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Dif­fe­ren­zie­rung und In­di­vi­dua­li­sie­rung


Der Un­ter­richt be­rück­sich­tigt in­di­vi­du­ell ver­schie­de­ne Lern­vor­aus­set­zun­gen und Lern­dis­po­si­tio­nen, z.B.

  • In­ter­es­se / Mo­ti­va­ti­on
  • Leis­tungs­ver­mö­gen / -ni­veau
  • Grad der Selb­stän­dig­keit,

und passt Ler­nar­ran­ge­ments / Auf­ga­ben daran an, z.B. durch dif­fe­ren­zier­te Ge­stal­tung von

  • Lern­in­hal­ten
  • Lern­we­gen
  • Ar­beits­men­ge
  • Lern­tem­po
  • Lern­hil­fen
  • So­zi­al­for­men
  • Lern­or­ten

No­ti­zen:
Dif­fe­ren­zie­rung und In­di­vi­dua­li­sie­rung haben wir eben­falls schon mehr­mals dis­ku­tiert

In Kürze noch ein­mal die Grund­la­gen in­di­vi­dua­li­sier­ten Ler­nens:

  • Ler­nen ist ein je in­di­vi­du­el­ler Kon­struk­ti­ons­pro­zess von Wis­sen, der auf je in­di­vi­du­el­len Wegen ver­läuft.
  • In­di­vi­dua­li­sier­ter Un­ter­richt be­rück­sich­tigt die in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen und Be­din­gun­gen er­folg­rei­chen Ler­nens, also (→ Folie)
  • und passt Auf­ga­ben an. (→ Folie)

 

  1. Un­ter­richts­ar­ran­ge­ments / Auf­ga­ben müs­sen das Gebot der Pas­sung er­fül­len.
  2. Selb­stän­dig­keit des Ler­ners ist das Ziel, muss aber nicht zwin­gend immer die pas­sen­de Lern­form sein.
  3. Auf­ga­ben kön­nen, müs­sen aber nicht zwin­gend dif­fe­ren­zier­te Ni­veaus, Lern­we­ge etc. aus­wei­sen, son­dern
  4. kön­nen so for­mu­liert sein, dass jeder Ler­ner sie nach sei­nen Be­dürf­nis­sen und sei­nem Lern­stand be­ar­bei­ten kann.
  5. Leh­rer müs­sen auf un­ter­schied­li­che Er- und Ver­ar­bei­tungs­mo­di vor­be­rei­tet sein.
  6. Leh­rer müs­sen den Lern­stand der SuS ken­nen und Un­ter­richts­ar­ran­ge­ment und Auf­ga­ben dar­auf ab­stim­men.
  7. Auf­ga­ben müs­sen immer den Lern­fort­schritt un­ter­stüt­zen.

No­ti­zen:
Es gibt keine Vor­ga­ben, wie in­di­vi­du­ell ge­lin­gen­des Ler­nen aus­sieht.

(1) Wich­tig: Pas­sung von Lern­an­ge­bot und Ler­ner

(2) Ein hohes Maß an selb­stän­di­gem Um­gang mit Ma­te­ria­li­en und Me­tho­den muss nicht zum Ler­ner pas­sen.

  • Evtl. be­wäl­tigt er diese An­for­de­rung nicht
  • oder er will sie nicht - warum soll ich mir nicht von einem Leh­rer etwas er­klä­ren las­sen? D.h. noch lange nicht, dass ich Wis­sen pas­siv kon­su­mie­re, es ist le­dig­lich eine an­de­re Lern­form.

(3 und 4) Auf­ga­ben müs­sen Dif­fe­ren­zie­rung auch nicht immer vor­weg­neh­men.

  • Auf­ga­ben kön­nen Lern­for­men zu­wei­sen oder an­bie­ten.
  • Eine ein­heit­li­che Auf­ga­be für alle kann aber auch so ge­stal­tet sein, dass Er­geb­nis­se auf un­ter­schied­li­chen Ni­veaus er­zielt wer­den kön­nen.

(5) In bei­den Fäl­len müs­sen Leh­rer auf in­di­vi­du­el­les Ar­bei­ten re­agie­ren, z.B.

