüler erhalten verschiedene klassische und zeitgenössische Begründungsansätze der Menschenwürde, die sie in Gruppen arbeitsteilig erschließen sollen. Die Arbeitsaufträge zeigen methodische Vielfalt (
Werkzeugkasten
,
„Textarbeit“)
.
Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert.
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weiter: Dieter Birnbacher
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