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Rech­te im In­ter­net

In­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung

Quel­le: klick­safe: Zu­satz­mo­dul Da­ten­schutz und Per­sön­lich­keits­rech­te im Web. (S.5) (2015), URL: www.​klick­safe.​de

Das Grund­recht der in­for­ma­tio­nel­len Selbst­be­stim­mung be­deu­tet, dass man einen An­spruch auf Schutz sei­ner per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten hat und dass man nur selbst bzw. die El­tern, wenn man noch etwas jün­ger ist, dar­über be­stim­men kön­nen, ob diese Daten (In­for­ma­tio­nen) preis­ge­ge­ben wer­den sol­len und wozu die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten ver­wen­det wer­den dür­fen.

Per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten – das sind Ein­zel­an­ga­ben über per­sön­li­che oder sach­li­che Ver­hält­nis­se von Per­so­nen. Al­ler­dings müs­sen sich die Daten nicht di­rekt auf die Per­son be­zie­hen, son­dern es reicht be­reits aus, wenn an­hand ein­zel­ner, zu­nächst „un­per­sön­li­cher“ An­ga­ben (Daten) und viel­leicht unter Her­an­zie­hung wei­te­rer Daten mit­tel­bar auf die Per­son ge­schlos­sen wer­den kann. Auch diese An­ga­ben sind dann per­so­nen­be­zo­gen.

Wich­tig ist, dass das Er­he­ben, Spei­chern, Ver­än­dern, Über­mit­teln, Sper­ren, Lö­schen oder Nut­zen von Daten nur zu­läs­sig ist, wenn dies ent­we­der aus­drück­lich durch ein Da­ten­schutz­ge­setz oder eine an­de­re Rechts­vor­schrift er­laubt bzw. an­ge­ord­net ist oder der Be­trof­fe­ne (und seine El­tern) zuvor hier­in ein­ge­wil­ligt hat.1

Bei­spiel: In einem Com­mu­ni­ty-Pro­fil ist neben dem vol­len Namen einer Per­son auch deren Te­le­fon­num­mer an­ge­ge­ben. → Hier ist die Te­le­fon­num­mer, weil sie mit der Per­son (Namen) ver­knüpft ist, ein per­so­nen­be­zo­ge­nes Datum.

Be­son­ders sen­si­ble Daten wer­den vom Ge­setz in be­son­de­rer Weise ge­schützt. Im BDSG hei­ßen diese Daten „be­son­de­re Arten per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten“. Diese Daten be­tref­fen den per­sön­lichs­ten Le­bens­be­reich einer Per­son. Bei­spie­le sind die eth­ni­sche Her­kunft, po­li­ti­sche Mei­nung, Ge­werk­schafts­zu­ge­hö­rig­keit, re­li­giö­se oder phi­lo­so­phi­sche Über­zeu­gung, Ge­sund­heit oder das Se­xu­al­le­ben.

Bei­spiel: In einem Blog wird ge­pos­tet, dass eine be­stimm­te Per­son eine schwe­re Krank­heit hat, ohne dass dies all­ge­mein be­kannt war. → Hier ist die Krank­heit eine sen­si­ble In­for­ma­ti­on, weil sie die Ge­sund­heit, die zum „per­sön­lichs­ten Le­bens­be­reich“ einer Per­son zählt, be­trifft.

Die Ver­ar­bei­tung die­ser Art von Daten ist nur in we­ni­gen Aus­nah­me­fäl­len er­laubt – bei­spiels­wei­se, wenn der/die Be­trof­fe­ne die Daten selbst ver­öf­fent­licht oder in ihre Ver­wen­dung ein­wil­ligt.

Das Recht am ei­ge­nen Bild

Quel­le: klick­safe: Zu­satz­mo­dul Da­ten­schutz und Per­sön­lich­keits­rech­te im Web. (S.9) (2015), URL: www.​klick­safe.​de

Ein wei­te­res Ge­setz, das u. a. be­trof­fen ist, wenn Fotos oder z. B. Web­cam-Auf­nah­men ge­macht wer­den, wei­ter­ge­ge­ben oder ko­piert wer­den, im In­ter­net ver­öf­fent­licht wer­den, ist das Recht am ei­ge­nen Bild, auch Bild­nis­recht ge­nannt. Es ist, wie das Recht auf in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung, eine Fa­cet­te des all­ge­mei­nen Per­sön­lich­keits­rechts und ver­or­tet im Kunst­ur­he­ber­rechts­ge­setz (§ 22 KUG).

Es be­rech­tigt jeden Men­schen, dar­über zu ent­schei­den, ob eine Ab­lich­tung, die ihn zeigt, ver­brei­tet oder öf­fent­lich zur Schau ge­stellt wer­den darf.

