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Bei­spiel­auf­ga­be

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

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M 1: Bau­plä­ne von Ki­no­MAX in Schön­stadt um­strit­ten*

Schön­stadt - Hef­ti­ge Dis­kus­sio­nen fin­den zur Zeit in den Klas­sen­zim­mern und Flu­ren der Schön­städ­ter Schu­len statt. Es geht dabei aber nicht um hö­he­re Leis­tungs­an­for­de­run­gen an die Schü­ler oder um Ärger mit den Leh­rern. Aus­lö­ser für die Dis­kus­sio­nen sind die vor we­ni­gen Tagen be­kannt ge­wor­de­nen Pläne des Ki­no­un­ter­neh­mens Ki­no­MAX in der Schön­städ­ter In­nen­stadt ein Groß­raum­ki­no zu bauen.

Wei­chen soll die­sem Groß­raum­ki­no mit sechs su­per­mo­der­nen Ki­no­sä­len, einem Frei­zeit­cen­ter und einer Tief­ga­ra­ge für 300 Autos der Park nahe der Schön­städ­ter Fuß­gän­ger­zo­ne.Auf dem Ge­län­de des Parks be­fand sich ur­sprüng­lich das städ­ti­sche Ar­beits­amt, das aber Ende der 90er Jahre ab­ge­ris­sen wurde. Da keine an­de­re Nut­zung sich zum da­ma­li­gen Zeit­punkt anbot, ließ die Stadt, der das Grund­stück ge­hört, eine Grün­an­la­ge mit Blu­men­bee­ten, einer Wiese und eine Spiel­platz ein­rich­ten. Der be­son­de­re Clou: Vor fünf Jah­ren hat die Stadt die Er­rich­tung einer Ska­ter­an­la­ge in­ner­halb der Park­flä­che ge­neh­migt, ge­spon­sert von einer gro­ßen Sport­ar­ti­kel­fir­ma. Diese An­la­ge er­freut sich seit ihres Be­ste­hens gro­ßer Be­liebt­heit unter Ju­gend­li­chen und hat dazu bei­ge­tra­gen, dass die davor immer wie­der auf­ge­tre­te­nen Strei­te­rei­en zwi­schen Ska­tern und Nut­zern bzw. An­rai­nern der Fuß­gän­ger­zo­ne auf­hör­ten.

Mit dem vom Ober­bür­ger­meis­ter Man­gold be­für­wor­te­ten Ver­kauf des Park­ge­län­des an die Firma Ki­no­MAX würde die­ser Ju­gend­treff­punkt in der In­nen­stadt ver­schwin­den. Al­ter­na­ti­ve Stand­or­te für die Ska­ter­an­la­ge seien, so der von den Ju­gend­li­chen ge­wähl­te Spre­cher Phil­ipp Keim, wenig at­trak­tiv, da sie weit vom Zen­trum ent­fernt lägen. Dem­ge­gen­über be­ton­te der Ge­schäfts­füh­rer des Ein­zel­han­dels­ver­ban­des Schön­stadt, dass die At­trak­ti­vi­tät der City durch den Ki­no­MAX-Bau er­heb­lich stei­ge, was die Exis­tenz der dort an­säs­si­gen Ge­schäf­te mit ihren vie­len Ar­beits­plät­zen si­che­re. Ne­ben­bei seien die Ska­ter eine Min­der­heit unter den Ju­gend­li­chen, deren In­ter­es­se nicht über­be­wer­tet wer­den dürfe. Viel­mehr biete Ki­no­MAX auch den Ju­gend­li­chen eine at­trak­ti­ves Film- und Frei­zeit­an­ge­bot. Die Exis­tenz des bis­her am Ort be­reits tä­ti­gen Ki­no­un­ter­neh­mens LICHT­SPIEL sieht der Ge­schäfts­füh­rer nicht ge­fähr­det, wenn LICHT­SPIEL sich fle­xi­bel auf die neue Kon­kur­renz ein­stel­le.

