Begründung der Textauswahl
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Der Jugendroman
Le monde dans la main
ist um ein zentrales dramatisches
Ereignis konzipiert, das aus der Perspektive eines 16jährigen erzählt wird.
Dessen Mutter verschwindet aus zunächst unerklärlichen Gründen ganz plötzlich,
und der Erzähler und seine Familie müssen sich mit diesem schockierenden Geschehen
auseinander setzen. Dieses löst eine Vielzahl von Gefühlen in ihnen aus, setzt
jedoch einen Reifungsprozess in dem Jugendlichen in Gang. Er stellt sich der
Frage nach der Vergangenheit seiner Angehörigen und wird so mit deren unverfälschten
Gesichtern und der wahren Natur der Familienbeziehungen konfrontiert. Über den
Weg dieser unvermeidlichen Desillusionierung gelingt ihm schließlich die Aufarbeitung
seiner eigenen Vergangenheit: Erst gegen Ende der Erzählung wird ihm wie dem
erstaunten Leser klar, dass Pierre bis zu diesem Moment den Tod der älteren
Schwester verdrängt hat.
Dieser Fait divers berührt naturbedingt eine Fülle von Themen, die existenzieller Art sind: Tod und Trauer, Liebe und Sexualität, Adoleszenz und Erwachsensein. Mit diesen verbunden sind wiederum psychologische Aspekte wie Beziehungen innerhalb der Familie, Familiengeheimnisse, Schuld, Depression und Identität.
Viele der enthaltenen Themenbereiche knüpfen an den Erfahrungshorizont Jugendlicher an, andere stellen, da sie existentieller Art sind, ein grundsätzliches Interesse dar. Ebenso spannend wie sensibel geschrieben, vermag das Buch des bekannten Autors sowohl den jugendlichen als auch erwachsenen Leser in seinen Bann zu ziehen, wie viele positive Rezensionen und die gewonnenen Preise belegen.
Das Jugendbuch Le monde dans la main enthält eine Fülle von Themen, die sich dem neuen Schwerpunktthema „Vivre en France, vivre en Allemagne: différentes approches du monde“ zuordnen lassen. So findet sich beispielsweise das Motiv des Se sentir différent in Olliviers Roman an zentraler Stelle.
Insbesondere lassen sich über das gemeinsame Thema Secret de famille Verbindungen zu dem Sternchenthema Un secret von Philippe Grimbert ziehen. Auch zu dem alten und zur Zeit noch aktuellen Schwerpunktthema „Apprentissage de la vie“ bieten u.a. die Themenbereiche „Relation adolescents-parents“ sowie „disparition d’un parent“ viele Anknüpfungspunkte.
Der Jugendroman Le monde dans la main bietet daher die Möglichkeit, im Rahmen des Schwerpunktthemas als Komplementärtext zu den verbindlichen Lektüren ganz oder in Auszügen gelesen zu werden.