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Leit­ge­dan­ken Geo­gra­phie

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Die wach­sen­de Kom­ple­xi­tät un­se­rer heu­ti­gen Welt be­darf einer über die Fach­sys­te­ma­ti­ken hin­aus­ge­hen­den ganz­heit­li­chen Be­trach­tungs­wei­se. Daher ist es Auf­ga­be der Schu­le, Schü­le­rin­nen und Schü­lern ein zu­neh­mend ver­netz­tes Den­ken zu ver­mit­teln. Das Ar­bei­ten in Fä­cher­ver­bün­den wird die­ser For­de­rung ge­recht. Es bie­tet die Mög­lich­keit ge­eig­ne­te The­men- und Fra­ge­stel­lun­gen mehr­per­spek­ti­visch zu er­schlie­ßen und in einen über­grei­fen­den Sinn­zu­sam­men­hang zu stel­len.

Ver­netz­tes Den­ken, die Her­stel­lung von fä­cher­über­grei­fen­den Be­zü­gen und die Fä­hig­keit zu ganz­heit­li­cher Be­trach­tungs­wei­se be­nö­ti­gen gleich­zei­tig eine ge­si­cher­te fach­li­che Basis. Nur wer grund­le­gen­de fach­spe­zi­fi­sche, sys­te­ma­tisch er­wor­be­ne Kennt­nis­se und Kom­pe­ten­zen in be­stimm­ten Teil­be­rei­chen er­wor­ben hat, kann diese in einen grö­ße­ren sach­lo­gi­schen Zu­sam­men­hang stel­len.

Fä­cher­über­grei­fen­de The­men­stel­lun­gen sind Ge­gen­stand in­te­gra­ti­ver Mo­du­le. Hier wer­den den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zu­sätz­lich zur Fach­sys­te­ma­tik an­hand ge­eig­ne­ter The­men­fel­der wich­ti­ge fä­cher­über­grei­fen­de Kennt­nis­se und Ein­sich­ten ver­mit­telt. Der Fä­cher­ver­bund GWG am Gym­na­si­um hat daher das Ziel, fach­ori­en­tiert-sys­te­ma­ti­sches und fä­cher­über­grei­fend-in­te­gra­ti­ves Ler­nen in einer an­ge­mes­se­nen Ge­wich­tung zu kom­bi­nie­ren.

Grund­le­gen­de ge­mein­sa­me Ziele des Fä­cher­ver­bunds sind die Ver­mitt­lung von

  • Kennt­nis­sen und Fer­tig­kei­ten, die zum Ver­ständ­nis ge­sell­schaft­li­cher Struk­tu­ren und Pro­zes­se in der Einen Welt not­wen­dig sind
  • Fä­hig­kei­ten, um selbst­stän­di­ge und be­grün­de­te Be­ur­tei­lun­gen in­di­vi­du­el­ler und ge­sell­schaft­li­cher Ent­schei­dungs­si­tua­tio­nen und Pro­blem­la­gen vor­neh­men zu kön­nen
  • Fä­hig­kei­ten, um in be­stimm­ten Le­bens­si­tua­tio­nen in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dun­gen in so­zia­ler Ver­ant­wor­tung und unter As­pek­ten der Nach­hal­tig­keit tref­fen und um­set­zen zu kön­nen
  • Fä­hig­kei­ten, ge­sell­schaft­li­che, po­li­ti­sche, geo­gra­phi­sche und wirt­schaft­li­che Sach­ver­hal­te in ihren wech­sel­sei­ti­gen Ab­hän­gig­kei­ten ver­ste­hen und be­ur­tei­len zu kön­nen

Dabei ver­mit­telt die Geo­gra­phie raum­be­zo­ge­ne Hand­lungs­kom­pe­ten­zen im Sinne eines ganz­heit­li­chen Ver­ständ­nis­ses von Le­bens­räu­men, die Ge­mein­schafts­kun­de po­li­ti­sche und so­zia­le Hand­lungs­kom­pe­tenz mit dem Ziel des po­li­tisch mün­di­gen Bür­gers in der De­mo­kra­tie. Geo­gra­phie und Ge­mein­schafts­kun­de ver­mit­teln ge­mein­sam öko­no­mi­sche Hand­lungs­kom­pe­tenz mit dem Ziel des mün­di­gen Wirt­schaft­bür­gers, der in der Lage ist, öko­no­mi­sche Si­tua­tio­nen und Pro­blem­stel­lun­gen zu be­wäl­ti­gen.

