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Ar­beits­blatt 1

M1: Die Ver­fas­sung von 1791

Verfassung 1791

In der Ver­fas­sung von 1791 galt das so­ge­nann­te Zen­sus­wahl­recht , das heißt, jeder Mann über 25 Jahre mit einer be­stimm­ten Steu­er­leis­tung hatte das Recht zu wäh­len. Diese Män­ner nann­te man Ak­tiv­bür­ger .

Als Pas­siv­bür­ger gal­ten die be­sitz­lo­sen Män­ner, die ent­we­der keine Steu­ern oder nur sehr wenig Steu­ern zahl­ten und des­halb nicht das Recht hat­ten zu wäh­len. Ein in­di­rek­tes Wahl­sys­tem sorg­te dafür, dass nur ein be­grenz­ter Kreis der Ak­tiv­bür­ger die Ab­ge­ord­ne­ten der Na­tio­nal­ver­samm­lung be­stimm­te: Die Ak­tiv­bür­ger, die di­rek­te Steu­ern im Wert von min­des­tens drei Ar­beits­ta­gen zahl­ten, wähl­ten Wahl­män­ner, wel­che di­rek­te Steu­ern im Wert von min­des­tens 10 Ar­beits­ta­gen ent­rich­te­ten. Ganz ohne po­li­ti­sches Mit­spra­che­recht blie­ben Nicht-Steu­er­zah­ler, Män­ner unter 25 Jah­ren und Frau­en.

Auf­ga­be 1:

Lies den Text, er­klä­re den Un­ter­schied zwi­schen Ak­tiv­bür­ger und Pas­siv­bür­ger und trage die Be­grif­fe an der rich­ti­gen Stel­le im Ver­fas­sungs­sche­ma ein.

Er­klä­re dann in dei­nen Wor­ten, was der Be­griff Zen­sus­wahl­recht be­deu­tet:

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Auf­ga­be 2:

Zen­sus­wahl­recht oder all­ge­mei­nes Wahl­recht? Be­rei­te dich auf ein Rol­len­spiel vor – du bist Ab­ge­ord­ne­ter der Na­tio­nal­ver­samm­lung im Jahre 1789 und willst die an­de­ren Ab­ge­ord­ne­ten von dei­ner Mei­nung über­zeu­gen. For­mu­lie­re die fol­gen­den Ar­gu­men­te aus:

Für das Zen­sus­wahl­recht
(= Rei­che Bür­ger)
Gegen das Zen­sus­wahl­recht /
für das all­ge­mei­ne Wahl­recht
(= Är­me­re, das Volk)
  • Be­sit­zen­de wol­len nur das Beste für ihr Land, haben be­reits er­folg­reich gegen ab­so­lu­ten König ge­kämpft
  • wer mehr ar­bei­tet und be­sitzt, hat auch mehr Ver­ant­wor­tung und daher mehr Rech­te
  • Be­sit­zen­de den­ken mehr über Po­li­tik nach als Be­sitz­lo­se
  • Be­sit­zen­de sind ge­bil­de­ter und ver­ste­hen die Zu­sam­men­hän­ge in der Po­li­tik bes­ser
  • Be­sitz­lo­se sind we­ni­ger ge­bil­det, ver­ste­hen we­ni­ger von Po­li­tik und kön­nen daher keine rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen tref­fen
  • Be­sitz­lo­se kön­nen ihre Stim­me ver­kau­fen, da sie Geld brau­chen
  • Be­sit­zen­de haben Angst vor Ge­walt, wol­len die neuen Er­run­gen­schaf­ten schüt­zen
  • Zen­sus­wahl­recht wi­der­spricht der For­de­rung nach Gleich­heit (Vgl. Men­schen­rechts-Er­klä­rung)
  • Be­sit­zen­de kön­nen ihre Macht durch das Zen­sus­wahl­recht aus­bau­en und die Be­sitz­lo­sen un­ter­drü­cken
  • Rei­che kön­nen so noch rei­cher wer­den, indem sie sich güns­ti­ge Ge­set­ze geben, Arme blei­ben arm
  • Be­sit­zen­de haben kein In­ter­es­se daran, dass die Be­sitz­lo­sen rei­cher wer­den und mit­be­stim­men
  • Ein un­fai­res Wahl­recht ist ge­fähr­lich, da die Un­zu­frie­de­nen sich evtl. mit Ge­walt weh­ren wer­den

Wahl­recht: Her­un­ter­la­den [docx][188 KB]

Wahl­recht: Her­un­ter­la­den [pdf][559 KB]

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