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Sta­ti­on 1: der Syl­lo­gis­mus

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Grund­la­gen:

Die Grund­la­ge un­se­res Ar­gu­men­tie­rens bil­det der sog. „Syl­lo­gis­mus“, der aus Prä­mis­sen (Vor­aus­set­zun­gen) und einer Kon­klu­si­on (Schluss­fol­ge­rung) auf­ge­baut ist.

Bei­spiel:

In der Ni­ko­ma­chi­schen Ethik von Aris­to­te­les fin­det sich fol­gen­de Pas­sa­ge:

„Wenn man näm­lich weiß, dass leich­tes Fleisch gut ver­dau­lich und ge­sund ist, nicht aber weiß, wel­ches Fleisch leicht ist, so wird der nicht die Ge­sund­heit schaf­fen kön­nen; das wird eher jener kön­nen, der weiß, dass das Ge­flü­gel­fleisch leicht ver­dau­lich ist.“
(Aris­to­te­les, Ni­ko­ma­chi­sche Ethik, 1141b, 14-20)

Re­kon­struk­ti­on des aris­to­te­li­schen Bei­spiels:

Das von Aris­to­te­les ge­führ­te Ar­gu­ment lässt sich auf fol­gen­de Weise in der Form eines Syl­lo­gis­mus dar­stel­len:

  1. Leich­tes Fleisch ist gut ver­dau­lich und ge­sund.
  2. Ge­flü­gel­fleisch ist leich­tes Fleisch.
  3. Also: Ge­flü­gel­fleisch ist gut ver­dau­lich und ge­sund.

Die Wahr­heit der Schluss­fol­ge­rung ba­siert auf der Wahr­heit der Prä­mis­sen und dar­auf, ob der Schluss lo­gisch kor­rekt ge­zo­gen wurde.

Übung 1: Gül­tig­keit des Schlus­ses

Bei der Über­prü­fung eines Syl­lo­gis­mus muss man also fra­gen:

  1. …………………………………………………………………………………….?

 

  1. …………………………………………………………………………………….?

 

Der lo­gi­sche Auf­bau des Syl­lo­gis­mus:

Aris­to­te­les un­ter­schei­det viele ver­schie­de­ne For­men des Syl­lo­gis­mus, eine der am häu­figs­ten ver­wen­de­ten For­men ist der  oben ver­wen­de­te sog. Modus Bar­ba­ra.

1. Prä­mis­se (Ober­satz):   Alle Men­schen sind sterb­lich
2. Prä­mis­se (Un­ter­satz):   So­kra­tes ist ein Men­schen
3. Schluss­fol­ge­rung:   So­kra­tes ist sterb­lich.

Die­ser Schluss ist zwin­gend wahr, denn die bei­den Prä­mis­sen wer­den durch den ge­mein­sa­men „Mit­tel­be­griff“ (hier: „Men­schen“) mit­ein­an­der ver­knüpft. „So­kra­tes“ ist nach der 2. Prä­mis­se (Un­ter­satz) Teil der Menge der „Men­schen“(Ober­satz) und damit kom­men ihm auch not­wen­di­ger­wei­se alle Ei­gen­schaf­ten zu, die „Men­schen“ haben. So er­gibt sich fol­gen­de for­ma­le Struk­tur eines Syl­lo­gis­mus in der Form des Modus Bar­ba­ra :

1. Prä­mis­se (Ober­satz):   M a P → Alle M sind P
2. Prä­mis­se (Un­ter­satz):   S a M → S ist M
3. Schluss­fol­ge­rung    S a P → S ist P

Übung 2:

Ziehe die kor­rek­te Schuss­fol­ge­rung:

  1. Prä­mis­se: Alle Recht­ecke sind Vier­ecke.
  2. Prä­mis­se: Alle Qua­dra­te sind Recht­ecke.
  3. Schluss­fol­ge­rung: ?

 

Übung 3:

Be­ur­tei­le die Gül­tig­keit die­ses Schlus­ses. Be­grün­de deine Mei­nung!

1. Prä­mis­se (Ober­satz):   Alle Gänse haben 2 Beine.
2. Prä­mis­se (Un­ter­satz):   Dein Ethik-Leh­rer hat zwei Beine.
3. Schluss­fol­ge­rung    Dein Ethik-Leh­rer ist eine Gans.

 

⇒ Die Lö­sun­gen zu die­ser Lern­sta­ti­on fin­den Sie im Down­load.

 

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Sta­ti­on 1: der Syl­lo­gis­mus: Her­un­ter­la­den [doc][32 KB]

Sta­ti­on 1: der Syl­lo­gis­mus: Her­un­ter­la­den [pdf][89 KB]