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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Ar­beits­an­wei­sung:

Ana­ly­sie­ren Sie den vor­lie­gen­den Text nach der Plato Me­tho­de und stel­len Sie die Er­geb­nis vor.

Men­schen­recht und Men­schen­pflicht: „Wieso darf ich von den an­de­ren be­an­spru­chen, dass sie die mir un­ver­zicht­ba­ren In­ter­es­sen an­er­ken­nen?

Den Weg weist die Kor­re­la­ti­on von Rech­ten und Pflich­ten; wobei der maß­geb­li­che Ge­dan­ke ge­ne­rell, nicht etwa nur bei an­ge­bo­re­nen In­ter­es­sen gilt. Auf die An­er­ken­nung einer Leis­tung be­steht dort ein mo­ra­li­scher An­spruch, wo die Leis­tung nicht ein­fach­hin, son­dern le­dig­lich unter einem Vor­be­halt er­bracht wird: unter der Vor­aus­set­zung, daß eine kor­re­spon­die­ren­de Ge­gen­leis­tung er­folgt. Weil Men­schen­rech­te einen An­spruch mei­nen, stel­len sie kein Ge­schenk dar, das man sich ent­we­der wech­sel­sei­tig oder - aus Sym­pa­thie, aus Mit­leid oder auf Bit­ten - ein­sei­tig of­fe­riert. Viel­mehr han­delt es sich um eine Gabe, die nur unter Be­din­gung der Ge­gen­ga­be er­folgt. Men­schen­rech­te le­gi­ti­mie­ren sich aus einer Wech­sel­sei­tig­keit her­aus, pars pro toto: aus einem Tausch. Nun steht in der Men­schen pflicht , wer die Leis­tun­gen, die le­dig­lich unter Be­din­gung der Ge­gen­leis­tung er­fol­gen, von den an­de­ren tat­säch­lich in An­spruch nimmt. Um­ge­kehrt be­sitzt er das Men­schen recht , so­fern er die Leis­tung, die nur unter Vor­aus­set­zung der Ge­gen­leis­tung er­folgt, wirk­lich er­bringt.“ […] [1]
Nicht des­halb gibt es Men­schen­rech­te, weil der eine gibt, der an­de­re nimmt, son­dern weil ein wech­sel­sei­ti­ges Neh­men und Geben statt­fin­det und weil dar­über hin­aus zwi­schen Gabe und Ge­gen­ga­be ein un­ge­fäh­res Gleich­ge­wicht be­steht. In mo­ra­li­scher Hin­sicht ba­sie­ren die Men­schen­rech­te auf einer Moral, die sich in sehr ver­schie­de­nen Kul­tu­ren fin­det […]. Es ist die Moral der Gol­de­nen Regel […], bzw. der Wech­sel­sei­tig­keit (Re­zi­pro­zi­tät), die wohl in allen Kul­tu­ren eine Rolle spielt, al­ler­dings mit je­weils un­ter­schied­lich star­kem Ge­wicht […].“ [2]

P

Wieso darf ich von den an­de­ren be­an­spru­chen, dass sie die mir un­ver­zicht­ba­ren In­ter­es­sen an­er­ken­nen?

L

Men­schen­rech­te [als un­ver­zicht­ba­re In­ter­es­sen] le­gi­ti­mie­ren sich aus einer Wech­sel­sei­tig­keit her­aus, pars pro toto: aus einem Tausch

A

Auf die An­er­ken­nung einer Leis­tung be­steht dort ein mo­ra­li­scher An­spruch, wo die Leis­tung nicht ein­fach­hin, son­dern le­dig­lich unter einem Vor­be­halt er­bracht wird: unter der Vor­aus­set­zung, daß eine kor­re­spon­die­ren­de Ge­gen­leis­tung er­folgt.
Weil Men­schen­rech­te einen An­spruch mei­nen, stel­len sie kein Ge­schenk dar, das man sich ent­we­der wech­sel­sei­tig oder - aus Sym­pa­thie, aus Mit­leid oder auf Bit­ten - ein­sei­tig of­fe­riert. Viel­mehr han­delt es sich um eine Gabe, die nur unter Be­din­gung der Ge­gen­ga­be er­folgt.
Nun steht in der Men­schen pflicht , wer die Leis­tun­gen, die le­dig­lich unter Be­din­gung der Ge­gen­leis­tung er­fol­gen, von den an­de­ren tat­säch­lich in An­spruch nimmt.
Um­ge­kehrt be­sitzt er das Men­schen recht , so­fern er die Leis­tung, die nur unter Vor­aus­set­zung der Ge­gen­leis­tung er­folgt, wirk­lich er­bringt.“

T

Wie er­gibt sich aus dem Sol­len ein Müs­sen?

O

In­ter­es­san­ter An­satz in einer Welt der kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen Viel­falt zu Be­grün­dung der Men­schen­rech­te

 


[1] a.a.O., S.73.
[2] a.a.O., S.74.

 

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wei­ter: Im­ma­nu­el Kant

 

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