Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Struk­tur und in­halt­li­che Neue­run­gen des Bil­dungs­plans 2016 in den Stan­dards Klas­sen­stu­fe 5/6


2004 / 2016


Folie 5:

Der Bil­dungs­plan 2016 wäre miss­ver­stan­den, wenn man ihn als völ­li­ges Novum be­grei­fen würde. Es weist deut­li­che Kon­ti­nui­tä­ten zum Bil­dungs­plan 2004 auf.
Es zei­gen sich aber auch klare Neu­ak­zen­tu­ie­run­gen auf. Im Fol­gen­den wer­den Ihnen zu bei­dem ei­ni­ge Bei­spie­le vor Augen ge­führt.


Folie 6:

Die sie­ben Be­rei­che, die in ihrer Grund­struk­tur auch be­reits im 2004er Bil­dungs­plan zu sehen. Dort wurde die­ses Ge­samt­ge­fü­ge mit dem Be­griff „Di­men­sio­nen“ be­schrie­ben. Dies ist auch die große „Schnitt­men­ge“ mit dem ka­tho­li­schen Bil­dungs­plan; d.h. im rö­misch-ka­tho­li­schen Bil­dungs­plan ist die Be­nen­nung der Be­rei­che für die ein­zel­nen in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen iden­tisch.

Dies in­halt­li­che Kon­ti­nui­tät zwi­schen den Bil­dungs­plan 2004 und 2016 ist an einer Stel­le be­son­ders deut­lich.

  • Der Be­reich „Bibel“ wird in den Klas­sen 5-10 als ei­gen­stän­di­ger Be­reich un­ter­rich­tet. In der Kurs­stu­fe bleibt die Bibel na­tür­lich wei­ter­hin wich­tig. Aber es gibt kei­nen ei­gen­stän­di­gen Kom­pe­tenz­be­reich „Bibel“ mehr.


Folie 7:

Es gibt deut­li­che Kon­ti­nui­tä­ten in den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen; das sind keine wört­li­chen Über­nah­men, wohl aber star­ke An­klän­ge. Daran wird auch der Cha­rak­ter des Bil­dungs­pla­nes deut­lich. Es geht in die­sem Plan eher um eine kräf­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung als um einen fun­da­men­ta­le Neu­an­satz.

In die­ser Folie sehen Sie ei­ni­ge we­sent­li­che Kon­ti­nui­tä­ten in Bei­spie­len und Stich­wor­ten. Diese Stich­wor­te bil­den nicht genau die je­wei­li­gen Bil­dungs­plan­for­mu­lie­run­gen ab. Sie wol­len aber Bei­spie­le für Schnitt­men­gen sein, die sich im Ver­gleich zwi­schen den ver­schie­de­nen Kom­pe­tenz­for­mu­lie­run­gen im Bil­dungs­plan 2004 und im Bil­dungs­plan 20016 er­ge­ben.

In der nun auf­zu­zei­gen­den Kon­ti­nui­tät steckt al­ler­dings auch eine grund­le­gen­de Neue­rung. Es wird auf eine dop­pel­te No­ta­ti­on der Un­ter­richts­ge­gen­stän­de in Kom­pe­tenz­for­mu­lie­rung und in der Schreib­wei­se von The­men­fel­dern ver­zich­tet.

Das heißt der neue Bil­dungs­plan ist kon­se­quent kom­pe­tenz­ori­en­tiert no­tiert. Es gibt nicht mehr, wie noch im Bil­dungs­plan 2004, ein Ne­ben­ein­an­der von Kom­pe­ten­zen und The­men­fel­dern.

Des­halb wird im fol­gen­den noch an einem Bei­spiel ein grund­sätz­li­cher Blick auf die Im­pli­ka­tio­nen einer kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Schreib­wei­se ge­rich­tet.


Folie 8:

Hier fin­den Sie noch ein­mal eine fun­da­men­ta­le Cha­rak­te­ri­sie­rung des Kom­pe­tenz­be­griffs und je­weils ein Bei­spiel aus dem Um­kreis einer Kom­pe­tenz zum Thema Bibel in Klas­se 5/6.

Damit kann viel­leicht deut­lich wer­den, wie der Kom­pe­tenz­be­griff ein­ge­setzt wer­den kann und mög­lichst kon­kret an Un­ter­richt und Un­ter­richts­pla­nung her­an­ge­führt wer­den kann.

Ent­schei­dend ist, dass Kom­pe­ten­zen nicht iden­tisch sind mit Bil­dungs­pro­zes­sen (zum Bei­spiel in Schul­stun­den), wohl aber eng mit die­sen Bil­dungs­pro­zes­sen zu­sam­men­hän­gen.

