Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Inhalt

Drei Götter kommen auf die Erde nach Sezuan, um gute Menschen zu finden: „Wir werden schon genug finden, die den Bedingungen genügen. Wir müssen einen finden! Seit zweitausend Jahren geht dieses Geschrei, es gehe nicht weiter mit der Welt, so wie sie ist. Niemand auf ihr könne gut bleiben. Wir müssen jetzt endlich Leute namhaft machen, die in der Lage sind, unsere Gebote zu halten.“ Der Wasserverkäufer Wang besorgt den Göttern bei der Prostituierten Shen Te eine Unterkunft. Diese bezahlen sie großzügig, so dass Shen Te mit diesen finanziellen Mitteln einen Tabakladen eröffnen kann. Shen Te ist jedoch „zu gut“, und sie verschuldet sich, weil sie keine Bitte abschlagen kann und ihre armen Mitmenschen unterstützt. Um dieser Misere zu entgehen, verwandelt sie sich in den skrupellosen Neffen Shui Ta, der alle ausstehenden Forderungen abweist; allerdings fehlen 200 Silberdollar für die Miete.

Shen Te will deshalb den Flieger Sun Yang heiraten, doch dieser möchte der Eheschließung nur dann zustimmen, wenn er sie finanziell unterstützt. Es kommt folglich zu keiner Hochzeit, aber sie wird schwanger.

Shen Te gründet in der Rolle des Shui Ta eine Tabakfabrik und Sun wird einer ihrer Angestellten. Shen Te tritt nur noch als Shui Ta auf, so dass das Verschwinden von ihr gerichtlich untersucht wird. Shui Ta wird vor das Gericht der Götter gestellt, doch diese erkennen in ihm Shen Te. Diese offenbart zwar, dass sie zugleich gut und böse ist, doch die Götter tun dies ab: „Sollen wir eingestehen, daß unsere Gebote tödlich sind? Sollen wir verzichten auf unsere Gebote? Verbissen. Niemals! Soll die Welt geändert werden? Wie? Von wem? Nein, es ist alles in Ordnung.“ Die drei Götter entschwinden auf einer rosa Wolke.

Das Stück endet mit einem Epilog, in dem ein Spieler bekennt: „ Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Abschließend werden die Zuschauer aufgefordert, selbst nach einer geeigneten Lösung zu suchen: „ Der einzige Ausweg wär aus diesem Ungemach: / Sie selber dächten auf der Stelle nach / Auf welche Weis dem guten Menschen man / Zu einem guten Ende helfen kann. / Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluß! / es muß ein guter sein, muß, muß, muß!“

Textausgaben:

Brecht, Bertolt: Der gute Mensch von Sezuan. Frankfurt am Main 1964.

Brecht, Bertolt: Der gute Mensch von Sezuan. Text und Kommentar. Frankfurt am Main 2013.

Brecht: „Sezuan“: Herunterladen [pdf][198 KB]