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Film-Musik - Zu­satz­in­fos!

Vi­de­os ver­to­nen
- Eine Chan­ce für den Mu­sik­un­ter­richt!

Zu­satz­in­fos:

  • Zu­satz­in­for­ma­tio­nen zur Film­mu­sik

  Kom­po­si­ti­ons­tech­ni­ken (nach H. Raf­fa­se­der)  

      • Un­der­s­coring
  • Ana­lo­gie zwi­schen Bild­in­halt und Musik
  • Mu­si­ka­li­sche Be­glei­tung in der Stumm­film­zeit
  • Par­al­le­len zur Pro­gramm­mu­sik
  • Ein­satz in­stru­men­ta­ler oder sti­lis­ti­scher Kli­schees

z.B.

In­stru­men­ta­le Kli­schees

Sti­lis­ti­sche Kli­schees

Cem­ba­lo → Ba­rock

Bon­gos → Ur­wald

Du­del­sack → Schott­land

Bou­zou­ki → Grie­chen­land

Orgel → Kir­che, Hoch­zeit, Sonn­tag

Ak­kor­de­on → Paris, Hafen, Volks­mu­sik

Äl­te­re Jazz­sti­le → ver­rauch­te Knei­pen

Rag­time → Wes­tern

Ba­rock­mu­sik → hö­fi­sche Er­eig­nis­se

      • Mood - Tech­nik
  • Zu­ord­nung mu­si­ka­li­scher Stim­mungs­bil­der
  • Vergl. Af­fek­ten­leh­re im Ba­rock
  • In­stru­ment, Tempo, Ton­art ist wich­tig
  • Kli­schees zur Ab­bil­dung von Stim­mun­gen

z.B.

    • Dur → Freu­de
    • Moll → Trau­er
    • Chro­ma­ti­sche Me­lo­die → Schmerz
    • Tiefe, vi­brie­ren­de Klän­ge → Angst Span­nun
      • Mi­ckey­mou­sing
  • Die Musik zeich­net jede sicht­ba­re Be­we­gung akus­tisch nach
  • Wird auch als „ex­tre­mes Un­der­s­coring“ be­zeich­net
  • Diese Kom­po­si­ti­ons­tech­nik wird vor allem durch den Trick­film be­kannt (Tom& Jerry)

      • Leit­mo­tiv­tech­nik
  • Zu­ord­nung leicht er­kenn­ba­rer mu­si­ka­li­scher Mo­ti­ve zu han­deln­den Per­so­nen

oder

  • Zu­ord­nung leicht er­kenn­ba­rer mu­si­ka­li­scher Mo­ti­ve zu Sze­nen mit be­stimm­ten (Ge­fühls-) In­hal­ten
    • Funk­tio­nen der Film­mu­sik

Tek­to­ni­sche Funk­tio­nen der Film­mu­sik (Bezug zur äu­ße­ren Ge­stalt des Fil­mes)

  • Ti­tel­mu­sik
  • Nach­spann­mu­sik
  • Song als Teil der Hand­lung

Syn­tak­ti­sche Funk­tio­nen

Die syn­tak­ti­schen Funk­tio­nen be­zie­hen sich auf die Er­zähl­struk­tur des Fil­mes:

  • Glie­de­rung des Fil­mes oder einer Szene , indem die Musik zeit­wei­se aus­setzt oder indem ver­schie­de­ne Arten von Musik er­klin­gen
  • Tren­nung von Real und Traum­hand­lung . Ty­pisch sind auch die mu­si­ka­li­sche Um­rah­mung von Hal­lu­zi­na­ti­ons-, Tran­ce­se­quen­zen oder Rück­blen­den
  • Zu­sam­men­hal­ten zeit­lich ge­raff­ter Vor­gän­ge (Zeit­raf­fer-Klam­mer)
  • Ver­ein­heit­li­chung einer Szene , die ohne Musik zu he­te­ro­gen wäre, be­son­ders bei schnel­len Schnit­ten (mu­si­ka­li­sche Klam­mer)
  • Her­vor­he­bung des Hö­he­punk­tes bzw. Ak­zen­tu­ie­rung von Sze­nen­hö­he­punk­ten (dra­ma­ti­scher Ak­zent)

Se­man­ti­sche Funk­tio­nen der Film­mu­sik

Hier nimmt die Musik Bezug auf den In­halt; Musik als Ele­ment in­halt­li­cher Ge­stal­tung.

1.​Stimmungs­schaf­fen­de Musik (kon­no­ta­tiv)

Stim­mungs­un­ter­ma­lung : → Mood-Tech­nik; den Sze­nen eines Films wer­den un­ter­ma­len­de oder kom­men­tie­ren­de Stü­cke zu­ge­ord­net, mu­si­ka­li­sche Stim­mungs­bil­der die the­ma­tisch mehr oder we­ni­ger von­ein­an­der un­ab­hän­gig sind.

