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Goethe: „Faust“

Empfehlung für das Basisfach und das Leistungsfach

Kurzinformation

Delacroix, Illustrationen zu Goethes Faust, Blatt 1: Studierzimmer, Faust allein

Faust_by_Eugène_Ferdinand_Victor_Delacroix.jpg [gemeinfrei, PD-US] via Wikimedia

Würde man Faust mit heutigen moralischen Maßstäben lesen, dann würde nicht nur Margarete, die ihr Neugeborenes getötet hat, sondern Faust selbst vor Gericht landen. Er hat sich durch Tricks und Manipulation die Zuneigung einer 14-Jährigen erschlichen und sie ins Unglück gestürzt. In Goethes Drama wird Faust nicht zur Verantwortung gezogen. Doch mit der Moral kommt man nicht weit, wenn man sich diesem kanonischen Drama der Weltliteratur annähern will. Zu komplex sind die Figuren der Tragödie, zu tiefgreifend sind die Krisen, die Faust zu durchleben hat. Wie kaum eine andere Figur steht er für die Identitätssuche des modernen Subjekts, das einerseits versucht durch das Studium der Wissenschaften Aufschluss über seine Position in der Welt zu finden, aber sich andererseits nach authentischen Erfahrungen jenseits der Buchwissenschaften sehnt. Wie kaum eine andere Figur schwankt Faust zwischen dem Größenwahn des Menschen, der sich für den Herrscher der Welt hält (und sie dabei zerstört), und seinen allzu menschlichen Schwächen: der Angst vor den Naturgewalten und der Unkontrollierbarkeit seiner Bedürfnisse.

Textausgaben:

Goethe, Johann Wolfgang: Faust. Der Tragödie Erster Teil, Stuttgart 1986

Johann Wolfgang Goethe. Eine Tragödie. (Faust I) (hg. v. Albrecht Schöne. Mit einem Kommentar von Ralf-Henning Steinmetz) Frankfurt/ Main 2022

Goethe, Johann Wolfgang: Faust - Der Tragödie erster Teil, EinFach Deutsch, Bearbeitet von Franz Waldherr, Braunschweig 2013

Goethe: „Faust“: Herunterladen [pdf][234 KB]

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