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Dia­be­tes mel­li­tus – Zu­cker­krank­heit

Tabelle

Abb. 1: Häu­fig­keit von Dia­be­te­ser­kran­kun­gen in Deutsch­land (in %)
nach: Fokus Bio­lo­gie BW 7/8 (2016), Cor­nel­sen Schul­ver­la­ge, S. 136f, 145

Im Jahr 2014 waren 246 Mio. Men­schen welt­weit an Dia­be­tes er­krankt. In Deutsch­land waren es ca. 7 Mio., womit etwa jede 12. Per­son be­trof­fen war. Män­ner und Frau­en sind etwa gleich häu­fig er­krankt.

Hin­ter dem Namen Dia­be­tes mel­li­tus ver­ber­gen sich meh­re­re Stoff­wech­sel­krank­hei­ten, deren Ge­mein­sam­keit ein zu hoher Blut­zu­cker­spie­gel ist. Der Name Dia­be­tes kommt aus dem Grie­chi­schen und be­deu­tet „ho­nigs­ü­ßer Durch­fluss“. Bei zu hohem Blut­zu­cker­spie­gel wird Glu­co­se über die Nie­ren aus­ge­schie­den. Der Urin schmeckt dann leicht süß. Darum wurde frü­her auch von Zu­cker­krank­heit ge­spro­chen.

Von Dia­be­tes spricht man bei einem Blut­zu­cker­spie­gel von über 126 mg / 100 ml im nüch­ter­nen Zu­stand, also ohne zuvor ge­ges­sen zu haben. Die Sym­pto­me sind viel­fäl­tig und rei­chen von häu­fi­gem Harn­drang über star­ken Durst, Mü­dig­keit bis hin zu Übel­keit und Er­bre­chen.

A. Dia­be­tes Typ I

Etwa 400 000 Deut­sche lei­den unter dem Dia­be­tes Typ I. Das ei­ge­ne Im­mun­sys­tem be­kämpft bei den Be­trof­fe­nen die in­su­lin­pro­du­zie­ren­den Zel­len der Bauch­spei­chel­drü­se. Diese wer­den nach und nach zer­stört. Die In­su­lin­pro­duk­ti­on nimmt ab. Die Kör­per­zel­len kön­nen die Glu­co­se aus dem Blut nicht mehr aus­rei­chend auf­neh­men und be­fin­den sich in einem fort­wäh­ren­den En­er­gi­e­not­stand. Der Blut­zu­cker­spie­gel ist dau­er­haft er­höht. Per­so­nen mit dem Dia­be­tes Typ I sind meis­tens be­reits als Kin­der oder Ju­gend­li­che er­krankt. Die Krank­heit ist nicht heil­bar. Daher müs­sen die Be­trof­fe­nen ihr ge­sam­tes Leben lang In­su­lin sprit­zen. Die ge­nau­en Ur­sa­chen für den Dia­be­tes Typ I sind noch nicht ge­klärt. Häu­fig sind je­doch be­reits die El­tern von der Krank­heit be­trof­fen.

Bei bei­den Dia­be­tes­ty­pen för­dern die dau­er­haft er­höh­ten Blut­zu­cker­wer­te die Ent­ste­hung von Ar­te­rio­skle­ro­se. Dabei bil­den sich Ab­la­ge­run­gen an den Blut­ge­fä­ßen, diese ver­en­gen sich und der Blut­fluss ist ver­rin­gert. Dies ist vor allem in den fei­nen Ka­pil­lar­ge­fä­ßen pro­ble­ma­tisch. Fol­gen hier­von kön­nen Herz­in­farkt, Schlag­an­fall, Nie­ren­schä­den und un­ter­schied­li­che For­men von Ner­ven­schä­den sein. Ty­pi­sche Spät­schä­den von Dia­be­tes sind Blind­heit und der so­ge­nann­te dia­be­ti­sche Fuß, in­fol­ge des­sen Teile oder der ge­sam­te Fuß am­pu­tiert wer­den müs­sen. Dia­be­ti­ker lei­den zudem häu­fi­ger an De­pres­sio­nen. Mit kon­se­quen­ter The­ra­pie kön­nen Dia­be­ti­ker je­doch ein fast nor­ma­les Leben füh­ren und Fol­ge­er­kran­kun­gen stark ver­zö­gert oder ganz ver­mie­den wer­den.

In­su­lin ist ein Pro­te­in und kann nicht in Form von Ta­blet­ten oder Säf­ten ein­ge­nom­men wer­den, da die Ma­gen­säu­re und Ver­dau­ungs­en­zy­me es zer­stö­ren wür­den. In­su­lin wird daher mit­hil­fe einer Sprit­ze oder einem In­jek­ti­ons-Pen in der zuvor be­rech­ne­ten Menge ge­spritzt.