Wi­der­stand gegen den Ver­kauf des Are­als an Ki­no­MAX for­miert sich aber auch von an­de­rer Seite. Die In­itia­ti­ve „Le­ben­wer­tes Schön­stadt", die sich vor drei Jah­ren gegen den 4-spu­ri­gen Aus­bau des Alt­stadt­rings en­ga­gier­te, möch­te die „letz­te grüne Lunge" in der Schön­städ­ter In­nen­stadt, wie sie den Park be­zeich­ne­te, er­hal­ten. Un­ter­stüt­zung dafür si­gna­li­sier­te be­reits der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de von Bünd­nis 90 / Grü­nen im Schön­städ­ter Ge­mein­de­rat, wäh­rend die Ver­tre­ter der Ge­mein­de­rats­frak­tio­nen der „Frei­en Wäh­lern" (FWG) und der FDP dem An­sin­nen der In­itia­ti­ve hef­tig wi­der­spra­chen. Sie war­fen die­ser und den Grü­nen vor, das Wohl der Stadt und damit der All­ge­mein­heit zu ver­nach­läs­si­gen. Der Ver­kauf des Grund­stü­ckes biete die Chan­ce, die drin­gen­de Re­no­vie­rung des Stadt­ba­des frü­her in An­griff neh­men zu kön­nen und lang­fris­tig die Ge­wer­be­steu­er­ein­nah­men zu er­hö­hen. Von den bei­den an­de­ren Ge­mein­de­rats­frak­tio­nen, der CDU und SPD, lie­gen noch keine ab­schlie­ßen­den Stel­lung­nah­men vor. Wäh­rend die SPD-Frak­ti­on, wie zu hören war, sich mehr­heit­lich gegen das Ki­no­MAX-Pro­jekt aus­spricht, be­ton­te ein Mit­glied der CDU-Frak­ti­on, der frak­ti­ons­in­ter­ne Dis­kus­si­ons­pro­zess sei noch nicht ab­ge­schlos­sen, es sei aber zwei­fel­haft, dass man zu einer ge­mein­sa­men Ent­schlie­ßung in der CDU-Frak­ti­on kom­men werde.

Ob ein zu­stim­men­der Be­schluss des Ge­mein­de­ra­tes in zwei Wo­chen zum Ki­no­MAX-Bau lange Be­stand haben wird, ist ges­tern durch die Stel­lung­nah­me des Kir­chen­ge­mein­de­ra­tes von St. Georg frag­lich ge­wor­den. Der Kir­chen­ge­mein­de­rat be­zwei­felt darin, ob ein „der­ar­tig über­di­men­sio­nier­ter Bau" in der Nähe der denk­mals­ge­schütz­ten St-Georg-Ka­the­dra­le über­haupt recht­lich zu­läs­sig sei.

*) ori­en­tiert an TEAM l, Seite 62

Zu­sam­men­set­zung des Ge­mein­de­ra­tes von Schön­stadt (M 2)

„Freie Wäh­ler" (FWG)

12 Sitze

CDU

10 Sitze

SPD

8 Sitze

Bünd­nis 90 / GRÜNE

7 Sitze

FDP

3 Sitze

Auf­ga­ben:

l.) Ana­ly­sie­re an­hand der Ma­te­ria­li­en M 1 und M 2 den dar­ge­stell­ten Kon­flikt unter Be­rück­sich­ti­gung fol­gen­der Fra­gen:

• Was ist der Ge­gen­stand des Kon­flik­tes ?

• Wel­ches sind die be­tei­lig­ten Ak­teu­re und wel­che In­ter­es­sen haben sie ?

2.) Die Zeit bis zur nächs­ten Ge­mein­de­rats­sit­zung drängt. Ge­stal­te für die Grup­pe der Ska­ter einen Ak­ti­ons­plan, mit dem sie auf ihr An­lie­gen auf­merk­sam ma­chen und eine Ent­schei­dung des Ge­mein­de­ra­tes in ihrem Sinne her­bei­füh­ren kön­nen.

3.) Be­ur­tei­le die Chan­cen, mit Hilfe der von dir im Ak­ti­ons­plan vor­ge­se­he­nen Maß­nah­men, das An­lie­gen der Ska­ter durch­zu­set­zen.

Wei­ter: Klas­sen­ar­beit