  • Lern­tem­po (Zu­satz­auf­ga­ben oder Ein­for­de­rung einer grö­ße­ren Ver­ar­bei­tungs­tie­fe)
  • Me­tho­di­sche Schwie­rig­kei­ten, Ver­ar­bei­tungs­tie­fe (Lern­hil­fen, z.B. auch Ko­ope­ra­ti­on; In­struk­ti­on des Leh­rers für eine ent­spre­chen­de Grup­pe)

(6) Er­folg­rei­ches Ler­nen heißt: Neues Wis­sen in alte Wis­sens­be­stän­de in­te­grie­ren zu kön­nen bzw. alte Wis­sens­be­stän­de um­zu­ar­bei­ten gemäß der neuen Er­kennt­nis­se.

  • alter Wis­sens­be­stand muss be­kannt sein
  • alter Wis­sens­be­stand muss ak­ti­viert und mit Neuem ver­netzt wer­den

(7) Hat­tie: „Es kommt dar­auf an zu ver­ste­hen, dass Dif­fe­ren­zie­rung sich mehr auf die Stu­fen des Ler­nens be­zieht – vom No­vi­zen über den Ge­üb­ten bis hin zum Ex­per­ten – statt le­dig­lich un­ter­schied­li­che Ak­ti­vi­tä­ten für un­ter­schied­li­che (Grup­pen von) Schü­le­rin­nen und Schü­lern an­zu­bie­ten“ (Ler­nen sicht­bar ma­chen für Lehr­per­so­nen, S. 110)

  • SuS sol­len auf ihrer er­reich­ten Lern­stu­fe star­ten und von dort aus­ge­hend Lern­fort­schrit­te er­zie­len (Stufe „1+).


In­di­vi­dua­li­sie­rung:

  • Pas­sung Lern­an­ge­bot-in­di­vi­du­el­ler Ler­ner auf der Basis dia­gnos­ti­zier­ter Lern­stän­de
  • sys­te­ma­ti­sches Vor­ge­hen


Dif­fe­ren­zie­rung:

  • grup­pen­spe­zi­fi­sche Pas­sung des Lern­an­ge­bots auf der Basis dia­gnos­ti­zier­ter Lern­stän­de
  • sys­te­ma­ti­sches Vor­ge­hen

No­ti­zen:

  • Es gibt lei­der auch keine ver­bind­li­chen Be­grif­fe, jeder Autor ver­wen­det Be­grif­fe un­ter­schied­lich.
  • Im Ver­gleich der Be­griff­lich­kei­ten las­sen sich fol­gen­de De­fi­ni­tio­nen her­aus­ar­bei­ten:
  • Im Fol­gen­den wer­den die Be­grif­fe so ver­wen­det:
  • Im Vor­der­grund steht die Pas­sung.
  • Von gro­ßer Wich­tig­keit ist die Dia­gno­se , ohne die Pas­sung nicht ge­währ­leis­tet wer­den kann
  • und sys­te­ma­ti­sche Vor­ge­hen meint, dass der Lern­fort­schritt sys­te­ma­tisch an­ge­strebt wird und nicht nur „un­ter­schied­li­che Ak­ti­vi­tä­ten“ an­ge­bo­ten wer­den.
  • Un­ter­schied zwi­schen In­di­vi­dua­li­sie­rung und Dif­fe­ren­zie­rung ist le­dig­lich der Un­ter­schied zwi­schen ein­zel­nem S und Grup­pe.
  • Diese Be­grif­fe geben keine Um­set­zung / kein Un­ter­richts­for­mat vor
    • tw. wird Dif­fe­ren­zie­rung als ad­ap­ti­ver Un­ter­richt ge­se­hen, in dem v.a. der Leh­rer steu­ert
    • dem wird die Per­so­na­li­sie­rung ge­gen­über­ge­stellt: der Schü­ler steu­ert sein Ler­nen; in der Regel wird hier die Ar­beit mit Kom­pe­tenz­ras­tern und in Lern­zeit fa­vo­ri­siert
    • → Das wi­der­spricht aber dem Prin­zip der Pas­sung (siehe Frage der Selb­stän­dig­keit).
    • → Darum wird hier auf eine De­fi­ni­ti­on ver­zich­tet, die einen be­son­de­ren Lern­weg un­ab­hän­gig vom Ler­nen­den fa­vo­ri­siert.
    • Trotz­dem gilt hier auch – viel­leicht noch stär­ker – die De­vi­se Hat­ties: Das Ler­nen durch die Augen der Ler­nen­den sehen! Diese Per­spek­ti­ve ist die Basis für die Pas­sung.
    • D.h. jedem Ler­ner soll ein op­ti­ma­les Ler­nen mög­lich wer­den.


