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Auf­ga­be 3

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Ana­ly­sie­ren Sie M 2 und ver­glei­chen Sie M 2 mit M 3.   (18 VP)

Kri­te­ri­en für eine gute Leis­tung: Text­be­schrei­bung und -ana­ly­se er­fül­len über­wie­gend die Kri­te­ri­en für die Text­ar­beit, so­dass die text­for­ma­le Ein­ord­nung sowie das Her­aus­ar­bei­ten zen­tra­ler In­halt­s­as­pek­te zu dif­fe­ren­zier­ten und weit­ge­hend voll­stän­di­gen Re­sul­ta­ten füh­ren, z.B. bei der Ent­fal­tung des Ge­dan­ken­gangs sowie der In­ten­ti­on des Ver­fas­sers und sei­ner Wert­maß­stä­be. Der Text wird knapp, aber im We­sent­li­chen schlüs­sig im his­to­ri­schen Kon­text ver­or­tet, grund­le­gen­de sprach­li­che Mit­tel wer­den ex­em­pla­risch in eine funk­tio­na­le Be­zie­hung zum In­halt ge­setzt. Beim ins­ge­samt gut ge­lin­gen­den Ver­gleich wird an­hand ei­ni­ger Kri­te­ri­en ver­deut­licht, dass die Un­ter­schie­de zwi­schen M 2 und M 3 über­wie­gen.

Kri­te­ri­en für eine aus­rei­chen­de Leis­tung: Ein ele­men­ta­res Text­ver­ständ­nis ist vor­han­den, der Text wird aber eher pa­ra­phra­siert. Die Kri­te­ri­en für Text­be­schrei­bung und -ana­ly­se wer­den nur un­voll­stän­dig be­rück­sich­tigt, wo­durch der Text nicht hin­rei­chend dif­fe­ren­ziert er­schlos­sen wird. Bei der Ein­ord­nung in den his­to­ri­schen Kon­text wer­den zwar er­eig­nis­ge­schicht­li­che Kennt­nis­se ein­ge­bracht, ihr Bezug zum Text bleibt aber ar­bi­trär und un­sys­te­ma­tisch. Sprach­li­che Mit­tel wer­den nicht un­ter­sucht. Beim Ver­gleich mit M 3 muss die un­ter­schied­li­che Hal­tung zur Wie­der­ver­ei­ni­gung ver­deut­licht wer­den.

Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die Kor­rek­tur: Mög­li­che As­pek­te der Be­wer­tung und Ge­wich­tung

 

Die Schü­le­rin / Der Schü­ler be­ach­tet die Ope­ra­to­ren. Sie/er ...

Richt­wert

AFB

1

nennt

  • den/die Ver­fas­ser (Teil­neh­mer an einem Tref­fen der „Ver­ei­nig­ten Lin­ken“, d.h. po­li­tisch links von der SPD ste­hen­de Grup­pen der Bür­ger­be­we­gung in der DDR)
  • die Er­schei­nungs­zeit (13.10.1989, d.h. in der dra­ma­ti­schen End­pha­se der DDR zwi­schen Gor­bat­schow-Be­such und Hone­cker-Rück­tritt)
  • den Ver­an­stal­tungs­ort (Böh­len bei Leip­zig, d.h. in der un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung der „Haupt­stadt der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on“, wo seit Sep­tem­ber re­gel­mä­ßig „Mon­tags­de­mons­tra­tio­nen“ statt­fin­den, die sich im Ok­to­ber 1989 zu Mas­sen­de­mons­tra­tio­nen mit sys­tem­ge­fähr­den­den Ten­den­zen aus­wei­ten)
  • die Text­sor­te („Er­klä­rung“, d.h. ein auf ra­sches po­li­ti­sches Han­deln – „Was ist zu tun?“ – ab­zie­len­der Text mit aus­drück­lich ap­pel­la­ti­vem Cha­rak­ter: „Wir ap­pel­lie­ren an…“)
  • den Adres­sa­ten („Werk­tä­ti­ge“ und „alle So­zia­lis­ten“, auch „in der SED“, d.h. ein be­wusst be­grenz­tes Spek­trum der DDR-Be­völ­ke­rung)

4 VP

I

2

ar­bei­tet Fol­gen­des her­aus:

