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Didaktische Hinweise & Vernetzung

Didaktische Hinweise

Kaisers Drama kann den Schülerinnen und Schülern Einblicke in Themen gewähren, wie sie für die Literatur der Jahrhundertwende, insbesondere den Expressionismus und allgemein die Moderne charakteristisch sind. Dazu gehören zu Beispiel die Kritik am Kapitalismus, die Frage nach der Möglichkeit der Erneuerung der eigenen Existenz und die Hinterfragung traditioneller Werte, die als kleinbürgerlich entlarvt werden. Auch Aspekte der modernen Welt wie die Massen in Hysterie versetzende Welt des Sports, die Großstadt oder käufliche Liebe können im Unterricht aufgegriffen werden.

Sprachlich-formal lernen die Schülerinnen und Schüler das Stationendrama als ein Drama der offenen Form, wie es für den Expressionismus typisch ist, kennen. Anhand der bilderreichen, hyperbolischen Sprache gewinnen sie einen Eindruck von der vitalistischen und am O-Mensch-Pathos orientierten Strömung des Expressionismus, die durch die Geschehnisse im Drama gleichzeitig in Frage gestellt bzw. parodiert und überwunden wird.

Es dürfte den Schülerinnen und Schülern wenig Schwierigkeiten bereiten, die Handlung nachzuvollziehen. Im Unterricht sollte die Bedeutung der Begegnung des Kassierers mit der Dame als initialer Impuls für seinen Aus- und Aufbruch thematisiert werden. Die einzelnen Stationen können auch arbeitsteilig bearbeitet werden. Die zweimalige Begegnung mit dem Gerippe kann im Zusammenhang mit der Behandlung des Endes gedeutet werden. Das Scheitern des Kassierers und die Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft sollten deutlich werden.

Ein Vergleich mit Fausts Streben kann ebenso fruchtbar sein wie der Vergleich mit dem Experiment, wie weit Menschen für Geld gehen, das Dürrenmatt in seinem Drama Der Besuch der alten Dame unternimmt.

Vernetzung

  • Dramen von Bertolt Brecht, z.B.: Der gute Mensch von Sezuan (1943)

  • Friedrich Dürrenmatt: DerBesuch der alten Dame (1956)

  • Johann Wolfgang von Goethe: Faust Iund II (1808 und 1832)

  • Adelbert von Chamisso: Peter Schlemihls wundersame Geschichte. (1813)

  • Literatur des Expressionismus

Textausgabe:

Georg Kaiser: Von morgens bis mitternachts. Stück in zwei Teilen. Fassung letzter Hand. Hg. v. Walther Huder, Anmerkungen von Ernst Schürer. Stuttgart 1964 (1994)

Kaiser: „Morgens bis mitternachts“: Herunterladen [pdf][168 KB]