2. Der Bündelungsansatz am Beispiel einer Fallanalyse zur Einführung des „Europäischen Semesters“
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
2.1 Die Leitfragen des Bündelungsansatzes
1. Wer entscheidet was in Deutschland und der Europäischen Union? Macht |
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3. Auf welcher verfassungs- bzw. EU-vertragsrechtlichen Grundlage wird entschieden bzw. kontrolliert? 4. Inwieweit entspricht die Wirklichkeit der Norm? (Vergleich: Verfassungs- bzw. Vertragsnorm – Realität) |
5. Wie gut funktioniert die Kontrolle in Hinblick auf Demokratieprinzipien und Effizienz des politischen Systems? (Legitimation) |
2. Wer kontrolliert wen wie in Deutschland und in der Europäischen Union? Herrschaftskontrolle |
2.2 Der Bündelungsansatz am Beispiel einer Fallanalyse zur Einführung des „Europäischen Semesters“
Leitfragen:
Weshalb wurde das Europäische Semester per EU-Verordnung eingeführt? (Der Politikzyklus zur Schaffung der „Hardware“ für die Europäisierung politischer Entscheidungsprozesse)
Wie steht es mit der demokratischen Legitimation der „European Governance“?
Diese Fallanalyse ist im vorliegenden Beitrag ausgearbeitet.
Was ist?
- Problemdruck durch die Finanzkrise 2007 – 2009 und ihre Folgen („infernalisches Dreieck“)
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Problemdefinition: Der Weg zu robustem Wachstum führt über die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte.
Was ist möglich?
- Erweiterung der Kontroll- und Durchgriffsrechte der EU-Kommission und des Europäischen Rates über Verordnungen zur Koordination und Synchronisierung politischer Entscheidungsprozesse in den Mitgliedsstaaten (EU-Sekundärrecht, basierend auf dem AEUV)
Was soll geschehen?
- Der „Six Pack“, gefolgt von der Vorlage des „Two Pack“ zur institutionellen Absicherung der European Governance
- Die Agenda der Europäischen Kommission (Europa 2020)
Politische Urteilsbildung
- Kontrovers dokumentiert: Befürworter und Kritiker der Europäisierung der Haushaltspolitik “
- Inwieweit ist die European Governance im Bereich der Haushaltspolitik demokratisch legitimiert?
2. Skizze einer Anschluss-Fallanalyse zur EU-Mehrebenenpolitik (Fokus: policy):
Der Haushalts-Politikzyklus im Rahmen des „Europäischen Semesters“ (seit 2011)
Leitfrage der Fallanalyse: Wie weit reicht der Einfluss der EU-Kommission und des Europäischen Rates in der Initiierungsphase des Bundeshaushalts-Gesetzes?
In ihrem Jahres-Wachstumsbericht zu Beginn des Europäischen Semesters hat die Europäische Kommission bereits den Pfad des bevorstehenden Politikzyklus abgesteckt (vgl. M 4):
- Was ist?
- Was ist möglich?
- Was soll geschehen? (Empfehlungen)
Übernahme oder Modifikation der Empfehlungen; Regel des „Comply oder explain“ für die Regierungen der Mitgliedsstaaten.
Anschließende Implementierung durch das Nationale Reformprogramm (Federführung: BMWi) sowie das deutsche Stabilitätsprogramm (Federführung: BMF) und Legitimation auf nationaler Ebene durch die Annahme des Bundeshaushalts im Deutschen Bundestag.
Mit der Studie von Hallerberg u.a. (2012) ist es möglich, exemplarisch am Beispiel des Europäischen Semesters 2011 nach zu verfolgen, inwieweit die Bundesregierung den Empfehlungen der Kommission bzw. des Rates folgte.
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