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Ar­beits­blät­ter

Wer war „Ötzi“?

Körperliches Erscheinungsbild des Eismannes Mumie

 

 

 

 

 

Alle Ötzi-Bil­der © Ar­chäo­lo­gie­mu­se­um www.​ice­man.​it

Auf­ga­be : Un­ter­streicht im Text die wich­tigs­ten Funde und no­tiert sie in der lin­ken Spal­te. No­tiert dann in der rech­ten Spal­te, wel­che Rück­schlüs­se wir dar­aus auf Ötzis „Beruf“ zie­hen kön­nen.

Funde an Ötzis Kör­per / in der Um­ge­bung

Wel­chen „Beruf“ hatte Ötzi?

- Hosen aus Zie­gen­fell

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FAZIT:

 

 


Hose Die Schuhe Die Bärenfellmütze

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Ab­bil­dun­gen: Ötzis „Hosen“, seine Schu­he und seine Fell­müt­ze

Ötzis Klei­dung

Von der Klei­dung in der Stein­zeit hat­ten wir bis zur Ent­de­ckung der Glet­scher­mu­mie nur un­ge­fäh­re Vor­stel­lun­gen. An Ötzis Kör­per, aber auch in der Nähe der Lei­che fand man Klei­dungs­stü­cke, die für ein Leben in gro­ßer Kälte ge­eig­net sind.

Ötzis Hosen aus Zie­gen­fell äh­neln den Leg­gings nord­ame­ri­ka­ni­scher In­dia­ner­stäm­me. Auch sein knie­lan­ger Man­tel  ist haupt­säch­lich aus Zie­gen­fell ge­fer­tigt. Diese Zie­gen wur­den von sess­haf­ten Vieh­züch­tern in Her­den ge­hal­ten und dien­ten dem Men­schen als Fleisch-, Milch-, But­ter- und Kä­se­lie­fe­rant. Au­ßer­dem lie­fer­ten Zie­gen Seh­nen, Häute und Fell für die Klei­dung.

Ötzis rech­ter Schuh ist noch gut er­hal­ten. Er trug ihn noch am Fuß, als man den Mann aus dem Eis 1991 fand. Der In­nen­schuh be­steht aus einem Gras­netz und hin­ein­ge­stopf­tem Heu, um den Fuß warm zu hal­ten. Der Au­ßen­schuh be­steht aus Hirsch­le­der, die Sohle aus Bä­ren­fell. Le­der­rie­men die­nen als Schuh­bän­der.

Ötzis wär­men­de Mütze ent­deck­ten Ar­chäo­lo­gen erst 1992, als sie den Fund­ort noch ein­mal un­ter­such­ten. Hat Ötzi den Bären selbst er­legt, aus dem die Mütze her­ge­stellt wurde?

Auch der Fund­ort der Lei­che – ein Wei­de­ge­biet -  deu­tet dar­auf hin, dass Ötzi als Hirte im Hoch­ge­bir­ge Scha­fe oder Zie­gen hü­te­te; er trieb sie ver­mut­lich  in die Wei­de­ge­bie­te des hin­te­ren Ötz­tals, in denen auch heute noch Scha­fe im Som­mer leben. Für die Über­le­gung, dass Ötzi ein Wan­der­hir­te war, spricht z.B. auch das Bir­ken­rin­den­ge­fäß, in dem er die Glut sei­nes letz­ten La­ger­feu­ers mit sich trug. So konn­te er schnell ein neues Feuer ent­fa­chen, um sich zu wär­men und Fleisch zu garen. Mit an­de­ren Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­den konn­te er Nah­rung be­schaf­fen und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de re­pa­rie­ren – wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen, um als Hirte in den Alpen zu über­le­ben.

Die Birkenrindengefäße   Der Bogen    Der Köcher mit Inhalt

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Ab­bil­dun­gen oben: Ötzis Bir­ken­rin­den­ge­fäß, sein Bogen und sein Kö­cher mit Pfei­len

Ötzis Waf­fen

Der größ­te Ge­gen­stand, den man bei der Ber­gung der Glet­scher­lei­che fand, ist der 182 cm lange Bo­gen­stab. Die­ser Bogen war un­ge­fähr 20 cm län­ger als Ötzi selbst, aber er war noch nicht schuss­be­reit. Es feh­len noch der Griff und die Ker­ben für die Sehne, um den Bogen zu span­nen. Ötzi starb, bevor er den Bogen zu Ende bauen konn­te. In sei­nem Kö­cher fand man 14 Pfei­le, zwei davon waren zer­bro­chen. Auch der Kö­cher selbst war be­reits be­schä­digt, als der Tote vom Schnee be­deckt wurde. Ver­su­che zei­gen, dass man mit einem solch gro­ßen Bogen und den Pfei­len aus einer Ent­fer­nung von 30 bis 50 Me­tern ziel­si­cher wilde Tiere, z.B. Bären, er­le­gen kann.

Au­ßer­dem hatte Ötzi ein Kup­fer­beil mit einer schar­fen Klin­ge dabei, ein Mes­ser aus Feu­er­stein und ein Netz für die Vogel- und Ha­sen­jagd. Mit sei­nem Feu­er­stein­mes­ser be­ar­bei­te­te Ötzi ver­mut­lich seine Jagd­waf­fen, z.B. Pfeil und Bogen, und schlach­te­te seine Jagd­beu­te.

