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Ope­ra­to­ren­ka­ta­log Bil­dungs­plan 2004

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

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Ba­sis­ope­ra­to­ren­ka­ta­log in den ge­sell­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Fä­chern in Baden-Würt­tem­berg

1. All­ge­mei­ne Hin­wei­se

Ope­ra­to­ren sind hand­lungs­in­iti­ie­ren­de Ver­ben, die si­gna­li­sie­ren, wel­che Tä­tig­kei­ten beim Be­ar­bei­ten von Auf­ga­ben er­war­tet wer­den. In der Regel sind sie den ein­zel­nen An­for­de­rungs­be­rei­chen zu­ge­ord­net.

Der An­for­de­rungs­be­reich I um­fasst das Wie­der­ge­ben und Be­schrei­ben von Sach­ver­hal­ten aus einem ab­ge­grenz­ten Ge­biet und im ge­lern­ten Zu­sam­men­hang sowie die re­pro­duk­ti­ve Ver­wen­dung ge­lern­ter und ge­üb­ter Ar­beits­tech­ni­ken und Me­tho­den.

Der An­for­de­rungs­be­reich II um­fasst das selbst­stän­di­ge Er­klä­ren, Be­ar­bei­ten und Ord­nen be­kann­ter In­hal­te und das an­ge­mes­se­ne An­wen­den ge­lern­ter In­hal­te und Me­tho­den auf an­de­re Sach­ver­hal­te.

Der An­for­de­rungs­be­reich III um­fasst den re­fle­xi­ven Um­gang mit neuen Pro­blem­stel­lun­gen, den ein­ge­setz­ten Me­tho­den und ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­sen, um zu Be­grün­dun­gen, Fol­ge­run­gen, Be­ur­tei­lun­gen und Hand­lungs­op­tio­nen zu ge­lan­gen.

Zwar las­sen sich weder die An­for­de­rungs­be­rei­che scharf ge­gen­ein­an­der ab­gren­zen noch die zur Lö­sung einer Prü­fungs­auf­ga­be er­for­der­li­chen Teil­leis­tun­gen in jedem Ein­zel­fall ein­deu­tig einem be­stimm­ten An­for­de­rungs­be­reich zu­ord­nen; die Be­rück­sich­ti­gung der An­for­de­rungs­be­rei­che trägt aber we­sent­lich dazu bei, die in den Bil­dungs­stan­dards ge­for­der­ten Kom­pe­ten­zen va­li­de zu über­prü­fen sowie die Eva­lua­ti­on der Prü­fungs­leis­tun­gen allen Be­tei­lig­ten trans­pa­rent zu ma­chen.

Die An­for­de­rungs­be­rei­che sind in ihrer wech­sel­sei­ti­gen Ab­hän­gig­keit zu sehen, wobei der An­for­de­rungs­be­reich III die An­for­de­rungs­be­rei­che I und II, der
An­for­de­rungs­be­reich II den An­for­de­rungs­be­reich I ein­schließt.

Die Zu­ord­nung zu den Be­rei­chen er­folgt we­sent­lich durch die Auf­ga­ben­art und die Auf­ga­ben­stel­lung, ohne dass diese in jedem Fall aus­schließ­lich auf einen An­for­de­rungs­be­reich fest­ge­legt wer­den könn­te.

2. An­for­de­rungs­be­rei­che

An­for­de­rungs­be­reich I

um­fasst das Wie­der­ge­ben und Be­schrei­ben von fach­spe­zi­fi­schen Sach­ver­hal­ten aus einem ab­ge­grenz­ten Ge­biet und im ge­lern­ten Zu­sam­men­hang unter re­pro­duk­ti­vem Be­nut­zen ge­üb­ter Ar­beits­tech­ni­ken. Dies er­for­dert vor allem

Re­pro­duk­ti­ons­leis­tun­gen

An­for­de­rungs­be­reich II

um­fasst das selb­stän­di­ge Er­klä­ren, Be­ar­bei­ten und Ord­nen be­kann­ter fach­spe­zi­fi­scher In­hal­te und das an­ge­mes­se­ne An­wen­den ge­lern­ter In­hal­te und Me­tho­den auf an­de­re Sach­ver­hal­te. Dies er­for­dert vor allem

Re­or­ga­ni­sa­ti­ons- und Trans­fer­leis­tun­gen

An­for­de­rungs­be­reich III

um­fasst den re­fle­xi­ven Um­gang mit neuen Pro­blem­stel­lun­gen, den ein­ge­setz­ten Me­tho­den und ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­sen, um zu Be­grün­dun­gen, Fol­ge­run­gen, Be­ur­tei­lun­gen und Hand­lungs­op­tio­nen zu ge­lan­gen. Dies er­for­dert vor allem Leis­tun­gen der

Re­fle­xi­on und Pro­blem­lö­sung

An­for­de­rungs­be­reich I

- Wie­der­ge­ben von grund­le­gen­dem Fach­wis­sen unter Ver­wen­dung der Fach­ter­mi­no­lo­gie

- Be­stim­men der Art des Ma­te­ri­als

- Ent­neh­men von In­for­ma­tio­nen aus un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en

- Be­nen­nen und An­wen­den von Ar­beits­tech­ni­ken und Me­tho­den

An­for­de­rungs­be­reich II

- Er­klä­ren ka­te­go­ria­ler, struk­tu­rel­ler und zeit­li­cher Zu­sam­men­hän­ge

