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„Ess­lin­gen hat ein ef­fek­ti­ves und op­ti­mal zu­ge­schnit­te­nes QM.“

Ein Rück­blick auf sechs Jahre Qua­li­täts­ma­nage­ment mit ISO-Au­di­tor Vol­ker David

ISO-Auditor Volker David

Vol­ker David hat Po­li­tik­wis­sen­schaft, So­zio­lo­gie, So­zi­al­psy­cho­lo­gie und Päd­ago­gik an der Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg und Ar­beits­wis­sen­schaft an der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bo­chum stu­diert. Seit vie­len Jah­ren ist er als Un­ter­neh­mens­be­ra­ter und Au­di­tor in ver­schie­de­nen Bran­chen tätig. Vol­ker David hat auch Pro­jekt­lei­tung und Pro­jekt­ar­beit in klei­ne­ren und grö­ße­ren Ver­bund­pro­jek­ten für un­ter­schied­li­che öf­fent­li­che Auf­trag­ge­ber über­nom­men und ver­fügt über zahl­rei­che Zu­satz­qua­li­fi­ka­tio­nen. Als ISO-Au­di­tor hat er den Lan­des­aka­de­mie-Stand­ort Ess­lin­gen über zwei Zer­ti­fi­zie­rungs­zy­klen be­glei­tet. Vol­ker David be­treibt seine Un­ter­neh­mens­be­ra­tung „Ar­beitsIn­no­va­ti­on“ in Alt­dorf bei Nürn­berg.

 

Herr David, Sie haben ja als Au­di­tor die Qua­li­täts­ent­wick­lung des Lan­des­aka­de­mie-Stand­orts Ess­lin­gen seit 2012 be­glei­tet. Wenn Sie den Ent­wick­lungs­stand 2012 und 2018 ver­glei­chen, in wel­chen Be­rei­chen hat sich die Aka­de­mie we­sent­lich ver­bes­sert?

Vol­ker David:

Am An­fang waren das Pro­zess­ma­nage­ment und das Ziel­sys­tem sehr kom­plex, denn man woll­te allen am Stand­ort klar ma­chen worum es geht. Heute hat der Stand­ort ein schlan­kes und sehr ef­fek­ti­ves Qua­li­täts­ma­nage­ment, das her­vor­ra­gend auf die ei­ge­nen Be­dürf­nis­se zu­ge­schnit­ten ist. Ich habe den Ein­druck, dass das Qua­li­täts­ma­nage­ment nach ISO sehr stark dazu bei­ge­tra­gen hat, dass sich alle in der Or­ga­ni­sa­ti­on wert­schät­zen, weil der Bei­trag der an­de­ren Be­rei­che zum ge­mein­sa­men Ge­lin­gen des Ler­nens in der Aka­de­mie bes­ser er­kannt wird. Es gibt heute ein sehr gutes Zu­sam­men­spiel aller Ab­tei­lun­gen dank klar de­fi­nier­ter Pro­zes­se.

Es ist eher un­ge­wöhn­lich, dass sich eine staat­li­che Ein­rich­tung wie die Lan­des­aka­de­mie nach einer In­dus­tri­e­norm zer­ti­fi­zie­ren lässt. Wo lie­gen denn Un­ter­schie­de zu einem In­dus­trie­be­trieb?

Die Aka­de­mie ist ja in eine Be­hör­den­struk­tur ein­ge­bun­den. Da­durch sind die Rah­men­be­din­gun­gen stär­ker ge­re­gelt als bei einem Wirt­schafts­un­ter­neh­men. Den­noch stellt sich auch für eine sol­che Ein­rich­tung die Her­aus­for­de­rung, wie man sich auf­stellt und seine Stär­ken her­aus­ar­bei­tet. Das ist mit der Pro­zess­land­kar­te und dem Leit­bild in Ess­lin­gen sehr gut ge­lun­gen. Si­cher­lich ist es für eine Ein­rich­tung wie die Lan­des­aka­de­mie schwie­rig, die Qua­li­tät der ei­ge­nen Leis­tung zu fas­sen. Es gibt zwar ein um­fang­rei­ches Teil­neh­mer­feed­back, den­noch muss es auch eine in­ter­ne Ziel­set­zung geben, wie Qua­li­tät de­fi­niert und pro­du­ziert wird. Hier­zu hat der Stand­ort Ess­lin­gen im Jahr 2017 die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen an Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen für Lehr­kräf­te an be­ruf­li­chen Schu­len de­fi­niert.

