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Dar­stel­lung der Un­ter­richts­idee

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Ar­gu­men­tie­ren

  1. Kom­pe­ten­zen und Ziele

    Grund­idee: Das Ar­gu­men­tie­ren soll in Ar­gu­men­ta­ti­ons­kon­tex­ten ein­ge­übt wer­den. Es geht nicht darum, Ar­gu­men­tie­ren auf einer Me­ta­ebe­ne zu be­stim­men oder zu ana­ly­sie­ren, son­dern in der An­wen­dung un­mit­tel­bar zu ge­brau­chen. Ar­gu­men­tie­ren wird hier nicht als ein Wis­sen, son­dern als Fer­tig­keit be­trach­tet, die durch Ein­fin­den in Ar­gu­men­ta­ti­ons­kon­tex­te er­wor­ben wer­den soll. [1]

    Da diese Übung gemäß Schwie­rig­keits­gra­den stu­fen­för­mig auf­ge­baut ist, er­laubt sie durch­weg Bin­nen­dif­fe­ren­zie­run­gen. Auch für die ein­zel­nen Übungs­stu­fen wer­den un­ter­schied­li­che Leis­tungs­an­for­de­run­gen an­ge­bo­ten.

  2. In­hal­te, an denen diese er­ar­bei­tet bzw. ge­schult wer­den

    Die Übung nimmt Tu­gend­hats [2] Schü­ler­ge­sprä­che als einen sol­chen Ar­gu­men­ta­ti­ons­kon­text auf. In vier Stu­fen wird mit stei­gen­dem Schwie­rig­keits­grad das Ar­gu­men­tie­ren ge­schult, wobei sich die Schü­ler aus dem vor­ge­ge­be­nen Kon­text lösen und zu selbst­stän­di­ge­ren For­men des Ar­gu­men­tie­rens kom­men. 

  3. The­ma­ti­scher und me­tho­di­scher Ab­lauf

    1. Stufe: Es wird ein Text (hier Kap. 3 aus Tu­gend­hat) mit Lü­cken vor­ge­legt. Die Text­bau­stei­ne müs­sen dann in die rich­ti­gen Lü­cken plat­ziert wer­den (Ein­zel­ar­beit).
    2. Stufe: Es wer­den keine Text­bau­stei­ne mehr an­ge­bo­ten. Die Lü­cken müs­sen jetzt selbst aus­ge­füllt wer­den. Hin­ter­her sol­len die ei­ge­nen Ar­gu­men­te mit den ori­gi­na­len ver­gli­chen wer­den (Part­ner­ar­beit).
    3. Stufe: Hier sol­len die Schü­ler den in­halt­li­chen und me­tho­di­schen Im­puls aus dem An­fang des 4. Ka­pi­tels bei Tu­gend­hat auf­neh­men und zu der Fra­ge­stel­lung – Was wären denn jetzt die Hand­lun­gen, die in jedem Fall un­mo­ra­lisch sind? –  selbst­stän­dig eine Ar­gu­men­ta­ti­on ent­wi­ckeln (Grup­pen­ar­beit).
    4. Stufe: Eine Ar­gu­men­ta­ti­ons­ge­schich­te im Tu­gend­hat­schen Stil in Bezug auf ein Pro­blem­feld der Moral zu ent­wer­fen, ist jetzt die größ­te An­for­de­rung, aber in ver­ein­fach­ter Form und mit ein paar Hin­wei­sen zur Vor­ge­hens­wei­se si­cher­lich mach­bar (Grup­pen­ar­beit). 

      Mög­li­che The­men­fel­der:

      • Dür­fen wir Klei­der kau­fen, die in Asien mit­tels Kin­der­ar­beit pro­du­ziert wor­den sind?
      • Darf man Fern­seh­sen­dun­gen, in denen Men­schen bloß ge­stellt wer­den, an­schau­en und dar­über la­chen?
      • Darf ich mit Hilfe von Me­di­ka­men­ten meine Leis­tungs­fä­hig­keit in der Schu­le stei­gern: Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit, Auf­fas­sungs­ga­be, Ge­dächt­nis­leis­tung (Neu­ro­en­han­ce­ment)?
    5. Stufe: Re­fle­xi­ons-/Aus­wer­tungs­pha­se unter der Fra­ge­stel­lung „Was ist ein gutes Ar­gu­ment?“. Die Ar­gu­men­te aus der Tu­gend­hat-Ge­schich­te und den ei­ge­nen Tex­ten wer­den nach Kri­te­ri­en un­ter­sucht, die ein gutes Ar­gu­ment er­fül­len soll­te.
  1. Mög­lich­kei­ten zur Leis­tungs­mes­sung und Dia­gnos­tik

    Der Übungs­cha­rak­ter er­laubt eine per­ma­nen­te Dia­gno­se: Wer be­wäl­tigt wel­che An­for­de­run­gen? Wer be­herrscht was noch nicht?


[1] Phi­lo­so­phi­scher Hin­ter­grund:  Witt­gen­steins Sprach­spiel­theo­rie aus den „Phi­lo­so­phi­schen Un­ter­su­chun­gen“.

[2] Ernst Tu­gend­hat, Celso López, Ana María Vi­cu­na, Wie sol­len wir han­deln? - Schü­ler­ge­sprä­che über Moral. Stutt­gart 2000 (= Re­clam UB 18089)

 

Dar­stel­lung der Un­ter­richts­idee: Her­un­ter­la­den [doc][764 KB]