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Wis­sen­schafts­pro­pä­deu­tik / Stu­dier­fä­hig­keit

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Die "Trias der Ziele der gym­na­sia­len Ober­stu­fe"

Ver­ein­ba­rung zur Ge­stal­tung der gym­na­sia­len Ober­stu­fe in der Se­kun­dar­stu­fe II

(Be­schluss der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz vom 07.07.1972 i.d.F. vom 24.10.2008)

2. Ziel­set­zung

2.1 Der Un­ter­richt der gym­na­sia­len Ober­stu­fe ver­mit­telt eine ver­tief­te All­ge­mein­bil­dung , all­ge­mei­ne Stu­dier­fä­hig­keit sowie wis­sen­schafts­po­pä­deu­ti­sche Bil­dung . Von be­son­de­rer Be­deu­tung sind dabei ver­tief­te Kennt­nis­se, Fä­hig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten in den ba­sa­len Fä­chern Deutsch, Fremd­spra­che und Ma­the­ma­tik.

Wer redet von Stu­dier­fä­hig­keit und Wis­sen­schafts­pro­pä­deu­tik?

  • zen­tra­ler Be­griff in den Ver­ein­ba­run­gen der KMK zur gym­na­sia­len Ober­stu­fe

  • zen­tra­les An­lie­gen der (em­pi­ri­schen) Bil­dungs­for­schung

... wird, soll auf das Fach­stu­di­um vor­be­rei­ten, die­ses je­doch nicht vor­weg­neh­men. In der Dis­kus­si­on um die Funk­ti­on und Aus­ge­stal­tung der gym­na­sia­len Ober­stu­fe, bei der die stu­di­en­vor­be­rei­ten­de Rolle stets einen An­ker­punkt dar­stell­te, nimmt die Wis­sen­schafts­pro­pä­deu­tik seit lan­gem eine zen­tra­le Rolle ein , selbst dann, wenn - wie im Bil­dungs­plan der baden-würt­tem­ber­gi­schen Ober­stu­fe - der ent­spre­chen­de Be­griff gar nicht auf­taucht. Auch die jet­zi­ge Neu­ord­nung der gym­na­sia­len Ober­stu­fe wurde unter an­de­rem mit Hin­weis auf die von den Uni­ver­si­tä­ten at­tes­tier­ten Män­gel in der Stu­di­en­vor­be­rei­tung be­grün­det. In­ter­es­sant ist hier­bei, dass ein Ken­nen­ler­nen der ...

Womit haben Stu­di­en­an­fän­ger Schwie­rig­kei­ten?

  • schrift­li­cher Aus­druck
  • Be­last­bar­keit, Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz
  • kri­ti­scher und re­flek­tier­ter Um­gang mit In­for­ma­tio­nen (v.a. aus dem In­ter­net)
  • Be­wäl­ti­gung an­spruchs­vol­ler und um­fang­rei­cher, nicht­li­te­ra­ri­scher Fach­t­ex­te
  • Selbst­stän­dig­keit und Selbst­ver­ant­wor­tung (im Den­ken, Ent­wi­ckeln von Fra­ge­stel­lun­gen, im Ur­tei­len und in der Kri­tik, in der Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on)

Was trai­niert Wis­sen­schafts­pro­pä­deu­tik?

  1. Ar­beits­tech­ni­ken, wis­sen­schaft­li­che Grund­be­grif­fe und –me­tho­den (z.B. Ma­te­ri­al­re­cher­che, Pro­ble­me de­fi­nie­ren, Hy­po­the­sen auf­stel­len, Be­le­ge fin­den, in­ter­pre­tie­ren, schlüs­sig ar­gu­men­tie­ren, glie­dern von The­men, Tex­ten und Re­fe­ra­ten, struk­tu­rie­ren von In­for­ma­tio­nen, vi­sua­li­sie­ren, prä­sen­tie­ren)
  2. Wis­sen­schaft­li­che Grund­hal­tung (z.B. fra­gen­de und neu­gie­ri­ge Hal­tung, Suche nach Kau­sa­li­tä­ten und Zu­sam­men­hän­gen, kri­ti­sches Hin­ter­fra­gen und Er­ken­nen der Of­fen­heit der Wis­sen­schaft)
  3. Re­fle­xi­on (z.B. Me­tho­den­be­wusst­sein, De­kon­struk­ti­on, Nach­den­ken über das Fach)

Was soll nicht an­ge­strebt wer­den?

  • keine „Erst­se­mes­ter­ver­an­stal­tung“
  • keine Ein­engung des Bil­dungs­be­grif­fes, keine über­trie­be­ne Spe­zia­li­sie­rung
  • keine Ver­nach­läs­si­gung sinn­lich-äs­the­ti­scher Zu­gän­ge
  • keine Ver­nach­läs­si­gung des Hand­lungs­as­pek­tes

Was bleibt?

  • An­bah­nung wis­sen­schaft­li­chen Vor­ge­hens
  • selbst­stän­di­ges, kri­tisch-for­schen­des Den­ken als Schlüs­sel­kom­pe­tenz
Das Fach Ge­schich­te be­rei­tet im be­son­de­ren Maße auch in den über­fach­li­chen Kom­pe­ten­zen auf ein Stu­di­um vor.

 

Vor­trag: Her­un­ter­la­den [ppt] [1,1 MB]