Sie sind seit vie­len Jah­ren mit der Zer­ti­fi­zie­rung et­li­cher wei­te­rer Bil­dungs­ein­rich­tun­gen be­fasst. Wel­chen Vor­teil bringt aus Ihrer Sicht eine ISO-Zer­ti­fi­zie­rung für Ein­rich­tun­gen aus der Bil­dung?

Der größ­te Ge­winn ist si­cher die Klar­heit der Pro­zes­se, was auf­ge­räum­te und ein­ge­schwun­ge­ne Ab­läu­fe mit sich bringt, die das ge­lin­gen­de Ler­nen in den Mit­tel­punkt rü­cken. Für Ess­lin­gen ist auf jeden Fall auch die An­schluss­fä­hig­keit zu den Be­trie­ben wich­tig, die ja die ISO-Norm ken­nen. Hinzu kommt, dass ein Qua­li­täts­ma­nage­ment nach ISO eine struk­tu­rier­te und sich sys­te­ma­tisch an den selbst­ge­steck­ten und vor­ge­ge­be­nen Zie­len ori­en­tie­ren­de Ent­wick­lung för­dert, ins­be­son­de­re auch auf Grund der neuen ISO-Norm­va­ri­an­te von 2015, die noch stär­ker den Fokus auf selbst de­fi­nier­te An­for­de­run­gen und Ziele legt.

Vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen sehen Sie die Lan­des­aka­de­mie Ess­lin­gen in der Zu­kunft?

Ich wün­sche dem Ess­lin­ger Stand­ort, dass die gute Qua­li­täts­ar­beit für die Wei­ter­ar­beit in einer neuen Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tur ge­nutzt wer­den kann. Eine sehr große Her­aus­for­de­rung sehe ich in der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on. Diese stellt sich für die Lan­des­aka­de­mie ja auf zwei Ebe­nen. Zum einen geht es um die Frage, wel­che In­hal­te wie fort­ge­bil­det wer­den sol­len. Dies ver­trägt keine lan­gen Pla­nungs­zy­klen und si­cher­lich auch neue Lern­for­men. Und es gilt, die ei­ge­ne Di­gi­ta­li­sie­rung wei­ter vor­an­zu­trei­ben. Beide Her­aus­for­de­run­gen brau­chen si­cher­lich we­sent­lich mehr Frei­heit und Ex­pe­ri­men­tier­mög­lich­kei­ten, als eine Be­hör­de sie viel­leicht vor­ge­ben kann.

Sie haben die Ess­lin­ger Aka­de­mie ja bis in den letz­ten Win­kel ken­nen ge­lernt. Könn­ten Sie in einem Satz zu­sam­men­fas­sen, was sie aus­zeich­net?

Ich fürch­te es klappt nicht in einem Satz, geben Sie mir zwei. Ich habe sehr kom­pe­ten­te und en­ga­gier­te Aka­de­mie­re­fe­ren­tin­nen und Aka­de­mie­re­fe­ren­ten und Ser­vice­kräf­te und ein füh­rungs­star­kes Lei­tungs­team ken­nen ge­lernt. Alle sind sehr offen für neue Fra­gen, The­men und Auf­ga­ben und nicht zu­letzt gibt es ein struk­tu­rier­tes und ziel­ge­rich­te­tes Qua­li­täts­ma­nage­ment, das von allen ge­lebt wird.

In­for­ma­tio­nen über das Qua­li­täts­ma­nage­ment am Ess­lin­ger Lan­des­aka­de­mie-Stand­ort auf dem Leh­rer­fort­bil­dungs­ser­ver:

https://​leh​rerf​ortb​ildu​ng-​bw.​de/​lak_​es/​standort/​iso/