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Kaiservergleich


Rom – ein Weltreich ohne Grenze ?

Kaisers Qin Shih-huang-di

Rekonstruierte Darstellung des chinesischen Kaisers Qin Shih-huang-di (221 -210 v. Chr.)

©„Statue Qin“ von Prosopee - Eigenes Werk. CC BY-SA 3.0 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Statue_Qin.JPG
#mediaviewer/File:Statue_Qin.JPG

Dieser Titel lautet übersetzt:
Erster erhabener  Gottkaiser Qin,

Größe des Reiches:
 ca. 4 Millionen Quadratkilometer

Bevölkerung:
 ca. 60 Millionen

Kaisers Augustus

Statue des römischen Kaisers Augustus
(27 v. Chr. - 14 n. Chr.
Imperator Caesar divi filius Augustus

© „Statue-Augustus“ von Till Niermann - Eigenes Werk. CC BY-SA 3.0
http://commons.wikimedia.org/wiki/
File:Statue-Augustus.jpg#
mediaviewer/File:Statue-Augustus.jpg

Sein Kaisertitel lautet übersetzt:
Feldherr, erhabener Kaiser und Sohn des vergöttlichten Caesar

Größe des Reiches:
ca. 4 Millionen Quadratkilometer

Bevölkerung:
30- 60 Millionen

Der erste chinesische Kaiser, von dem wir wissen, war der Feldherr Zheng, der die verschiedenen Königtümer in China unter die Herrschaft des Staates Qin unterwarf und daher Qin Shih-huang-di hieß. Er ließ nicht nur ein erstes, ca. 6000 km langes Mauersystem errichten, sondern schuf auch eine straffe Verwaltung und eine prächtige Hauptstadt namens Xianyang. Bekannt ist er bis heute für die etwa 7200 Soldaten aus gebranntem Ton, die er sich in sein Grab mitgeben ließ, die sogenannte Terrakotta-Armee. Bis zum Untergang der Han-Dyanstie 220 nach Christus folgten ihm in dieser Zeit 29 Kaiser. 27 Mal wurde die Herrschaft innerhalb der kaiserlichen Familie übertragen, meist an den Sohn, manchmal aber auch an Enkel oder Neffen, wenn keine eigenen Söhne Kindheit und Jugend überlebt hatten. Die Kaiser erhielten ihre Legitimation (Rechtfertigung der Herrschaft) aus ihrer Abstammung von der kaiserlichen Familie, nicht auf Grund ihrer militärischen Leistungen als Feldherr.


Doch welche Macht hatte der chinesische Kaiser überhaupt?

Man schätzt heute, dass an einem einzigen Tag bis zu 60 kg Briefe, Schreiben und Akten (meist in Form von leichten Bambustäfelchen oder Papier) gelesen und bearbeitet werden mussten, was unmöglich alles von einem Menschen allein erledigt werden konnte. Deshalb wurden nur die allerwichtigsten Entscheidungen überhaupt dem Kaiser vorgelegt, meistens entschieden die höheren Hofbeamten. Diese Hofbeamten mussten wie wir heute eine Art Abitur-Prüfung bestehen, um diese Ämter ausführen zu können, eine adlige Abstammung allein reichte nicht.


Aber welche Funktion hatte dann eigentlich noch der Kaiser in diesem System?

Ein China-Experte hat sein Leben mit dem eines Vogels in einem goldenen Käfig verglichen: Die Paläste für den Kaiser und seine Familie waren prächtig und groß, man hat duftende Hölzer für die Säulen verwendet und als Verzierungen Edelstein, die Palastwände waren mit teurer Seide bespannt, einige Bauelemente sogar aus reiner Jade gefertigt. Diese Pracht diente aber nicht nur dem Vergnügen des Kaisers, sondern sollte ihn, den Himmelsohn, sichtbar von allen anderen Menschen abheben. Inmitten dieser Mauern lebte er abgeschlossen von der Welt. Nur einige Hofbeamte hatten Zutritt zu diesem intimen Bereich. 

Das Leben im goldenen Käfig brachte aber auch viele Aufgaben und Einschränkungen für den Kaiser mit sich. Seine Hauptaufgabe bestand darin, durch tägliche Bitten, Gebete und Opfer die Verbindung zwischen den Menschen auf Erden und den himmlischen Mächten herzustellen. Nur er durfte wichtige Dankesopfer an die Götter vollziehen, nur er durfte diese um allgemeines Wohlergehen bitten. Zu den religiösen Pflichten kam auch die seiner eigenen moralischen Vervollkommnung, denn, so glaubten die Chinesen, nur ein anständiger Kaiser könne eine gerechte Weltordnung und Wohlfahrt für alle garantieren. In diesem Sinne konnte der Kaiser auch für Naturkatastrophen verantwortlich gemacht werden, da die Chinesen dies als Zeichen der Götter dafür deuteten, dass der Kaiser sein „Mandat des Himmels“ nicht richtig erfülle. Und schließlich blieb ein goldener Käfig eben doch ein Käfig: In der Regel durften die Kaiser ihren Palast nur selten verlassen, geschweige denn die Stadttore ihrer Hauptstadt. Den meisten Kaisern der Han-Dynastie dürfte ihr Reich aus eigener Anschauung völlig unbekannt gewesen sein,


Übrigens:

Obwohl die Chinesen ihren Kaiser so gut wie nie sahen, hatten sie an ihm und seiner Göttlichkeit nie einen Zweifel: So gab es im ganzen chinesischen Reich während der Qin- bzw. Han-Zeit keine einzige Statue oder ein Porträt eines Kaisers, mit denen er seine Göttlichkeit hätte zur Schau stellen können. Nach langem Rätseln darüber ist man sich heute einig, dass der göttliche Kaiser mit seinem „Mandat des Himmels“ gar keine Zurschaustellung seiner Göttlichkeit nötig hatte bzw. dies seiner Stellung eher geschadet hätte, weil er gerade als „unsichtbarer“ Kaiser hinter seinen Palastmauern besonders erhaben wirken musste.

