Zusammenfassung
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Rainer Forst: Die Rechtfertigung der MR und das grundlegende Recht auf Rechtfertigung [1]
- Historische Betrachtung des MR-Diskurses zeigt:
MR haben gesellschaftspol. Botschaft: Das Individuum ist ein Mitglied der Gesellschaft und damit ein soziales und politisches Subjekt, das …
… negativ: das Recht hat, frei von Willkürherrschaft zu sein.
… positiv: das jemand ist, der zählt.
Er wird als eine Person mit
Würde
angesehen
D.h.
Ich habe ein effektives Recht auf Rechtfertigung
Menschenbild/moralische Grundlage der MR:
- Wesen, das mit praktischer Vernunft ausgestattet ist: also autonom handlungsfähig ist.
- Das daher die Pflicht zur Rechtfertigung anerkennt: Jeder normative Anspruch, der gegenüber anderen erhoben wird, muss nach bestimmten Kriterien (Reziprozität und Allgemeinheit) gerechtfertigt werden können.
- Dies ist ein Imperativ moralisch-praktischer Vernunft: Anerkennung der/Respekt für die menschliche Person als autonom Handelnde mit einem Recht auf Rechtfertigung
- Anspruch auf Rechtfertigung muss „vorgängig“ als moralisch gültig angesehen werden.
Menschenrechte:
- … sind Rechte, die nicht mit reziprok-allgemeinen Gründen zurückgewiesen werden können.
- … sind Ausdruck des Respektes zwischen Personen, die akzeptieren, dass jede Person das Grundrecht hat, ein Subjekt der Rechtfertigung zu sein
Inhalt der MR
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Bedingungen und Ressourcen, die den Status eines Rechtfertigungssubjektes ausmachen:
Pers., soz. und pol. Rechte, die eine Struktur der Rechtfertigung generieren. |
| Aspekte des menschlichen Lebens, die zu schützen sind, da sie sich Personen nicht wechselseitig vorenthalten dürfen: Substantielle Rechte auf Güter, soziale Interessen. |
Grenze der Begründung:
Wenn sich Menschen nicht als Personen anerkennen, denen gegenüber sie sich rechtfertigen müssen, d.h. wenn Menschen anderen ihre Würde absprechen.
(z.B.: Nationalsozialisten sprachen Juden den Status als Mensch ab)
[1] In: Ders.: Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse. Perspektiven einer kritischen Theorie der Politik. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2011, S. 53-92.
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