  1. Ma­chen wir es uns an einem Bei­spiel der Klas­sen­stu­fe 5/6 klar. Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len an­hand einer Bibel und zum Bei­spiel ihrem In­halts­ver­zeich­nis oder sogar einer Kon­kor­danz Bi­bel­stel­len re­cher­chie­ren.
  2. Eine Kom­pe­tenz ist aber auch ein­ge­bet­tet in spe­zi­fi­sche Leis­tungs­dis­po­si­tio­nen.
  3. Im Falle der Bi­bel­stel­len­re­cher­che ist eine sol­che Dis­po­si­ti­on etwa die Fä­hig­keit, ein In­halts­ver­zeich­nis über­haupt zu ver­ste­hen.
  4. Bil­dungs­pro­zes­se voll­zie­hen sich in be­stimm­ten „Do­mä­nen“, zum Bei­spiel in der Do­mä­ne von sprach­li­cher Bil­dung, von na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Bil­dung oder auch re­li­giö­sen Bil­dung. Das heißt aber: Diese Bil­dungs­pro­zes­se voll­zie­hen sich nie unter Ab­se­hung eines Kon­texts, der un­mit­tel­bar oder mit zeit­li­cher und Ver­zö­ge­rung das Wis­sen und Kön­nen wie­der „ab­fragt“! Ein sol­cher Kon­text kann eine be­stimm­te Si­tua­tio­nen oder eine be­stimm­te An­for­de­rungs­si­tua­ti­on sein ge­sche­hen
  5. In un­se­rem Bei­spiel er­ge­ben sich eine schul­spe­zi­fi­sche und eine mög­li­che le­bens­welt­spe­zi­fi­sche An­for­de­rungs­si­tua­ti­on.

Folie 9:

Auf die­ser Folie sehen Sie die drei we­sent­li­chen Kon­stan­ten für die Ar­beit an der Un­ter­richts­pla­nung und der Un­ter­richts­ge­stal­tung mit­hil­fe des neuen Bil­dungs­plans.

  1. Be­son­ders in­ten­siv und für alle be­son­ders stark sicht­bar wur­den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren die drei An­for­de­rungs­be­rei­che der Ein­heit­li­chen Prü­fungs­an­for­de­run­gen rea­li­siert. Die drei An­for­de­rungs­be­rei­che, die hier noch ein­mal in kon­zen­trier­ter Form dar­ge­stellt wer­den sind für die Ge­stal­tung des schrift­li­chen und münd­li­chen Ab­iturs und für die Er­stel­lung von Klau­su­ren und allen Lern­er­folgs­kon­trol­len (z.B: Klas­sen­ar­bei­ten) wich­tig.
  2. Die fünf Pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen zie­len auf be­stimm­te Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen, die re­li­giö­ses Ler­nen we­sent­lich aus­ma­chen. Diese pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen sol­len durch alle Klas­sen­stu­fen hin­durch Lern­pro­zes­se maß­geb­lich in­iti­ie­ren und struk­tu­rie­ren. Die fünf pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den so zu „Vo­ka­beln für nach­hal­ti­ges Ler­nen.
  3. Die 7 Be­rei­che, die im Bil­dungs­plan 2004 ja als „Di­men­sio­nen“ aus­ge­wie­sen wur­den, de­fi­nie­ren einen weit­ge­hen­des in­halt­li­ches Feld, in­ner­halb des­sen sich ev. Re­li­gi­ons­un­ter­richt be­wegt.

Diese drei Kon­stan­ten sind für die Pla­nungs­ar­beit des­halb von Re­le­vanz, weil sie den Rah­men für drei we­sent­li­che Fra­gen bei der Un­ter­richts­pla­nung an­schnei­den und wach­hal­ten. Diese Fra­gen lau­ten

  1. In wel­chen grö­ße­ren the­ma­ti­schen Zu­sam­men­hän­gen ste­hen die In­hal­te des Re­li­gi­ons­un­ter­richts?
  2. Was wird in Prü­fun­gen ver­langt? Prä­zi­ser geht es um die durch­aus un­ter­schied­li­che Per­spek­ti­ve und Durch­drin­gungs­tie­fe, die bei der Be­ar­bei­tung von Auf­ga­ben und An­for­de­rungs­si­tua­tio­nen eine Rolle spielt.
  3. Die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen stel­len schließ­lich jene An­for­de­rungs­pro­fi­le dar, die für Schü­le­rin­nen und Schü­ler an den un­ter­schied­lichs­ten Ge­gen­stän­den und in den ver­schie­de­nen Klas­sen­stu­fen „wie­der und wie­der“ eine Rolle spie­len. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­len wahr­neh­men und dar­stel­len kön­nen. Sie sol­len deu­ten und ur­tei­len kön­nen. Sie sol­len im Raum re­li­gi­ös re­le­van­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on dia­log­fä­hig und ge­stal­tungs­fä­hig sein.


Was ist zu lesen?


Struk­tur und in­halt­li­che Neue­run­gen des Bil­dungs­plans 2016 in den Stan­dards Klas­sen­stu­fe 5/6:
Her­un­ter­la­den [pptx] [264 KB]

Struk­tur und in­halt­li­che Neue­run­gen des Bil­dungs­plans 2016 in den Stan­dards Klas­sen­stu­fe 5/6:
Her­un­ter­la­den [pdf] [820 KB]

Bil­dungs­plan 2016 Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re