Dif­fe­ren­zie­rung/In­di­vi­dua­li­sie­rung/Lern­wirk­sam­keit

Folie 10

No­ti­zen:
Wie ist dif­fe­ren­zier­ter/in­di­vi­dua­li­sier­ter Un­ter­richt auf­ge­baut?

Die­ses Mo­dell stützt sich auf die Er­geb­nis­se von Hat­tie zum lern­wirk­sa­men Ler­nen und das Prin­zip der di­rek­ten In­struk­ti­on

  • In­so­fern Mo­dell für jeden Un­ter­richt, der das Ler­nen des ein­zel­nen Schü­lers in den Mit­tel­punkt stellt.
  • Darum dreht sich un­se­re De­fi­ni­ti­on von Dif­fe­ren­zie­rung/In­di­vi­dua­li­sie­rung.
  • Die mög­li­chen Va­ria­tio­nen sind ge­eig­net, eine rich­ti­ge Pas­sung zu fin­den.
  • Jede in­di­vi­dua­li­sier­te Lern­form ver­fügt über In­put­pha­sen, auch das Ler­nen mit Lern­zeit, Kom­pe­tenz­ras­tern, Check­lis­ten und Lern­jobs.
  • Die In­put­pha­se legt die Basis für er­folg­rei­ches Ar­bei­ten und die Basis für selb­stän­di­ges Ler­nen.
  • In  der Ar­beits­pha­se sind dann alle Ar­beits­for­men mög­lich, vom Klas­sen­un­ter­richt bis hin zur Lern­zeit.
  • Die Er­ar­bei­tung der In­put­pha­se kann man auch dif­fe­ren­zie­ren/in­di­vi­dua­li­sie­ren/per­so­na­li­si­sie­ren.
  • Man kann sie über Auf­ga­ben­for­mu­lie­run­gen ganz in die Hand der SuS legen, z.B. bei Lern­auf­ga­ben („Lern­jobs“).
  • Aber ein grund­sätz­li­ches „Fern­stu­di­um“ über Auf­ga­ben ist für die Schu­le nicht ge­eig­net.
  • Ent­schei­dend für Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung und In­di­vi­dua­li­sie­rung ist die Phase: Er­ar­bei­tung Lö­sungs­stra­te­gie . Hier ler­nen die SuS
    • den Weg von ihrem Aus­gangs­punkt bis zum Ziel in den Blick zu neh­men, d.h. das ei­ge­ne Ler­nen in den Blick zu neh­men, es zu­neh­mend selbst steu­ern zu kön­nen = dar­über ver­fü­gen kön­nen.
    • Etap­pen zu be­schrei­ben, wie sie zu die­sem Ziel ge­lan­gen könn­ten.
      • Z.B. Me­tho­den
      • aber auch die Aus­wahl von pas­sen­den Sach­ge­bie­ten, die man zur Lö­sung der Frage un­ter­su­chen muss
      • die Ver­net­zung die­ser Sach­ge­bie­te
      • Hier ist auch der Ort Fra­gen zu klas­si­fi­zie­ren, ein Fra­gein­ter­es­se her­aus­zu­ar­bei­ten und mit Me­tho­den-, Sach-, Re­fle­xi­ons- oder Ori­en­tie­rungs­kom­pe­tenz zu ver­net­zen.
      • In der Er­geb­nis­pha­se muss auch diese Lö­sungs­stra­te­gie re­flek­tiert wer­den.
      I.
      • Z.B. kann eine an­ge­dach­te Sach­struk­tur die Grund­la­ge für eine Vi­sua­li­sie­rung der Er­geb­nis­se sein.
      • Klare me­tho­di­sche Schrit­te füh­ren zu ver­gleich­ba­ren Er­geb­nis­sen.
  • Ent­schei­dend ist auch die Rück­ver­si­che­rung über den Lern­stand der SuS: Dia­gno­se.
  • In der Pla­nung muss be­ach­tet wer­den, dass der Lern­fort­schritt sys­te­ma­tisch an­ge­strebt wird.


Er­läu­te­rung die­ser Aus­füh­run­gen und wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu Dif­fe­ren­zie­rung und In­di­vi­dua­li­sie­rung:

/fae­cher/ge­schich­te/gym/fb3/f_in­di­vi/
oder
/fae­cher/ge­schich­te/gym/fb5/di­dak_­meth/f_in­di­vi/
(Vor­trag)

Wei­ter