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Präparation Schweinelunge

Hinweis

Es wird darauf hingewiesen, dass für jedes Experiment entsprechend der eigenen Durchführung vor der erstmaligen Aufnahme der Tätigkeit eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt und dokumentiert werden muss. Jede fachkundige Nutzerin/jeder fachkundige Nutzer muss die aufgeführten Inhalte eigenverantwortlich prüfen und an die tatsächlichen Gegebenheiten anpassen.

Weder die Redaktion des Lehrerfortbildungsservers noch die Autorinnen und Autoren der veröffentlichten Experimente übernehmen jegliche Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die durch exakten, veränderten oder fehlerhaften Nachbau und/oder Durchführung der Experimente entstehen. Weiterführende Informationen erhalten Sie unter www.gefahrstoffe-schule-bw.de

Baustein 6:  Präparation einer Schweinelunge

 

BP 2016

BP2016BW-ALLG-GYM-BIO Inhaltlicher Stand: 23.März 2016, PDF generiert am 07.04.2016 00:24

 

Baustein

Aufgabe

Material

 

Präparation einer Schweinelunge

s. Versuchsanleitung

Lösung

Lösungsblatt mit Fotos

233_Präparation_Schweinelunge [mp4][180 MB]

Lösungsblatt

Methodisch-didaktische Hinweise:

Die Präparation einer Schweinelunge ist ein sehr eindrucksvoll und lässt sich gut im Unterricht durchführen. Je nach Verfügbarkeit von Schweinelungen (s. „Bezugsquelle und Lagerung“) kann das Praktikum in Kleingruppen oder gemeinsam als Demonstrationsexperiment durchgeführt werden. Neben fachlichen Kompetenzen (Standards (1) den Weg der Atemluft beschreiben und am Beispiel der Lunge erklären) vermittelt das Praktikum im besonderen Maße prozessbezogene Kompetenzen im Bereich Erkenntnisgewinnung und Bewertung. Fragen nach der ethischen Bewertung des Einsatzes von Tieren in der Lehre oder zu Forschungszwecken können in diesem Zusammenhang angesprochen und diskutiert werden.

Nicht zuletzt kann die Präparation der Schweinelunge einen unmittelbaren Eindruck von der Ästhetik, dem komplexen und funktionalen Aufbau des Organs vermitteln und den Weg bahnen für die Umsetzung des Standards (6):

BP 2016

BP2016BW-ALLG-GYM-BIO Inhaltlicher Stand: 23.März 2016, PDF generiert am 07.04.2016 00:24

Die Präparation ist nicht verpflichtend im Bildungsplan vorgesehen. Der Film "Präparation einer Schweinelunge" (233_Präparation_Schweinelunge [mp4][180 MB]) soll zur Durchführung motivieren und kann ggf. alternativ eingesetzt werden.

Analogie zur menschlichen Lunge:

Schweinelungen entsprechen in ihrer Größe in etwa einer menschlichen Lunge, sodass sich die Erkenntnisse gut auf den Menschen übertragen lassen. Im anatomischen Bau unterscheidet sich die Schweinelunge von der menschlichen: Während beim Menschen der linke Lungenflügel aus zwei und der rechte aus drei Lungenlappen besteht, ist die Schweinelunge links in zwei und rechts in vier Lungenlappen gegliedert.1

Bezugsquelle und Lagerung:

Schweinelungen erhält man auf Nachfrage in der Regel beim örtlichen Schlachthof oder Metzger. Die Lungen sollten unbeschädigt sein und neben der Luft- ein Stück Speiseröhre enthalten. Sie sollten maximal einen Tag gekühlt aufbewahrt werden, da sich sonst u. U. Keime bilden können.

Untersuchungen an toten Tieren sind möglich, dabei dürfen tote Wirbeltiere und/oder deren Organe (z. B. Schweineaugen, Fische) nur aus dem Lebensmittelhandel/Schlachthof bezogen werden. Siehe I – 6.3.3. (Quelle: RiSU2)

Sicherheit:

Da die Schweine nach der Tötung gebrüht werden, kann Brühwasser in die Lungen geraten. Damit besteht potentiell Gefahr durch Keime. Beim Aufblasen muss daher unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Flüssigkeit aus der Lunge aufgenommen wird. Verwendet man anstelle von Atemluft einen Blasebalg oder Gasdruckflaschen kann dieses Risiko vermieden werden.

In der speziellen Sicherheitsbelehrung sollte ausdrücklich auf bestehende Sicherheitsrisiken hingewiesen werden. Dies betrifft auch spitze oder scharfe Geräte wie Messer oder Skalpell, Schere und Präpariernadel.

Schülerinnen und Schüler sollten diesen Versuch nur unter Aufsicht durchführen!

Hygiene:

Da sich Keime schnell vermehren können, muss im besonderen Maße auf die Einhaltung von Hygienebestimmungen geachtet werden. Anstelle von Kitteln eignen sich große Müllsäcke, die am Halsausschnitt und den Ärmeln eingeschnitten werden; dazu Schutzhandschuhe und Desinfektionsmittel. Als Unterlage kann ein Tablett verwendet werden, das durch eine Plastikfolie geschützt ist (s. auch Entsorgung).

Falls Einmalhandschuhe verwendet werden, ist aufgrund gesundheitlicher Risiken auf Latexhandschuhe zu verzichten (Alternativen: Vinyl-, Nitrilkautschuk-Handschuhe) (RiSU2; S. 210)

Entsorgung:

Tierorgane können über Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt werden. Einzelne Schweinelungen können in den Hausmüll gegeben werden. Zum Schutz Dritter sollten die Organe vorher verpackt und direkt über die Restmülltonne entsorgt werden. Deckt man das bei der Präparation verwendete Tablett mit einer Plastikfolie ab, kann die Schweinelunge mit dieser direkt entsorgt werden.
(Vergleiche auch Entsorgung von Schweineaugen; RiSU2; S. 210)

Abneigung, Ekel, Angst:

Manche Schülerinnen und Schüler lehnen unter Umständen die Präparation ab oder haben Angst, dass ihnen übel wird. Erfahrungsgemäß hilft es, wenn sie Schutzkittel und Schutzhandschuhe tragen. Auch eine Schutzbrille und ggf. ein Mundschutz können helfen, Distanz aufzubauen. Konkrete Arbeitsaufträge leiten durch die Präparation und helfen, bloßes Herumspielen am Organ zu vermeiden. Alternativ kann auch der Film "Präparation Schweinelunge" eingesetzt werden.

 

Arbeitsblatt Präparation Schweinelunge: Herunterladen [docx][777 KB]

Arbeitsblatt Präparation Schweinelunge: Herunterladen [pdf][864 KB]

 

Weiter zu Durchführung

 


1  http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/busleyd_ws14.pdf; S. 18 (aufgerufen am 12.03.2016)

2  RICHTLINIE ZUR SICHERHEIT IM UNTERRICHT (RiSU), Empfehlung der Kultusministerkonferenz Beschluss der KMK vom 09.09.1994 i. d. F. vom 27.02.2013