- sinn­vol­les Ver­knüp­fen und Ein­ord­nen un­ter­schied­li­cher z.B. po­li­ti­sche, öko­no­mi­scher, so­zio­lo­gi­scher, his­to­ri­scher, raum­spe­zi­fi­scher Sach­ver­hal­te

- Un­ter­schei­den zwi­schen Sach- und Wert­ur­teil

An­for­de­rungs­be­reich III

- selb­stän­di­ges Er­ör­tern un­ter­schied­li­cher Sach­ver­hal­te

- Ent­fal­ten einer struk­tu­rier­ten, mul­ti­per­spek­ti­vi­schen und pro­blem­ori­en­tier­ten Fra­ge­stel­lung

- Re­flek­tie­ren der ei­ge­nen Ur­teils­bil­dung

- pro­blem­ori­en­tier­tes Um­set­zen von Kennt­nis­sen und Er­kennt­nis­sen in ge­stal­ten­der Form

3. Die Ope­ra­to­ren im Ein­zel­nen:

I

nen­nen

Ent­we­der In­for­ma­tio­nen aus vor­ge­ge­be­nem Ma­te­ri­al ent­neh­men oder Kennt­nis­se ohne Ma­te­ri­al­vor­ga­be an­füh­ren.

 

her­aus­ar­bei­ten

In­for­ma­tio­nen und Sach­ver­hal­te unter be­stimm­ten Ge­sichts­punk­ten aus vor­ge­ge­be­nem Ma­te­ri­al ent­neh­men, wie­der­ge­ben und/ oder ge­ge­be­nen­falls be­rech­nen.

 

be­schrei­ben

We­sent­li­che In­for­ma­tio­nen aus vor­ge­ge­be­nem Ma­te­ri­al oder aus Kennt­nis­sen zu­sam­men­hän­gend und schlüs­sig wie­der­ge­ben.

 

cha­rak­te­ri­sie­ren

Sach­ver­hal­te und Vor­gän­ge mit ihren ty­pi­schen Merk­ma­len be­schrei­ben und in ihren Grund­zü­gen be­stim­men.

II

er­stel­len

Sach­ver­hal­te in­halt­lich und me­tho­disch an­ge­mes­sen gra­phisch dar­stel­len und mit fach­sprach­li­chen Be­grif­fen be­schrif­ten (z. B. Fließ­sche­ma, Dia­gramm, Mind Map, Wir­kungs­ge­fü­ge).

 

dar­stel­len

Struk­tu­ren und Zu­sam­men­hän­ge be­schrei­ben und ver­deut­li­chen.

 

ana­ly­sie­ren

Ma­te­ria­li­en oder Sach­ver­hal­te sys­te­ma­tisch und ge­zielt un­ter­su­chen und aus­wer­ten.

 

ein-, zu­ord­nen

Sach­ver­hal­te, Vor­gän­ge be­grün­det in einen vor­ge­ge­be­nen Zu­sam­men­hang stel­len.

 

be­grün­den

Kom­ple­xe Grund­ge­dan­ken ar­gu­men­ta­tiv schlüs­sig ent­wi­ckeln und im Zu­sam­men­hang dar­stel­len.

 

er­klä­ren

In­for­ma­tio­nen durch ei­ge­nes Wis­sen und ei­ge­ne Ein­sich­ten be­grün­det in einen Zu­sam­men­hang stel­len (z. B. Theo­rie, Mo­dell, Ge­setz, Regel).

 

er­läu­tern

Sach­ver­hal­te im Zu­sam­men­hang be­schrei­ben und an­schau­lich mit Bei­spie­len oder Be­le­gen er­klä­ren.

 

ver­glei­chen

Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de ge­wich­tend ein­an­der ge­gen­über­stel­len und ein Er­geb­nis for­mu­lie­ren.

III

über­prü­fen

Vor­ge­ge­be­ne Aus­sa­gen bzw. Be­haup­tun­gen an kon­kre­ten Sach­ver­hal­ten und in­ne­rer Stim­mig­keit mes­sen.

 

be­ur­tei­len

Aus­sa­gen, Be­haup­tun­gen, Vor­schlä­ge oder Maß­nah­men im Zu­sam­men­hang auf ihre Stich­hal­tig­keit bzw. An­ge­mes­sen­heit prü­fen und dabei die an­ge­wand­ten Kri­te­ri­en nen­nen.

 

be­wer­ten

Aus­sa­gen, Be­haup­tun­gen, Vor­schlä­ge oder Maß­nah­men be­ur­tei­len, eine per­sön­li­che Stel­lung­nah­me ab­ge­ben und dabei die ei­ge­nen Wert­maß­stä­be offen legen.

 

er­ör­tern

Zu einer vor­ge­ge­be­nen Pro­blem­stel­lung durch Ab­wä­gen von Für- und Wider-Ar­gu­men­ten ein be­grün­de­tes Ur­teil fäl­len.

 

ge­stal­ten

Sich pro­dukt-, rol­len- bzw. adres­sa­ten­ori­en­tiert mit einem Pro­blem durch Ent­wer­fen z. B. von Reden, Streit­ge­sprä­chen, Stra­te­gi­en, Be­ra­tungs­skiz­zen, Sze­na­ri­en oder Mo­del­len aus­ein­an­der­set­zen.