Un­ter­stüt­zung der Dra­ma­tur­gie lässt sich grob in 3 Arten ein­tei­len

  • Pa­ra­phra­sie­rung : Der Cha­rak­ter der Musik und der In­halt stim­men über­ein ( Ex­trems­te Form ist das Mi­ckey-Mou­sing = Ver­dop­pe­lung des Bil­des)
  • Kon­tra­punk­tie­rung: Der Cha­rak­ter der Musik wi­der­spricht dem In­halt der Szene
  • Po­la­ri­sie­rung: Einem neu­tra­len In­halt wird durch Musik ein ein­deu­ti­ger Cha­rak­ter zu­ge­wie­sen

2.​Verein­heit­li­chen­de Musik (de­no­ta­tiv)

  • Leit­mo­tiv­tech­nik: Den Haupt­dar­stel­lern eines Fil­mes wer­den be­stimm­te sie cha­rak­te­ri­sie­ren­de The­men zu­ge­ord­net. Die Be­zeich­nung knüpft an Wag­ners mu­sik­dra­ma­ti­sches Kon­zept an.
  • His­to­ri­sche/Geo­gra­phi­sche Be­schrei­bung: Musik kann eine geo­gra­phi­sche oder his­to­ri­sche Sze­ne­rie schaf­fen, durch An­leh­nung an ent­spre­chen­de Stile und Gen­res..
  • Ge­sell­schaft­li­che Be­schrei­bung: Film­mu­sik kann hör­bar ma­chen, wo, wann und vor allem in wel­cher ge­sell­schaft­li­chen Schicht der Film spielt. So hat jede Ge­sell­schafts­schicht ein für sie ganz spe­zi­fi­sches Klang­idi­om, einen ei­ge­nen Dia­lekt. In his­to­ri­schen Fil­men wer­den Adel und Bür­ger nicht nur durch Aus­se­hen und Wohn­ort cha­rak­te­ri­siert, son­dern auch durch die Musik, die in jener Schicht vor­herrscht. Hier­bei ar­bei­tet der Film­mu­sik­kom­po­nist meist mit Musik, die weit­ge­hend au­then­tisch wirkt, im Grund ge­nom­men je­doch oft nichts mit einer Ori­gi­nal­par­ti­tur die­ser Zeit zu tun hat.
  • Mu­si­ka­li­sches Zitat: Um den Film au­then­tisch wir­ken zu las­sen bauen viele Kom­po­nis­ten Musik, die zu der Zeit des Fil­mes wirk­lich ge­spielt bzw. ge­hört wurde in den Sound­track ein. In „For­rest Gump“ (Alan Sil­vestri,1993) zum Bei­spiel wur­den immer wie­der Ori­gi­nal­zi­ta­te ein­ge­streut, Songs von Elvis Pres­ley und den Beat­les, die neben den in­zwi­schen be­rühm­ten Sze­nen, die Gump mit den ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten zei­gen, für Au­then­ti­zi­tät sor­gen.

Me­dia­ti­sie­ren­de Funk­tio­nen

Me­ta­funk­tio­nen = Funk­tio­nen die die Musik los­ge­löst von Film, über ihn hin­aus er­füllt. Man un­ter­schei­det dabei die öko­no­mi­sche und die dra­ma­tur­gisch/psy­cho­lo­gisch/po­li­ti­sche Me­ta­funk­ti­on.

Öko­no­mi­sche Me­ta­funk­ti­on nennt man die Me­ta­funk­ti­on, die eine be­stimm­te Ge­sell­schafts­schicht ins Kino lo­cken soll­te, zum Bei­spiel als man in frü­he­rer Zeit die Filme mit den Songs der ak­tu­el­len Pop-Stars un­ter­leg­te (Beat­les-Filme).

Dra­ma­tur­gi­sche/psy­cho­lo­gi­sche/po­li­ti­sche Me­ta­funk­ti­on: Musik kann grund­sätz­lich dabei hel­fen, die die Welt ent­frem­den­de, il­lu­sio­nie­ren­de Wir­kung des Fil­mes zu un­ter­strei­chen. Diese psy­cho­lo­gi­sche Wir­kung kann und wurde auch in die po­li­ti­sche Be­deu­tung ei­ni­ger Filme mit ein­be­zo­gen.

Seite „Film­mu­sik“. In: Wi­ki­pe­dia, Die freie En­zy­klo­pä­die. Be­ar­bei­tungs­stand: 25. De­zem­ber 2014, 15:40 UTC. URL: http://​de.​wi­ki­pe­dia.​org/​w/​index.​php?​tit​le=Fil​mmus​ik&​old​id=137​1009​98 (Ab­ge­ru­fen: 6. Fe­bru­ar 2015, 10:49 UTC)