Die Terrakotta- Armee des Qin
© wikipedia gemeinfrei

 

Der erste römische Kaiser war der Neffe und Erbe Caesars mit dem Namen Oktavian, der verschiedene Feldherren unterwarf und dem vom Senat der Name Augustus gegeben wurde. Er selbst bezeichnete sich nicht als Kaiser, sondern als Princeps - damit wollte er zeigen, dass er nur der erste Bürger Roms sei.

Augustus stellte nach einigen militärischen Siegen den Frieden im römischen Reich her, er ließ dafür auch einen großen Friedensaltar in der Nähe seines zukünftigen Grabes errichten. Die Stadt Rom verwandelte sich unter Augustus in eine Stadt aus Marmor. Bei öffentlichen Bauten sicherten Inschriften die Erinnerung an den großzügigen Spender: Tempel, Theater, Märkte, Plätze, und Verkehrswege wurden nämlich auf Kosten des Kaisers errichtet.

Bis zum Untergang des Römischen Reiches gab es etwa 100 Kaiser, die wenigsten davon erbten den Titel von ihren Vorfahren. Oft wurden fähige Feldherren von einem Kaiser als Nachfolger adoptiert oder sie ergriffen sich selbst die Macht. Zwar betonten alle Kaiser stets ihre Abstammung und den göttlichen Willen als Legitimation (Rechtfertigung von Herrschaft), im Grunde war es aber ihre militärische und politische Leistung, die zählte.


Doch welche Macht hatte der römische Kaiser überhaupt?

I m Alltag beantwortete der Kaiser Anfragen von Beamten, empfing Gesandtschaften, sprach Recht und sorgte für das Wohlergehen der römische Stadtbevölkerung sowie der Soldaten an den Reichsgrenzen. Doch der Kaiser konnte das Reich nicht alleine regieren. Er benötigte die Kooperation der führenden Schichten in der Verwaltung: Die Provinzen mussten regiert und verwaltet werden und das Heer musste erfolgreich geführt werden. Hier gab es für die Senatoren, die früher die römische Politik bestimmt haben, viele Positionen, mit denen sie ihr politisches Geschick und ihre Erfahrung in den Dienst des Kaisers stellen konnten. So söhnte sich ein Großteil des Senatsadels mit dem Kaisertum aus.


Und welche Funktion hatte der Kaiser in diesem System?

Der Kaiser musste vieles leisten, er musste vor allem für das Volk und die Soldaten sichtbar sein. Viele Kaiser reisten im ganzen Reich umher und besuchten die Soldaten am Limes bzw. führten Kriege an den Grenzen. Eine Vielzahl von Festtagen mit dazugehörigen Spielen sicherten die Gunst der Massen in Rom. Der Kaiser war Ausrichter der Theaterspiele - doch konnte er nicht stets anwesend sein (schon gar nicht überall im Reich) - deshalb standen Abbilder von ihm und der kaiserlichen Familie neben denen von Göttern an der Rückwand der Bühne. Aber auch auf Münzen war das Bild der Kaiser stets sichtbar und in aller Hände. 

Viel Ruhe und Erholung hatte der römische Kaiser nicht, auch nicht in seinen Privathäusern, die im Übrigen auch nur mäßig prächtig waren. So zeigte sich Kaiser Augustus stets schlicht, ohne allzu großen Prunk. Zum Beispiel trug er stets eine handgewobene Toga. Außerdem wohnte Augustus nicht in einem kaiserlichen Palast, sondern in einem Haus, dessen Bescheidenheit von antiken Autoren hervorgehoben wurde. Mit dieser Lebensweise warb er für Zurückhaltung und Einfachheit.


Übrigens:

Die römischen Kaiser wurden immer erst nach ihrem Tod als Götter verehrt. Die Masse der Römer sah in ihnen eher den klassischen römischen Patron, einen fürsorgenden Vater mit großer sozialer Autorität, als einen Himmelsgott. Allerdings wurden im Laufe der Zeit immer mehr Tempel für die kaiserliche Familie im ganzen Reich aufgestellt, in denen die Provinzbewohner ihre Zuneigung zum Kaiser fast schon wie in einem Wettbewerb zum Ausdruck brachten.  Der Kaiserkult war für diese Untertanen eine Möglichkeit, eine direkte Verbindung zum Herrscher herzustellen. Schon zum Ende der Regierungszeit des Augustus gab es kaum eine Stadt, in der das Kaiserhaus nicht kultisch verehrt wurde, man schätzt, dass im ganzen Reich 50 000 Kaiserstatuen standen, allein in Rom 80.

Der Friedensaltar des Augustus

© „Ara Pacis Rom“ von Manfred Heyde - Eigenes Werk. CC BY-SA 3.0 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:
Ara_Pacis_Rom.jpg#
mediaviewer/File:Ara_Pacis_Rom.jpg

 

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