Dies ist, be­son­ders im Falle von So­zia­len Netz­wer­ken, mit der Mög­lich­keit, Fo­to­al­ben an­zu­le­gen und Per­so­nen (bzw. deren Pro­fi­le) auf Bil­dern zu ver­lin­ken, von gro­ßer Be­deu­tung. Vor jeder Ver­öf­fent­li­chung muss daher die Frage ge­prüft wer­den, ob eine Ein­wil­li­gung der ab­ge­bil­de­ten Per­so­nen er­for­der­lich ist!

Der Ge­setz­ge­ber hat eine Reihe von Aus­nah­men vor­ge­se­hen, in denen Fo­to­gra­fi­en auch ohne

Ein­wil­li­gung ver­öf­fent­licht wer­den dür­fen, z. B.

  • wenn die ab­ge­lich­te­ten Per­so­nen nur als Bei­werk neben einer Land­schaft oder sons­ti­gen
  • Ört­lich­keit er­schei­nen und nicht Zweck der Auf­nah­me sind. Er­laubt ist bei­spiels­wei­se das Foto des Reichs­tags auf dem Klas­sen­aus­flug, auf dem sich zu­fäl­lig auch ein paar Klas­sen­ka­me­ra­den oder sons­ti­ge Per­so­nen be­fin­den.
  • für Bil­der von Ver­an­stal­tun­gen und Ver­samm­lun­gen: wenn auf den Bil­dern die Ver­an­stal­tun­gen als sol­che und nicht die teil­neh­men­den Per­so­nen im Vor­der­grund ste­hen.
  • wenn sie Per­so­nen der Zeit­ge­schich­te (also ins­be­son­de­re Pro­mi­nen­te) zei­gen.

Das bloße An­fer­ti­gen von Fotos/Auf­nah­men einer Per­son ist nicht grund­sätz­lich un­zu­läs­sig. Be­steht al­ler­dings die An­nah­me, dass ein Bild, das ge­ra­de von Ihnen ge­macht wurde, ver­öf­fent­licht wird, und sie möch­ten das nicht, kön­nen Sie von dem Fo­to­gra­fen die so­for­ti­ge Lö­schung des Bil­des for­dern. Un­zu­läs­sig und straf­bar sind je­den­falls heim­li­che/un­be­fug­te Auf­nah­men einer Per­son, die sich in einer Woh­nung oder in einem gegen Ein­bli­cke be­son­ders ge­schütz­ten Raum be­fin­det, wenn da­durch deren höchst­per­sön­li­cher Le­bens­be­reich ver­letzt wird! (§ 201a Abs. 1 StGB)

→ Vor­sicht bei Fotos oder Web­cam-Über­tra­gun­gen aus Um­klei­de­räu­men, So­la­ri­en, Toi­let­ten, Arzt­zim­mern usw! Die An­fer­ti­gung von Ton­auf­nah­men ist nach § 201 StGB straf­bar, es sei denn, der­je­ni­ge der spricht hat seine Äu­ße­rung be­wusst für die Öf­fent­lich­keit ge­macht. Zu­läs­sig ist daher die Ton­auf­nah­me der Reden bei einer De­mons­tra­ti­on; nicht zu­läs­sig, die Ton­auf­nah­me von Ge­sprä­chen bei einer Party, es sei denn alle Be­trof­fe­nen wil­li­gen ein.

Ur­he­ber­recht und geis­ti­ges Ei­gen­tum

Quel­le: klick­safe, Zu­satz­mo­dul Ur­he­ber­recht (2014) (S. 6), URL: www.​klick­safe.​de

Das Ur­he­ber­recht wird durch die Ei­gen­tums­ga­ran­tie in Art. 14 Grund­ge­setz ga­ran­tiert. Es ist also eine Art Ei­gen­tums­recht. Man spricht daher auch von geis­ti­gem Ei­gen­tum. Der Ur­he­ber kann über jede Form der Ver­wer­tung sei­nes Wer­kes im Prin­zip frei ent­schei­den, es an­de­ren z.B. ver­bie­ten, sei­nen Text oder seine Bil­der zu ver­öf­fent­li­chen oder sein Mu­sik­stück auf CDs zu ver­kau­fen bzw. für die Er­laub­nis hier­für Geld ver­lan­gen.

Neben die­ser wirt­schaft­li­chen Kom­po­nen­te si­chert das Ur­he­ber­recht auch ide­el­le In­ter­es­sen. […] Der Ur­he­ber hat daher etwa das Recht, als Autor, Kom­po­nist oder Soft­ware­ent­wick­ler ge­nannt zu wer­den, wenn sein Werk ver­wer­tet wird.

 

1 Siehe Seite „Zu­satz­mo­dul Da­ten­schutz und Per­sön­lich­keits­rech­te im Web“ (AB 5) (2015). URL: www.​klick­safe.​de (ab­ge­ru­fen No­vem­ber 2016)

 

Rech­te im In­ter­net: Her­un­ter­la­den [odt][68 KB]

Rech­te im In­ter­net: Her­un­ter­la­den [pdf][79 KB]

 

Wei­ter zu Ver­hal­tens­re­geln