Stufe 5
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Reflexion: Was ist ein gutes Argument?
1. Arbeitsschritt :
Arbeitsauftrag (Partnerarbeit): Schaut nochmals die bisherigen Argumentationsgeschichten
durch:
Wählt jeweils ein Beispiel aus für eine überzeugende Argumentation
und eine Aussage, die euch nicht überzeugt hat.
2. Arbeitsschritt:
Woran liegt es, dass Euch das eine überzeugt, das andere nicht?
(Unterrichtsgespräch)
Was ist ein gutes Argument? – Wir finden es heraus, wenn wir überlegen,
welche Aufgabe Argumente haben.
Didaktische Überlegung:
Die Merkmale sollten dann im Unterrichtsgespräch erarbeitet werden. |
Aufgabe von Argumenten
: Sie begründen die Geltung einer
Behauptung (These) und wollen dadurch überzeugen, die Behauptung als richtig
anzunehmen.
Gute Argumente
(=überzeugend) |
Schlechte Argumente
(= nicht überzeugend) |
Anderen ein Leid zuzufügen ist moralisch schlecht,
weil niemand leiden möchte. Es sei denn, dass das Leid in irgendeiner Weise notwendig (z. B. Schmerzen bei einer Heilbehandlung) oder unvermeidbar (Leid des Verlierers im Spiel) wäre. Man sollte seine schulische Leistungsfähigkeit, die nicht krankhaft gestört ist, nicht mit Hilfe von Medikamenten steigern, weil diese nur zur Behandlung von Krankheiten gedacht sind. ........................... |
Anderen ein Leid zuzufügen ist moralisch schlecht,
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Merkmale:
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Merkmale:
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Was sind Prämissen?
wenn (A) Medikamente sind spezifische Heilmittel für Krankheiten.
und (B) Medikamente ohne entsprechenden Krankheitsbefund
einzusetzen,
kann
gefährlich sein.
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Prämissen sind Voraussetzungen für eine Schlussfolgerung
dann (C) Deshalb sollte man keine Medikamente zur Leistungssteigerung
einnehmen,
wenn keine krankhafte Leistungsschwäche vorliegt.
Ergibt sich C logisch aus A und B, dann ist C richtig, wenn A und B richtige
Aussagen enthalten.
Diese Denkfigur steckt in dem obigen Argument, das wir als gut bezeichnet haben:
Man sollte seine schulische Leistungsfähigkeit, die nicht krankhaft gestört
ist, nicht mit Hilfe von Medikamenten steigern (=C),
weil diese nur zur Behandlung von Krankheiten gedacht sind (=A).
(B) ist hierbei eine unausgesprochene Prämisse, die notwendigerweise angenommen werden muss, um (C) behaupten zu können.
Wir können Argumente prüfen, indem wir sie auf diese Weise zerlegen.
Prüfverfahren:
Von welchen Prämissen wird jeweils ausdrücklich oder unausgesprochen
ausgegangen?
Sind alle Prämissen haltbar?
Oder wird falsch gefolgert?
Analyse eines schlechten Arguments:
Anderen ein Leid zuzufügen ist moralisch schlecht,
weil niemand leiden möchte.
(A) Niemand möchte leiden.
(B) unausgesprochen: Was niemand möchte, ist schlecht.
(C) Also ist Leid zufügen schlecht.
Ist (B) haltbar? – Nein, weil vieles Unangenehmes, was Menschen nicht mögen, notwendige Voraussetzung für Gutes sein kann: Schmerzen bei einer Heilbehandlung/ Fieber, wenn der Körper einen Infekt abwehrt/ Quälendes Training um sportlichen Erfolg zu haben/Prüfungen bestehen/ usw.
(C) Ist zwar richtig gefolgert, enthält aber keine richtige Aussage, weil mindestens eine Prämisse zweifelhaft ist.
Das Prüfverfahren müsste an weiteren Beispielen eingeübt werden.
Stufe 5:
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