Aufstieg durch Bildung?
Dr. Bernhard Bueb referierte am 25.3.2009 im Kurhaus Bad Wildbad über "Aufstieg durch Bildung" und stellte sich den Fragen des Publikums.
Ausgerichtet wurde dieser Vortragsabend von der Landesakademie für Personalentwicklung und Fortbildung an Schulen, Bad Wildbad, mit freundlicher Unterstützung der Staatsbad Wildbad, Bäder und Kurbetriebs-GmbH.
Der Vortrag steht hier als MP3 Audiodatei zum Anhören bereit:
Download des Vortrags [mp3] [76,7 MB]
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Warum kommen so wenige Kinder bildungsferner Schichten in den Genuss höherer Bildung?
Um in einer Gesellschaft aufsteigen zu können, muss ein junger Mensch mit Energie, Zuversicht, Neugier und Willenskraft die sozialen Nachteile seiner Herkunft ausgleichen. Der Aufstieg hängt daher vor allem an seiner Charakterstärke.
Wenn wir in Deutschland von Bildung sprechen, dann fällt uns als erstes akademische Bildung ein und nicht Charakter- oder Persönlichkeitsbildung.
Das oberste Ziel von Bildung sollte jedoch immer lauten, das Selbstwertgefühl junger Menschen so stärken zu wollen, dass sie mit Energie, Zuversicht, Neugier und Willenskraft ihren Weg gehen lernen.
Wie müssen wir junge Menschen bilden, damit sie an sich glauben lernen?
Bildung muss heißen, die Urteilskraft junger Menschen zu stärken. Sie müssen lernen, zu unterscheiden und das "richtige" Wissen erwerben. Sie sollen sich aber auch unnötigen Wissens erwehren können, und den Mut besitzen ein Urteil zu fällen. Erst dann werden sie aus ihrer Bildung Impulse für ihr Handeln gewinnen.
Bildung sollte daher auf "Tätigkeit" gerichtet sein: "Übrigens ist mir alles verhasst, was mich bloß belehrt ohne meine Tätigkeit zu vermehren und zu beleben" (Goethe). Die deutsche Schule ist aber eine Belehrungsschule. Um sich zu einer Charakterschule zu wandeln, brauchen junge Menschen gestaltete Gemeinschaften und Führung von Erwachsenen.