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M5 – M6

M 5: Der Code Napoléon für das Großherzogtum Baden (1809)

Code Napoleon

Bildquelle: Baden-landrecht-1.jpg von Verlag C.F. Müller, Karlsruhe - expocujas.univ-paris1.fr [ PD ], via Wikimedia Commons, bearbeitet...

Der Code Napoléon war ein Gesetzbuch, das Napoleon 1804 in Frankreich eingeführt hatte. Es war für seine Zeit sehr modern, weil es die Rechtsgleichheit, also die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz und somit die Abkehr von der Ständegesellschaft sicherte. Die Meinungsfreiheit war allerdings nicht garantiert.

Arbeitsauftrag 1 (Partner/in A):

  1. Arbeite aus M 4 und M 5 heraus, was Napoleon zwischen 1789 und 1809 in Südwestdeutschland verändert hat.
  2. Nenne Vorteile, die sich Napoleon von den Veränderungen versprochen haben könnte.
  3. Nenne Vor- und Nachteile, die die Veränderungen für die Menschen in Südwestdeutschland mit sich gebracht haben könnten.

M 6: Der Historiker Thomas Nipperdey schreibt über Napoleon und Süddeutschland

Am Anfang war Napoleon. […] Seit 1801 waren die linksrheinischen Gebiete endgültig französisch geworden. 1803 wurde Deutschland territorial neu organisiert 1: die Territorialfürsten 2 sollten für ihre linksrheinischen Verluste „entschädigt“ werden. […] Die geistlichen Herrschaftsgebiete wurden „säkularisiert“; die meisten bis dahin „reichunmittelbaren“ Reichsstädte 3 und eine Reihe kleinerer weltlicher Herrschaften wurden „mediatisiert“, d.h. als politische Einheiten aufgehoben und den größeren und mittleren Territorialstaaten zugeschlagen; die deutsche Landkarte wurde vereinfacht: das war der „Reichsdeputationshauptschluss“. [So] wurden jetzt im Süden und Südwesten lebensfähige, geschlossene Mittelstaaten durch enorme territoriale Vergrößerung geschaffen oder konsolidiert: Baden, Württemberg, Bayern […] waren die großen Gewinner dieser Neuordnung.

Damals sind die Grundlagen des modernen Staates und der modernen Gesellschaft in Deutschland geschaffen worden.

aus: Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800-1866. Verlag C.H.Beck, München 1983, ISBN: 3406-09354-X, S. 11-79, Auszüge, mit freundlicher Genehmigung des Verlags C.H. Beck

Arbeitsauftrag 2 (Partner/in B):

  1. Erläutere die Begriffe „Säkularisation“ und „Mediatisierung“ anhand von M 6.
  2. Nenne Vorteile, die sich Napoleon von den Veränderungen versprochen haben könnte.
  3. Nenne Vor- und Nachteile, die die Veränderungen für die Menschen in Südwestdeutschland mit sich gebracht haben könnten.
  4. Erkläre, warum der Autor von M 6 mit dem Satz beginnt: „Am Anfang war Napoleon.“

Arbeitsauftrag 3 (Partner/innen A/B gemeinsam):

  1. Stellt die Veränderungen dar, die Napoleon in Südwestdeutschland vorgenommen hat.
  2. Erörtert, ob die Veränderungen wohl mehr Vorteile für Napoleon oder für die Menschen in Südwestdeutschland mit sich gebracht haben.
  3. Erklärt den Zusammenhang zwischen dem ersten und dem letzten Satz von M 6.

1 „territorial neu organisiert“ = es wurden neue Staaten gebildet und neue Grenzen gezogen

2 Bis 1806 gab es im Heiligen Römischen Reich ca. 300 Territorialfürsten, die oft nur kleine Gebiete beherrschten.

3 Reichsunmittelbare Reichsstädte unterstanden nicht einem Territorialfürsten, sondern nur dem Kaiser.


Napoleon: Herunterladen [docx] [4 MB]

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