B. Dia­be­tes Typ II

Über 90 % der Dia­be­ti­ker in Deutsch­land zäh­len zu den Dia­be­ti­kern vom Typ II. Den Be­trof­fe­nen man­gelt es zu­nächst nicht an In­su­lin. Die Ziel­zel­len zei­gen je­doch eine ge­rin­ge­re Emp­find­lich­keit ge­gen­über dem Hor­mon In­su­lin. Dies führt zu einer ver­min­der­ten Auf­nah­me von Glu­co­se in die Zel­len und einem En­er­gi­e­not­stand. Ob­wohl genug In­su­lin ge­bil­det wird, bleibt Glu­co­se im Blut und der Blut­zu­cker­spie­gel ist dau­er­haft er­höht. Im wei­te­ren Ver­lauf fährt der Kör­per die In­su­lin­pro­duk­ti­on immer wei­ter zu­rück und In­su­lin muss ge­spritzt wer­den.

Über­ge­wicht, fal­sche Er­näh­rung und Be­we­gungs­man­gel sind ver­mut­lich die Haupt­ur­sa­chen für Dia­be­tes Typ II. Der häu­fi­ge Kon­sum von stark zu­cker­hal­ti­gen Le­bens­mit­teln be­wirkt einen star­ken An­stieg des Blut­zu­cker­spie­gels und damit eine hohe In­su­lin­aus­schüt­tung. Dau­er­haft führt diese hohe In­su­lin­be­las­tung zu einer Un­emp­find­lich­keit der Ziel­zel­len ge­gen­über dem Hor­mon.

Frü­her wurde Dia­be­tes Typ II auch als Al­ters­zu­cker oder Al­ters­dia­be­tes be­zeich­net, da die Er­kran­kung erst bei äl­te­ren Men­schen auf­trat. In­zwi­schen steigt die An­zahl jun­ger Men­schen, sogar von Kin­dern und Ju­gend­li­chen, die an die­ser Form des Dia­be­tes er­kran­ken, deut­lich an. Es han­delt sich um eine schlei­chen­de Er­kran­kung mit eher schwach aus­ge­präg­ten Sym­pto­men, was auch die hohe Zahl noch nicht er­kann­ter Dia­be­tes-II-Fälle er­klärt. Man schätzt, dass al­lein in Deutsch­land Dia­be­tes Typ II bei 4 Mil­lio­nen Per­so­nen noch un­ent­deckt ist.

Dia­be­tes Typ II lässt sich recht gut be­han­deln. Meist reicht es, die Er­näh­rung um­zu­stel­len und sich viel zu be­we­gen. Zu­sätz­lich wer­den Ta­blet­ten ver­ord­net, wel­che güns­tig auf den Koh­len­hy­dratstoff­wech­sel ein­wir­ken. So kann die In­sulin­the­ra­pie hin­aus­ge­zö­gert wer­den. 1

1 Texte nach: Fokus Bio­lo­gie BW 7/8 (2016), Cor­nel­sen Schul­ver­la­ge, S. 136f, 145

  1. Ver­glei­che die bei­den Typen des Dia­be­tes in einer Ta­bel­le nach fol­gen­den Kri­te­ri­en: Sym­pto­me, Ur­sa­chen, The­ra­pie. Er­gän­ze wei­te­re Kri­te­ri­en.
  2. Er­läu­te­re den Ein­fluss der Er­näh­rung auf den Blut­zu­cker­spie­gel und un­ter­schei­de dabei zwi­schen Dia­be­ti­kern und Nicht-Dia­be­ti­kern.
  3. Er­klä­re, wes­halb Dia­be­ti­ker mehr­mals am Tag den Blut­zu­cker­wert be­stim­men müs­sen.
  4. Dia­be­tes wird immer wie­der als Volks­krank­heit be­zeich­net. Er­klä­re mit Hilfe von Abb. 1.
  5. Er­klä­re, was pas­siert, wenn sich ein Dia­be­ti­ker zu viel In­su­lin spritzt. Nenne mög­li­che So­fort­maß­nah­men, um eine le­bens­be­droh­li­che Si­tua­ti­on zu ver­hin­dern.

    Ver­tie­fungs­auf­ga­ben Text A:
  6. In­su­lin muss mit Hilfe einer Sprit­ze oder eines In­su­lin-Pen in­ji­ziert wer­den. Er­klä­re, wes­halb In­sulin­ta­blet­ten oder In­sulin­trop­fen nicht sinn­voll wären.
  7. Er­klä­re, wes­halb es in einem fort­ge­schrit­te­nen Er­kran­kungs­sta­di­um bei Dia­be­ti­kern immer wie­der zu Seh­schwä­che oder gar Blind­heit kommt.

    Ver­tie­fungs­auf­ga­ben Text B:
  8. Dia­be­ti­ker sol­len statt 3 gro­ßen Mahl­zei­ten pro Tag meh­re­re klei­ne zu sich neh­men. Zudem soll­ten sie Voll­korn­pro­duk­te an­de­ren Back­wa­ren und Nu­deln vor­zie­hen. Er­klä­re diese Er­näh­rungs­emp­feh­lun­gen.
  9. For­mu­lie­re Rat­schlä­ge, wie Dia­be­tes Typ II vor­ge­beugt wer­den kann.

 

Hor­mo­ne all­ge­mein - Blut­zu­cker­spie­gel: Her­un­ter­la­den [docx][1 MB]

Hor­mo­ne all­ge­mein - Blut­zu­cker­spie­gel: Her­un­ter­la­den [pdf][2 MB]

 

Wei­ter zu Lö­sun­gen zu: Dia­be­tes mel­li­tus