Das Beil Der Dolch Das Netz

 

 

 

 

 

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Ab­bil­dun­gen: Ötzis Kup­fer­beil, sein Mes­ser und ein Netz zur Vogel- und Ha­sen­jagd.

Alle er­wähn­ten Funde deu­ten dar­auf hin, dass Ötzi als Jäger im Ge­bir­ge un­ter­wegs war. Nur ein Ge­gen­stand aus Ötzis Aus­rüs­tung gibt Rät­sel auf: Eine klei­ne Stein­schei­be, durch deren Loch in der Mitte ver­schie­de­ne Rie­men ge­fä­delt sind. Man­che For­scher ver­mu­ten, dass es sich um einen ma­gi­schen Ge­gen­stand han­delt, der auf eine frühe Form von Re­li­gi­on hin­weist..


Ötzis Er­näh­rung

Die Glet­scher­mu­mie ver­rät uns auch nach über 5000 Jah­ren etwas über Ötzis Ess­ge­wohn­hei­ten:

Wis­sen­schaft­ler haben z.B. die Zähne der Mumie un­ter­sucht. Sie sind sehr stark ab­ge­nutzt. Dar­aus lässt sich schlie­ßen, dass Ötzi beim Essen von Brot oder Brei aus Ge­trei­de häu­fig Sand zwi­schen den Zäh­nen kaute. Die­ser Sand ist ver­mut­lich beim Ge­trei­de­mah­len mit Stei­nen in das Mehl ge­ra­ten. War Ötzi also ein Bauer? Ge­hör­te er zu einer Dorf­ge­mein­schaft von sess­haf­ten Acker­bau­ern und Vieh­züch­tern? Dafür spricht ein Fund in sei­nem Darm: Hier fan­den Wis­sen­schaft­ler Reste von Ein­korn, das ist eine Wei­zen­sor­te, und Reste von Gers­te. In der Jung­stein­zeit wur­den im Al­pen­raum nach­weis­lich diese Ge­trei­de­ar­ten an­ge­baut; der Wei­zen lie­fer­te Ge­trei­de zum Brot­ba­cken, wäh­rend die Gers­te eher als Brei ver­zehrt wurde.

Auch in Ötzis Klei­dung wur­den Ge­trei­de­res­te ge­fun­den, die dafür spre­chen, dass Ötzi in einer Ge­mein­schaft lebte, die Acker­bau be­trieb. Seine letz­te Mahl­zeit war ein Brei, der aus Ein­korn, Rot­hirsch­fleisch und Ge­mü­se be­stand. Mög­li­cher­wei­se hatte Ötzi das Ein­korn vor dem Essen auch als Brot über dem Feuer ge­ba­cken.

Kopf und Arm Rücken Wie starb er?

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Ab­bil­dun­gen: Ötzis Ge­biss, Rü­cken und Ein­schuss­stel­le des Pfei­les in sei­nen Rü­cken

Ötzis Tod – ein Kri­mi­nal­fall

Seit län­ge­rem geht die For­schung davon aus, dass Ötzi in einer Zeit lebte, in der es in Eu­ro­pa noch keine Schrift gab, wohl aber klei­ne dorf­ähn­li­che Bau­ern­sied­lun­gen. Es dau­er­te aber zehn Jahre, bis die For­scher auf eine Frage ant­wor­ten konn­ten, die sehr häu­fig ge­stellt wird: Woran starb Ötzi?

Dazu wurde die Mumie mit einem Rönt­gen­ge­rät durch­leuch­tet. Zu­nächst über­sah man eine schein­ba­re Klei­nig­keit, doch dann war die Über­ra­schung groß: Im Be­reich der lin­ken Schul­ter steckt eine Pfeil­spit­ze in Ötzis Kör­per. Ver­mut­lich riss sich Ötzi den Pfeil selbst aus dem Rü­cken, dabei blieb die Pfeil­spit­ze al­ler­dings ste­cken. Der Pfeil wurde von je­man­dem ab­ge­schos­sen, der links hin­ter Ötzi stand.

Au­ßer­dem muss­te Ötzi kurz vor sei­nem Tod noch einen Kampf aus­ge­tra­gen haben – das er­klärt die tiefe Schnitt­wun­de an sei­ner rech­ten Hand.

Aber warum wurde er an­ge­schos­sen? War ihm als Hirte die Herde ge­raubt wor­den? Oder gab es einen Macht­kampf zwi­schen ihm und einem an­de­ren Acker­bau­ern, so dass Ötzi aus sei­nem Dorf im Tal flie­hen muss­te? Oder wurde er als Jäger Opfer eines Über­falls?

All diese Fra­gen wer­den wir ver­mut­lich nicht mehr be­ant­wor­ten kön­nen – über 5000 Jahre nach Ötzis ge­walt­sa­men Tod kön­nen wir über das Motiv des Tä­ters nur Ver­mu­tun­gen an­stel­len.

In­for­ma­ti­ons­grund­la­ge : Sul­zen­ba­cher, Gud­run, Die Glet­scher­mu­mie, Folio-Ver­lag, Bozen 2012 / Fotos: Süd­ti­ro­ler Ar­chäo­lo­gie­mu­se­um Bozen (www.​ice­man.​it)

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Ar­beits­blät­ter: Her­un­ter­la­den [docx][311 KB]

Ar­beits­blät­ter: Her­un­ter­la­den [pdf][428 KB]

Wei­ter