"Didaktischer Pfad/Lernweg": Kommentare zum Unterrichtsverlauf
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Stunden | Thema / Problemstellung | Material |
1 | Heizkostenabrechnung - wie Regeln das Verhalten steuern | M1-2 |
2 |
Vergleich von Wirtschaftsordnungen (BRD-DDR) Wirkt das Recht auf Privateigentum leistungsfördernd? |
M3 |
3+4 |
Das Konzept von Hartz IV Was soll durch Hart IV erreicht werden? |
M4 Internetrecherche |
5+6 |
Kontrovers: Ist Hartz IV Armut per Gesetz? Schülerinnen und Schüler versetzen sich in die Situation einer Familie, die von Hartz IV leben muss und bewerten das Hartz IV Konzept. |
M5-7 |
Zu 1) Problemaufriss: (Stunde 1)
Das Einstiegsbeispiel zur Heizkostenabrechnung in München und Bern (M1) verdeutlicht den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Präferenzen und Restriktionen. Beide Gruppen - sowohl in Bern als auch in München - haben einen ähnliches Umweltbewusstsein (Präferenzen), unterliegen aber unterschiedlichen Abrechnungsmodalitäten (Restriktionen). Entscheidend für das gezeigte Verhalten sind die Restriktionen.
Zu 2) Transfer: (Stunde 2)
Schülerinnen und Schüler müssen in der Transferphase diese Erkenntnis aus dem Heizkostenbeispiel auf eine Volkswirtschaft übertragen und fragen, wie sich die Eigentumsverfassung (Regeln; Restriktionen) auf das ökonomische Verhalten der Menschen auswirkt. Die Zahlen aus M3 zeigen Unterschiede sehr deutlich auf und können als Beleg für die Gültigkeit der ökonomischen Verhaltenstheorie gelten.
Zu 3) Situationsanalyse: (Stunde 3&4)
In der dritten Unterrichtsphase werden die Erkenntnisse auf ein aktuelles wirtschaftspolitisches Problem übertragen. Die Hartz-Gesetze eignen sich gut, da man daran die Wirkungsweise neuer Anreizstrukturen überprüfen und gleichzeitig zu einem gesellschaftlich umstrittenen Thema Stellung beziehen kann.
Ein Ziel der Hartz-Reformen ist es, die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit zu verkürzen. Der Gesetzgeber hat Rahmenbedingungen (Regeln; Anreizstrukturen) geschaffen, um dies zu erreichen.
Zu 4) Urteilsbildung: (Stunde 5&6)
Abschließend kann die Frage erörtert werden, wie die Hartz-Reformen zu bewerten sind. Diese Phase des Unterrichts dient der Urteilsbildung. Dabei kann das Problem aus zwei unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet werden.und Schüler sollen die Hartz-Reformen zuerst aus der Sicht der ökonomischen Verhaltenstheorie betrachten, bevor sie die Maßnahmen bewerten.
Zweckrational | Wertrational |
Ist die Entscheidung sinnvoll? Trägt die Entscheidung zur Lösung des Problems bei? Kann die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit verringert werden? [M5/6] [Expertenbefragung, z.B. aus der Agentur für Arbeit] |
Ist die „fair“? Ist sie gerecht? Sind die Folgen der Entscheidung für die Betroffenen zumutbar? [M7] |
Die Phasen des Unterrichts befassen sich mit den unterschiedlichen Kompetenzbereiche und ermöglichen dadurch Lernchancen für einen umfassenden Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler.
Literaturhinweise
Schulbücher
- Politik & Co. 2 - Gemeinschaftskunde und Wirtschaft (GWG) für das Gymnasium, C.C. Buchners Verlag, Bamberg 2006, S. 223-240.
- Wirtschaft - Märkte, Akteure und Institutionen, C.C. Buchners Verlag, Bamberg 2008, S. 7-36.
Fachliteratur
- Gregory Mankiw: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, Stuttgart 2004, 3. Aufl., S. 3-20.
- Steffen J. Roth: VWL für Einsteiger, UTB 2742, Stuttgart 2007.
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