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Be­loh­nung macht süch­tig

Sucht­de­fi­ni­ti­on der WHO

Als süch­tig gilt eine Per­son, bei der min­des­tens 3 Kri­te­ri­en im letz­ten Jahr vor­han­den waren:

  1. Sie ver­spürt den star­ken Wunsch oder eine Art Zwang das Sucht­mit­tel zu kon­su­mie­ren.
  2. Sie kann Be­ginn, Ende und Menge des Sucht­mit­tel-Kon­sums schlecht oder gar nicht kon­trol­lie­ren.
  3. Bei Be­en­di­gung oder Re­duk­ti­on des Kon­sums lei­det sie unter kör­per­li­chen Ent­zugs­er­schei­nun­gen.
  4. Sie muss die Menge des Sucht­mit­tels stei­gern, um die ur­sprüng­li­che Wir­kung einer nied­ri­ge­ren Dosis zu er­zie­len (To­le­ranz).
  5. Sie ver­nach­läs­sigt zu­neh­mend an­de­re In­ter­es­sen und Ver­gnü­gun­gen zu­guns­ten des Sucht­mit­tel-Kon­sums. Der Zeit­auf­wand für den Kon­sum und für die Er­ho­lung nach dem Kon­sum wer­den ste­tig grö­ßer.
  6. Sie kon­su­miert wei­ter, ob­wohl sie über die schäd­li­chen Fol­gen Be­scheid weiß.

Das Be­loh­nungs­sys­tem kann be­ein­flusst wer­den, z. B. durch den Kon­sum von Al­ko­hol, Ni­ko­tin oder an­de­ren le­ga­len oder il­le­ga­len Sucht­mit­teln wie Can­na­bis, He­ro­in oder Ko­ka­in. Der Ef­fekt ist immer ähn­lich. Es wird sehr viel mehr Do­pa­min als bei nor­ma­len po­si­ti­ven Er­leb­nis­sen aus­ge­schüt­tet. Das Be­loh­nungs­ge­fühl wird sehr viel in­ten­si­ver. Dies hat Fol­gen:

Das rest­li­che Ge­hirn und damit auch der rest­li­che Kör­per und die Psy­che der Sucht­mit­tel­kon­su­men­ten ord­nen sich mit der Zeit dem ver­än­der­ten Be­loh­nungs­sys­tem unter. Das Ge­hirn ver­ar­bei­tet Reize an­ders als vor­her. Sucht­mit­tel be­wir­ken z. B., dass Re­ak­tio­nen auf einen Reiz aus­blei­ben oder ver­stärkt wer­den. Auch neue, un­ty­pi­sche Er­folgs­or­ga­ne wer­den ak­ti­viert. Die Ver­än­de­run­gen im Ge­hirn sind dau­er­haft und haben le­bens­lan­ge Fol­gen.

Ex­per­ten be­zeich­nen die kör­per­li­che oder geis­ti­ge Bin­dung an das Sucht­mit­tel als Ge­wöh­nung. Aus ihr kann eine Ab­hän­gig­keit oder Sucht ent­ste­hen. Die­ser Über­gang ist meist flie­ßend. Er ver­läuft bei ver­schie­de­nen Per­so­nen und Sucht­mit­teln un­ter­schied­lich rasch.

Wäh­rend zu Be­ginn häu­fig noch po­si­ti­ve Emp­fin­dun­gen über­wie­gen, be­nö­ti­gen Ab­hän­gi­ge im Laufe der Zeit immer stär­ke­re Sucht­mit­tel­rei­ze für ein zu­frie­den­stel­len­des Wohl­be­fin­den. Blei­ben die Reize durch das Sucht­mit­tel aus, re­agiert das Ner­ven­sys­tem, vor allem das Ge­hirn, an­ders als bei nicht süch­ti­gen Per­so­nen. Dies hat Aus­wir­kun­gen auf das Wohl­be­fin­den und ver­schie­de­ne Or­ga­ne des Kör­pers. Die Per­so­nen lei­den unter Ent­zugs­er­schei­nun­gen.

Sucht ist eine Krank­heit. Nur eine Fach­per­son kann sie ein­deu­tig er­ken­nen. Diese kann Süch­ti­ge zudem kom­pe­tent be­han­deln und auf dem schwie­ri­gen Weg aus der Sucht be­glei­ten.

Texte nach: Fokus Bio­lo­gie BW 7/8 (2016), Cor­nel­sen Schul­ver­la­ge, S. 142 f.

 Reiz-Reaktion-Schema

Abb.: Reiz-Re­ak­ti­on-Sche­ma bei Sucht (ver­ein­facht)
nach: Fokus Bio­lo­gie BW 7/8 (2016), Cor­nel­sen Schul­ver­la­ge, S. 142 f.

  1. Be­schrei­be das Reiz-Re­ak­ti­on-Sche­ma bei Sucht­mit­tel­kon­sum.
  2. Be­schrei­be die Ent­ste­hung von Sucht.
  3. Er­klä­re die Be­grif­fe Sucht, Ab­hän­gig­keit, Ge­wöh­nung, To­le­ranz und Ent­zugs­er­schei­nung in ei­ge­nen Wor­ten.
  4. Er­klä­re die Über­schrift.

 

Sucht: Her­un­ter­la­den [docx][2 MB]

Sucht: Her­un­ter­la­den [pdf][1 MB]

 

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