Die bei­den Fä­cher des Ver­bun­des er­mög­li­chen je­weils den Er­werb fach­be­zo­ge­ner Kom­pe­ten­zen. Dar­über hin­aus tra­gen Ge­mein­schafts­kun­de und Geo­gra­phie ge­mein­sam zur An­eig­nung über­grei­fen­der me­tho­di­scher, so­zia­ler und per­so­na­ler Kom­pe­ten­zen bei. Im Hin­blick auf eine spä­te­re Stu­dier­fä­hig­keit soll­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dazu be­fä­higt sein, stu­fe­n­ad­äquat Lern­pro­zes­se ei­gen­ver­ant­wort­lich, er­kennt­nis­ori­en­tiert, selbst­stän­dig und ge­zielt – auch in Lern­grup­pen – zu pla­nen und durch­zu­füh­ren. In einem al­ters­ge­mäß an­ge­leg­ten Un­ter­richt er­wer­ben sie dazu u. a. im Be­reich der me­tho­di­schen Kom­pe­ten­zen die Fä­hig­keit, sich In­for­ma­tio­nen aus un­ter­schied­li­chen Quel­len zu be­schaf­fen, diese zu ver­wer­ten und zu be­wer­ten und dabei auch Bild­ma­te­ri­al (z. B. Ka­ri­ka­tu­ren) zu in­ter­pre­tie­ren; zudem ver­fü­gen sie über die Fä­hig­keit, mit Me­di­en ziel­ori­en­tiert und quel­len­kri­tisch um­zu­ge­hen. Sie sind dazu in der Lage, Ta­bel­len, Gra­fi­ken und Dia­gram­me aus­zu­wer­ten, zu ana­ly­sie­ren und zu be­wer­ten und diese auch selbst­stän­dig zu er­stel­len. Die Fä­hig­kei­ten zur schrift­li­chen und münd­li­chen Aus­drucks­fä­hig­keit sowie die Be­herr­schung von Vi­sua­li­sie­rungs­tech­ni­ken bil­den wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen zur Teil­nah­me am ge­sell­schaft­li­chen, po­li­ti­schen und fach­wis­sen­schaft­li­chen Dis­kurs. So­wohl für na­tur­wis­sen­schaft­li­che als auch für ge­sell­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fra­ge­stel­lun­gen sind die Fä­hig­kei­ten, Mo­del­le zu in­ter­pre­tie­ren, zu be­ur­tei­len und zu er­stel­len wie auch ent­spre­chen­de Sach­ver­hal­te mit­hil­fe von Si­mu­la­tio­nen zu ana­ly­sie­ren und zu be­ur­tei­len, von Be­deu­tung.

Eine ab­schlie­ßen­de kri­ti­sche Sicht­wei­se durch die Schü­le­rin­nen und Schü­ler trägt zum Er­werb einer um­fas­sen­den Me­tho­den­kom­pe­tenz bei.

Die in­te­gra­ti­ven Mo­du­le wie auch der Fach­un­ter­richt bie­ten die Mög­lich­keit, über­grei­fen­de so­zia­le und per­so­na­le Kom­pe­ten­zen zu ent­wi­ckeln bzw. zu fes­ti­gen. Dazu zäh­len die Be­reit­schaft zu einem de­mo­kra­ti­schen, to­le­ran­ten und ethisch ver­ant­wort­li­chen Han­deln, die Fä­hig­keit zu in­ter­kul­tu­rel­lem Ler­nen wie auch zur Ko­ope­ra­ti­on und Kon­flikt­lö­sung. Die in­di­vi­du­el­le Be­reit­schaft und Fä­hig­keit, Selbst-Be­wusst­heit zu ent­wi­ckeln, ist eine we­sent­li­che Grund­la­ge für das Ge­lin­gen eines ge­sell­schaft­li­chen Le­bens. Der Fä­cher­ver­bund för­dert des­halb die Fä­hig­keit, die ei­ge­ne Be­rufs­wahl und die ei­ge­nen Le­bens­ent­wür­fe zu re­flek­tie­ren.

In einem durch­gän­gig ab­ge­stimm­ten, stu­fe­n­ad­äqua­ten Fach­un­ter­richt in den Fä­chern Ge­mein­schafts­kun­de und Geo­gra­phie er­folgt die Ver­mitt­lung von geo­gra­phi­schen, po­li­ti­schen, recht­li­chen, so­zio­lo­gi­schen und wirt­schaft­li­chen Grund­kennt­nis­sen und -kom­pe­ten­zen, die schritt­wei­se ihre fach­spe­zi­fi­sche Ver­tie­fung er­fah­ren. Die ein­zel­nen Fä­cher und Fach­be­rei­che wer­den je nach schu­li­scher Ent­schei­dung or­ga­ni­sa­to­risch ab­ge­stimmt von den je­wei­li­gen Fach­lehr­kräf­ten in Ge­mein­schafts­kun­de bzw. Geo­gra­phie un­ter­rich­tet. Die Bil­dungs­stan­dards Wirt­schaft wer­den in die Fä­cher Geo­gra­phie und Ge­mein­schafts­kun­de in­te­griert. Dabei ist Geo­gra­phie in den Klas­sen 5 bis 7 und Ge­mein­schafts­kun­de in den Klas­sen 8 bis 10 Leit­fach für Wirt­schaft.

Der ab­ge­stimm­te Fach­un­ter­richt lie­fert somit die Vor­aus­set­zung für die Be­hand­lung fä­cher­über­grei­fen­der The­men­stel­lun­gen im Kon­text ihrer ge­sell­schaft­li­chen, po­li­ti­schen, geo­gra­phi­schen und wirt­schaft­li­chen Ver­flech­tun­gen. Die Kon­zep­ti­on der in­te­gra­ti­ven Mo­du­le ist stu­fe­n­ad­äquat an­ge­legt und geht davon aus, dass mit zu­neh­men­dem Ba­sis­wis­sen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein hö­he­rer Grad an Ver­net­zungs­kom­pe­tenz er­zielt wird.

Die Ko­ope­ra­ti­on mit nah ver­wand­ten Fä­chern, ins­be­son­de­re mit dem Fach Ge­schich­te, ist er­wünscht.