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Sach­kom­pe­tenz


Be­grif­fe er­mög­li­chen „uns die Or­ga­ni­sa­ti­on un­se­rer Er­fah­run­gen und die An­wen­dung vor­han­de­nen Wis­sens auf neue Si­tua­tio­nen“. Wir ord­nen In­for­ma­tio­nen stets hier­ar­chisch, d.h. dass wir Ein­zelphä­no­me­ne nicht ad­di­tiv ler­nen , son­dern so­fort be­reits vor­han­de­nes Wis­sen auf die­sen Ein­zel­fall an­wen­den und die In­for­ma­ti­on in Struk­tu­ren ver­or­ten . So kön­nen wir bei der In­for­ma­ti­on, dass „Larry“ ein Hund sei, so­fort und ohne den Hund tat­säch­lich ge­se­hen zu haben, er­schlie­ßen, „dass er ein Fell hat, vier Beine hat, bel­len kann, wahr­schein­lich in einer Fa­mi­lie lebt usw.“  Oder wir kön­nen bei der In­for­ma­ti­on, dass 1848/49 eine Re­vo­lu­ti­on war, er­schlie­ßen, dass po­li­ti­sche und ge­sell­schaft­li­che Struk­tu­ren um­ge­stal­tet wer­den soll­ten, ver­schie­de­ne Trä­ger­grup­pen an dem Pro­zess be­tei­ligt waren, ver­mut­lich Ge­walt an­ge­wen­det wurde, usw. Das funk­tio­niert aber nur, wenn wir die Wör­ter Hund und Re­vo­lu­ti­on als Be­grif­fe mit die­sen Merk­ma­len ken­nen .

Vgl. So­di­an, Beate: Ent­wick­lung be­griff­li­chen Wis­sens. In: Oer­ter, Rolf / Mon­ta­da, Leo (Hgg.): Ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gie. Wein­heim, Basel, Ber­lin 5 2002. S. 443-468. S. 443.

No­ti­zen:
Wenn Sie die ZPG-Fort­bil­dung zum neuen Ab­itur­for­mat be­sucht haben, er­in­nern Sie sich viel­leicht noch an den Hund Larry → Zitat Folie

Sach­kom­pe­tenz meint also nicht die „Be­herr­schung de­kla­ra­ti­ven Daten- und Fak­ten­wis­sens über Ver­gan­ge­nes“.

Unter Sach­kom­pe­tenz wird die „Fä­hig­keit, Fer­tig­keit und Be­reit­schaft [ver­stan­den], die Do­mä­ne des His­to­ri­schen mit dafür ent­wi­ckel­ten bzw. ad­ap­tier­ten Be­grif­fen zu er­schlie­ßen […] und zu struk­tu­rie­ren“. Auf die­sem Wege las­sen sich Ein­zelphä­no­me­ne ver­or­ten, Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de er­ken­nen oder Ent­wick­lungs­li­ni­en ver­fol­gen. Au­ßer­dem ist Sach­kom­pe­tenz, d.h. Be­griffs­wis­sen und Wis­sen über Struk­tu­ren, not­wen­dig, um in­ner­halb der Do­mä­ne des His­to­ri­schen kom­mu­ni­zie­ren zu kön­nen.

Schrei­ber, Wal­traud/Kör­ber, An­dre­as/Schö­ner, Alex­an­der (Hgg.): Kom­pe­ten­zen his­to­ri­schen Den­kens. Ein Struk­tur­mo­dell als Bei­trag zur Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung in der Ge­schichts­di­dak­tik. Neu­ried 2007. S. 265-314. S 265.

No­ti­zen:
Sach­kom­pe­tenz meint also Be­griffs- und Struk­tu­rie­rungs­kom­pe­tenz, wie es auch das Kom­pe­tenz­mo­dell his­to­ri­schen Den­kens der FUER-Grup­pe (För­de­rung und Ent­wick­lung von re­flek­tier­tem Ge­schichts­be­wusst­sein) um Prof. Wal­traud Schrei­ber, Ka­tho­li­sche Uni­ver­si­tät Eich­stätt, aus­weist.


Wei­te­re Aus­füh­run­gen zur Sach­kom­pe­tenz:
/fae­cher/ge­schich­te/gym/fb4/3_dar­stel­len/ (Auf­ga­ben­ty­pus: Dar­stel­len)
/fae­cher/ge­schich­te/gym/fb5/trai­ning/sach (Auf­ga­ben­ty­pus: Dar­stel­len)

Wei­ter