Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Ma­te­ri­al 1

Die ak­ti­ve Im­mu­ni­sie­rung

Die von Ed­ward Jen­ner (1749 – 1823) ent­wi­ckel­te Schutz­imp­fung wird als ak­ti­ve Im­mu­ni­sie­rung be­zeich­net, weil der Kör­per dabei die An­ti­kör­per gegen den Krank­heits­er­re­ger selbst bil­det. Dem Pa­ti­en­ten wer­den be­stimm­te An­ti­ge­ne ge­spritzt. Das sind ab­ge­schwäch­te oder ab­ge­tö­te­te Er­re­ger, Bruch­stü­cke von Er­re­gern oder in­ak­ti­vier­te Bak­te­ri­en­gif­te. Durch die Imp­fung wird die Im­mun­ant­wort aus­ge­löst, die Krank­heit bricht aber nicht aus.

In­ner­halb der nächs­ten zwei bis vier Wo­chen bil­det das Im­mun­sys­tem pas­sen­de An­ti­kör­per gegen die ge­impf­ten An­ti­ge­ne. Durch die An­re­gung der an­ge­bo­re­nen Ab­wehr kann es in den ers­ten Tagen nach der Imp­fung an der Ein­stich­stel­le zu Rö­tun­gen oder Schwel­lun­gen kom­men. Manch­mal be­kommt der Pa­ti­ent auch leich­tes Fie­ber oder Kopf­schmer­zen. Schwe­re Ne­ben­wir­kun­gen sind sel­ten. Um das Im­mun­sys­tem nicht zu über­for­dern, soll­te der Pa­ti­ent bei einer ak­ti­ven Im­mu­ni­sie­rung ge­sund sein.

Die Schutz­wir­kung ist bei einer ak­ti­ven Im­mu­ni­sie­rung nicht so­fort ge­ge­ben, weil die An­ti­kör­per erst durch das kör­per­ei­ge­ne Im­mun­sys­tem ge­bil­det wer­den müs­sen. Neben den spe­zi­fi­schen An­ti­kör­pern bil­det das Im­mun­sys­tem auch Ge­dächt­nis­zel­len. Wäh­rend die An­ti­kör­per nach ei­ni­ger Zeit wie­der ab­ge­baut wer­den, blei­ben die Ge­dächt­nis­zel­len er­hal­ten. Sie lösen bei einer er­neu­ten In­fek­ti­on mit die­sem Er­re­ger die Im­mun­ant­wort so schnell aus, dass die Krank­heit nicht aus­bricht. Die In­fek­ti­on wurde un­be­merkt be­kämpft, der Kör­per ist immun gegen den Er­re­ger.

Um einen lang­an­hal­ten­den Impf­schutz auf­zu­bau­en, sind meis­tens meh­re­re Imp­fun­gen not­wen­dig. Bei ei­ni­gen Imp­fun­gen er­hält man einen le­bens­lan­gen Schutz, an­de­re müs­sen alle 10 Jahre auf­ge­frischt wer­den. Grip­pe­schutz­imp­fun­gen müs­sen jedes Jahr er­neu­ert wer­den. Einen Über­blick bie­tet der Impf­ka­len­der.

Text ver­än­dert nach: © Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­li­che Auf­klä­rung, Köln: In­fek­ti­ons­krank­hei­ten vor­beu­gen - Schutz durch Hy­gie­ne und Imp­fung Ma­te­ria­li­en für den Un­ter­richt ab Jahr­gangs­stu­fe 7

aktive Immunisierung

Ab­bil­dung ver­än­dert nach: © Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­li­che Auf­klä­rung, Köln: In­fek­ti­ons­krank­hei­ten vor­beu­gen - Schutz durch Hy­gie­ne und Imp­fung Ma­te­ria­li­en für den Un­ter­richt ab Jahr­gangs­stu­fe 7

 

Die pas­si­ve Im­mu­ni­sie­rung

Für die Ent­wick­lung der pas­si­ven Im­mu­ni­sie­rung er­hielt Emil von Beh­ring (1854 – 1917) 1901 den No­bel­preis. Sein Ver­fah­ren hilft be­reits in­fi­zier­ten Men­schen (Heilimp­fung). So­fort nach einer In­fek­ti­on oder bei einem In­fek­ti­ons­ver­dacht wer­den pas­sen­de An­ti­kör­per gegen den je­wei­li­gen Krank­heits­er­re­ger oder das Gift ge­spritzt.

Die An­ti­kör­per für eine pas­si­ve Im­mu­ni­sie­rung gegen ein be­stimm­tes An­ti­gen wur­den frü­her aus dem Blut­plas­ma von Tie­ren ge­won­nen. Bei die­sen Impf­stof­fen kann es zu Ne­ben­wir­kun­gen gegen Pro­te­ine aus dem Tier­blut kom­men. Des­halb wer­den die An­ti­kör­per heute über­wie­gend aus mensch­li­chem Blut ge­won­nen. Hier­zu wer­den die Blut­spen­der wie bei einer ak­ti­ven Im­mu­ni­sie­rung mit ab­ge­schwäch­ten oder ab­ge­tö­te­ten Er­re­gern, Bruch­stü­cken von Er­re­gern oder in­ak­ti­vier­te Bak­te­ri­en­gif­te ge­impft. Nach etwa 6 Wo­chen wer­den die ge­bil­de­ten An­ti­kör­per aus dem Blut­plas­ma des Spen­ders iso­liert und zum Impf­stoff auf­be­rei­tet.

Bei einer pas­si­ven Im­mu­ni­sie­rung steht so­fort eine große Menge pas­sen­der An­ti­kör­per zur Ver­fü­gung. Je frü­her bei einem In­fek­ti­ons­ver­dacht ge­impft wird, desto grö­ßer ist die Chan­ce, dass die Krank­heit nicht aus­bricht. Das kör­per­ei­ge­ne Ab­wehr­sys­tem wird dabei nicht ak­ti­viert und bil­det weder An­ti­kör­per noch Ge­dächt­nis­zel­len. Über­zäh­li­ge An­ti­kör­per wer­den in den nächs­ten Mo­na­ten ab­ge­baut. Bei einem er­neu­ten Kon­takt mit dem Er­re­ger be­steht daher keine Im­mu­ni­tät.

Eine pas­si­ve Im­mu­ni­sie­rung ist sinn­voll, wenn ein Mensch ver­mut­lich schon in­fi­ziert ist. Die schnel­le Ver­ab­rei­chung pas­sen­der An­ti­kör­per bie­tet auch dann Schutz, wenn auf einer Reise ein er­höh­tes In­fek­ti­ons­ri­si­ko be­steht und die Zeit für eine ak­ti­ve Im­mu­ni­sie­rung nicht mehr aus­reicht.

Text ver­än­dert nach: © Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­li­che Auf­klä­rung, Köln: In­fek­ti­ons­krank­hei­ten vor­beu­gen - Schutz durch Hy­gie­ne und Imp­fung Ma­te­ria­li­en für den Un­ter­richt ab Jahr­gangs­stu­fe 7

passive Immunisierung

Ab­bil­dung ver­än­dert nach: © Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­li­che Auf­klä­rung, Köln: In­fek­ti­ons­krank­hei­ten vor­beu­gen - Schutz durch Hy­gie­ne und Imp­fung Ma­te­ria­li­en für den Un­ter­richt ab Jahr­gangs­stu­fe 7

 

Ma­te­ri­al 1: Her­un­ter­la­den [docx][1 MB]

Ma­te­ri­al 1: Her­un­ter­la­den [pdf][246 KB]

 

Wei­ter zu Ma­te­ri­al 2