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AB 2 Quel­len

Ar­beits­blatt 2 — Quel­len und Dar­stel­lun­gen zum Thema: Die "Gro­ßen des Reichs"

D 1: Per­sön­li­che Be­zie­hun­gen sind wich­tig

Sachsenspiegel

Bild­quel­le: 1v Hei­del­ber­ger Sach­sen­spie­gel: Lehn­recht [ CC BY-SA 3.0 ], via Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Hei­del­berg, be­ar­bei­tet

Unter den Ad­li­gen im Mit­tel­al­ter gab es viel­fäl­ti­ge per­sön­li­che Be­zie­hun­gen. Die Ad­li­gen im frän­ki­schen und deut­schen Reich waren häu­fig mit­ein­an­der ver­wandt oder be­freun­det. Sol­che Be­zie­hun­gen ken­nen wir heute auch noch, aber im Mit­tel­al­ter hat­ten sie eine po­li­ti­sche Be­deu­tung. Gut über­leg­te Hei­ra­ten dien­ten dazu, die Macht, den Ein­fluss oder auch den Be­sitz einer Fa­mi­lie zu ver­grö­ßern. Freund­schaf­ten waren Bünd­nis­se, die zu Hilfe und Un­ter­stüt­zung ver­pflichteten.

Für uns völ­lig un­be­kannt sind per­sön­li­che Beziehun­gen, die durch die Ver­ga­be von Lehen ent­stan­den. Das Wort Lehen be­deu­tet 'etwas Ge­lie­he­nes'. Als Lehen konn­te Land mit den dar­auf an­säs­si­gen Bau­ern oder an­de­rer Be­sitz wie eine Burg oder eine Kir­che verlie­hen wer­den. Dabei ver­lieh ein Ad­li­ger, der Lehns­herr, das Lehen an einen an­de­ren Ad­li­gen, den Lehns­mann. Der Lehns­mann muss­te für das Lehen eine Gegen­leistung er­brin­gen, z.B. einen Zins zah­len oder Diens­te , z.B. Kriegs­dienst , für den Lehns­herr leis­ten. Aber auch der Lehns­mann hatte Vor­tei­le von dem Ge­schäft, da er das Land zur Nut­zung er­hielt und der Lehns­herr das Land schüt­zen muss­te. Auch Ämter konn­ten als Lehen ver­ge­ben wer­den. Dabei über­trug der Lehns­herr sei­nem Lehns­mann wich­ti­ge, in der Regel herr­schaft­li­che Auf­ga­ben.
Mit einem Lehen waren häu­fig auch Schen­kun­gen ver­bun­den. Oft­mals schenk­te ein Ad­li­ger sein Land einem an­de­ren Ad­li­gen und er­hielt es als Lehen zu­rück. Durch die Schen­kung ge­wann er einen neuen Bünd­nis­part­ner oder Freund , durch die Rück­ga­be als Lehen konn­te er sein Land aber trotz­dem wei­ter nut­zen. Manch­mal ver­lieh ihm sein neuer Lehns­herr auch noch wei­te­res Land . Wenn ein Ad­li­ger sein Land ei­nem Klos­ter oder einer Kir­che schenk­te, war damit häu­fig ver­bun­den, dass er im Alter in dem be­schenk­ten Klos­ter woh­nen konn­te oder in der Kir­che nach sei­nem Tod für sein See­len­heil ge­be­tet wurde .
Die Ver­ga­be eines Le­hens wurde durch einen Treu­eid, den Hand­gang (siehe Bild A und C) oder durch die Über­ga­be eines Ge­gen­stands z.B. eines Schlüs­sels oder einer Fahne be­sie­gelt.
Ab dem 12. Jahr­hun­dert be­nutz­ten die Kö­ni­ge neben dem Treu­eid, der Hul­di­gung oder auch Un­ter­wer­fung ge­zielt die Ver­ga­be von Lehen, um Ad­li­ge an sich zu bin­den. Für das Lehen muss­ten die Ad­li­gen dem König Ge­folg­schaft leis­ten, also mit ihm in den Krieg zie­hen .

Q 1: Aus­schnitt aus dem Hei­del­ber­ger Sach­sen­spie­gel.

Im 13./14. Jahr­hun­dert wurde die Ver­ga­be von Lehen in Tex­ten und Bil­dern be­schrie­ben.

  1. Eine Frau ver­gibt ein Lehen; ein Geist­li­cher ver­gibt ein Lehen.
  2. Der König ver­gibt ein Lehen durch die Über­ga­be eines Zep­ters.
  3. Eine Burg wird als Lehen ver­ge­ben.
  4. Eine Kir­che wird als Lehen ver­ge­ben.
  5. Ein Lehns­mann leis­tet dem Lehns­herrn den Treu­eid auf das Re­li­qui­ar (Gefäß, in dem Über­res­te von Hei­li­gen auf­be­wahrt und ver­ehrt wer­den).
  6. Ein Lehns­mann er­weist dem Lehns­herrn die Ehre, indem er ihm den Vor­tritt lässt.

In­for­ma­tio­nen nach: http://​www.​sac​hsen​spie​gel-​on­line.​de/​cms/​me­te­or/​jbrow­ser/​index.​jsp?​id=147

D 2: Per­sön­li­che Be­zie­hun­gen durch die Ver­ga­be von Lehen

Lehen

Ver­grö­ßern Bild­quel­le: "Per­sön­li­che Be­zie­hun­gen durch die Ver­ga­be von Lehen" von ZPG Ge­schich­te [CC BY-NC-ND 3.0 DE], aus fra­ge­kom­p_7­ma_a­b2_quel­len.docx

Ar­beits­auf­trä­ge:

  1. Lies D1. Er­klä­re die per­sön­li­chen Be­zie­hun­gen von Ad­li­gen durch die Ver­ga­be von Lehen, indem du die un­ter­stri­che­nen Text­tei­le in das Schau­bild D2 ein­trägst.

    Wahl­auf­ga­be:
    Bei der Le­hens­über­ga­be wurde auch ge­spro­chen. Wähle eine Szene (A-F) aus Q 1 aus und lasse die Fi­gu­ren spre­chen. Trage die fol­gen­de Über­schrift und den Dia­log in dein Heft ein.

    aufgabe

  2. Un­ter­strei­che in D1, wel­che wei­te­ren per­sön­li­chen Be­zie­hun­gen es zwi­schen Ad­li­gen gab.
  3. Un­ter­strei­che in D1, wel­che Vor­tei­le ein Ad­li­ger durch per­sön­li­che Be­zie­hun­gen hatte. Gibt es noch wei­te­re Vor­tei­le?
  4. No­tie­re in Stich­wor­ten, was du über die "Gro­ßen des Reichs" er­fah­ren hast:

AB 2 Quel­len: Her­un­ter­la­den [docx][218 KB]

Wei­ter zu Folie Sach­sen­spie­gel