  • das Thema der Er­klä­rung (Ana­ly­se der Krise in der DDR und Wege zu ihrer Über­win­dung)
  • die Ent­fal­tung des Ge­dan­ken­gangs (aus der Kri­tik an der SED und den ge­mä­ßig­ten Grup­pen der Bür­ger­be­we­gung glei­cher­ma­ßen wird ein Fest­hal­ten an den „Idea­len so­zia­lis­ti­scher De­mo­kra­tie“ ab­ge­lei­tet, die nach dem Vor­bild Gor­bat­schows durch Re­for­men vor der Zer­stö­rung zu be­wah­ren seien.)
  • die In­ten­ti­on (Mo­bi­li­sie­rung der „Werk­tä­ti­gen in den Be­trie­ben“ zur „Selbst­tä­tig­keit“ mit dem Ziel eines re­for­mier­ten So­zia­lis­mus ohne Wie­der­ver­ei­ni­gungs­per­spek­ti­ve)
  • die Wert­maß­stä­be und Prä­mis­sen („So­zia­lis­mus mit mensch­li­chem Ant­litz“, drit­ter Weg zwi­schen Ka­pi­ta­lis­mus und Kom­mu­nis­mus)
  • den Kon­text (di­rekt be­tei­lig­te linke Ak­ti­vis­ten der Bür­ger­be­we­gung, die sich ge­gen­über der Aus­rei­se­be­we­gung ei­ner­seits und den ge­mä­ßig­ten Tei­len der Bür­ger­be­we­gung an­de­rer­seits mar­gi­na­li­siert füh­len, ap­pel­lie­ren we­ni­ge Wo­chen vor dem Mau­er­fall an die So­li­da­ri­tät der „Werk­tä­ti­gen“ und for­dern diese zur re­vo­lu­tio­nä­ren Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on auf)
  • die spar­sam ein­ge­setz­ten sprach­li­chen Mit­tel: ele­men­ta­re rhe­to­ri­sche Stil­mit­tel, z.B. rhe­to­ri­sche Frage, Ap­pell, wer­ben­der Sprach­duk­tus

 6 VP

II

3

  • ver­gleicht M 2 mit M 3 hin­sicht­lich:
    • der zen­tra­len Ge­mein­sam­kei­ten und Un­ter­schie­de, d.h. der je­wei­li­gen Hal­tung zur Wie­der­ver­ei­ni­gung
    • der Text­sor­te (Auf­ruf – Wahl­pla­kat, d.h. bei­des ap­pel­la­tiv und hand­lungs­be­zo­gen)
    • der Ver­fas­ser (au­ßer­par­la­men­ta­ri­sche „Ver­ei­nig­te Linke“ – Wahl­bünd­nis „Al­li­anz für Deutsch­land“ aus CDU, DA und DSU, das um Par­la­ments­sit­ze kämpft)
    • der Er­schei­nungs­zeit (vor dem Mau­er­fall im Ok­to­ber 1989 – vor der Volks­kam­mer­wahl im März 1990)
    • des Er­schei­nungs­orts (Um­ge­bung von Leip­zig – Ost-Ber­lin)
    • der Adres­sa­ten („Werk­tä­ti­ge“, „So­zia­lis­ten“ - alle Wahl­be­rech­tig­ten)
    • der In­ten­ti­on (Er­halt der Ei­gen­staat­lich­keit der DDR mit re­for­mier­tem So­zia­lis­mus – deut­sche Wie­der­ver­ei­ni­gung ohne So­zia­lis­mus)
    • der Wert­maß­stä­be (re­form­so­zia­lis­ti­sche Werte – bür­ger­lich-kon­ser­va­ti­ve Werte)
    • der dar­stel­le­ri­schen Mit­tel (we­ni­ge rhe­to­ri­sche Stil­mit­tel – Pla­katspra­che, z.B. gra­phi­sche Mit­tel, Far­ben, Ap­pel­le, Bild­auf­bau: Drei­er­grup­pe – „Ja!“ – Drei­er­grup­pe, Wer­bungs­stil)

8 VP

II

 

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wei­ter: Auf­ga­be 4

 

Lö­sungs­hin­wei­se: Her­un­ter­la­den [doc][206 KB]