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Mar­cus Tul­li­us Ci­ce­ro

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Po­si­tio­nen zur Men­schen­wür­de: Stoa

Mar­cus Tul­li­us Ci­ce­ro

Cicero

Bild­quel­le: M-T-Ci­ce­ro.jpg [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

  • 106 v.​Chr ge­bo­ren in Ar­pi­num, heute Ar­pi­no, Stadt in La­ti­um/Ita­li­en, zirka 100 Ki­lo­me­ter öst­lich von Rom.
  • 43 v. Chr. ge­stor­ben bei For­miae, heute For­mia, Stadt am Meer, zirka 80 Ki­lo­me­ter ent­fernt von Ar­pi­num.
  • Phi­lo­soph, Po­li­ti­ker Schrift­stel­ler

Die Natur des Men­schen und seine Würde

Aber es geht die ge­sam­te Frage nach dem rech­ten Han­deln an, immer vor Augen zu haben, wie sehr die Natur des Men­schen über dem Vieh und den üb­ri­gen Tie­ren steht. Jene emp­fin­den nichts außer der Lust und stür­zen zu ihr mit aller Lei­den­schaft, der Geist des Men­schen aber nährt sich durch Ler­nen und Den­ken, er­forscht oder treibt immer ir­gend etwas und läßt sich durch Freu­de am Sehen und Hören lei­ten. Ja, wenn einer den Ver­gnü­gun­gen ein wenig zu­ge­neigt ist, wenn er nur nicht zur Gat­tung des Viehs ge­hört - man­che sind näm­lich Men­schen nicht der Sache, son­dern nur dem Namen nach -, aber wenn einer auch nur ein wenig höher steht, ver­birgt er sogar, auch wenn er von der Lust er­faßt wird, es doch und ver­heim­licht den Trieb zur Lust aus Scheu. Daran er­kennt man, daß kör­per­li­che Lust nicht recht des Vor­ran­ges des Men­schen wür­dig ist und daß man sie ge­ring­schät­zen und zu­rück­wei­sen muß. Wenn es aber einen gibt, der etwas der Lust ein­räumt, so muß er in ihrem Genuß sorg­sam Maß hal­ten. Daher soll Le­bens­füh­rung und Pfle­ge des Kör­pers auf die Ge­sund­heit ab­ge­stellt sein und auf die Kör­per­kräf­te, nicht auf die Lust. Und wenn wir be­den­ken wol­len, wel­che Aus­zeich­nung und wel­che Würde in (un­se­rer) Natur liegt, wer­den wir auch ein­se­hen, wie häß­lich es ist, in Aus­schwei­fun­gen sich gehen zu las­sen und üppig und weich­lich zu leben, und wie eh­ren­voll, spar­sam, ent­halt­sam, streng und nüch­tern.

Mar­cus Tul­li­us Ci­ce­ro, Vom rech­ten Han­deln, her­aus­ge­ge­ben und über­setzt von Karl Büch­ner, Ar­te­mis Ver­lag, Mün­chen und Zü­rich, 1987, S.91

Aris­to­te­les (als Ver­gleich)

Aristoteles

Bild­quel­le: Aris­tot­le Al­temps In­v8575.jpg [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

  • 384 v.​Chr. ge­bo­ren in Stage­i­ra an der Ost­küs­te der Halb­in­sel Chal­ki­di­ki.
  • 322 v.​Chr. in Chal­kis, Haupt­stadt der grie­chi­schen Insel Euböa
  • Uni­ver­sal­ge­lehr­ter

Glei­che und Nicht-Glei­che

Und es muß […] in der Tüch­tig­keit. 

Aris­to­te­les, Ni­ko­ma­chi­sche Ethik, 60. Ka­pi­tel, über­setzt von Eugen Rol­fes, 1911, Felix Mei­ner Ver­lag, pro­jekt-gu­ten­berg.org

Ar­beits­auf­trag

  1. For­mu­lie­ren Sie so­wohl den Text des Stoi­kers Mar­cus Tul­li­us Ci­ce­ro „Die Natur des Men­schen und seine Würde“ als auch den Ver­gleichs­text von Aris­to­te­les „Glei­che und Nicht-Glei­che“ Satz für Satz in ei­ge­nen Wor­ten so nach, dass ihn ein Klas­sen­ka­me­rad/eine Klas­sen­ka­me­ra­din ver­steht. ( Werk­zeug­kas­ten „Dol­met­schen“ ). [1]
  2. Er­ar­bei­ten Sie aus bei­den Tex­ten, was der Autor je­weils unter „Würde“, bzw. „Wür­dig­keit“ ver­steht.
  3. Ver­glei­chen Sie die Auf­fas­sun­gen der Au­to­ren zu „Würde“, bzw. „Wür­dig­keit“.
  4. Be­grün­den Sie, wes­halb die Stoa und nicht Aris­to­te­les als die Vor­den­ker des Be­griffs „Men­schen­wür­de“ an­ge­se­hen wird.

[1] Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten

  1. ein­zel­ne Ver­dol­met­schun­gen wer­den vor­ge­ge­ben.
  2. alle Ver­dol­met­schun­gen wer­den vor­ge­ge­ben und müs­sen nur noch zu­ge­ord­net wer­den.
  3. aus ver­schie­de­nen Ver­dol­met­schun­gen für eine Stel­le muss die Tref­fends­te her­aus­ge­sucht wer­den.

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