Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Ar­beits­blät­ter Mon­go­len

Wil­helm von Ru­bruk be­rich­tet über die Le­bens­wei­se und die Klei­dung der Mon­go­len:

Lebensweise der Mongolen

Bild­quel­le: Liu-Kuan-Tao-Jagd.JPG [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

Der Fran­zis­ka­ner-Mönch Wil­helm von Ru­bruk (ca. 1215-1270) wurde vom fran­zö­si­schen König Lud­wig IX. im Jahre 1252 mit drei Be­glei­tern als Kund­schaf­ter zum Großkhan der Mon­go­len ge­schickt. Er soll­te nicht nur deren mi­li­tä­ri­sche Schlag­kraft er­kun­den, son­dern auch das Chris­ten­tum ver­brei­ten und die Mon­go­len für einen An­griff auf die Mus­li­me im Nahen Osten be­we­gen, die die eu­ro­päi­schen Kreuz­fah­rer im Hei­li­gen Land be­dräng­ten. Nach ein­ein­halb Jah­ren Reise er­reich­te er die Haupt­stadt Ka­ra­ko­rum und ver­weil­te dort ein hal­bes Jahr. Seine Mis­si­on war aber kaum er­folg­reich: Die Mon­go­len lie­ßen sich nicht mis­sio­nie­ren und woll­ten auch kei­nen Krieg gegen die Mus­li­me un­ter­neh­men.   

Quel­le 1: Leben und Woh­nen

„Nir­gends haben sie eine feste Stadt, noch wis­sen sie vor­her ihren nächs­ten Auf­ent­halt.  Jeder An­füh­rer kennt die Gren­zen sei­ner Wei­den je nach der An­zahl sei­ner Un­ter­ta­nen und weiß, wo er im Win­ter und Som­mer, im Früh­ling und Herbst wei­den muss. Denn im Win­ter stei­gen sie in wär­me­re Ge­bie­te nach Süden hinab. Im Som­mer stei­gen sie zu küh­le­re Ge­gen­den im Nor­den. Wei­de­plät­ze ohne Was­ser wei­den sie im Win­ter ab, wenn dort Schnee liegt, da sie ihn an­stel­le von Was­ser neh­men.(...)

Das Haus, in dem sie woh­nen und schla­fen, bauen sie auf einem kreis­för­mi­gen Rah­men aus Wei­den­flech­ten. Des­sen Stre­ben, die aus Zwei­gen be­ste­hen, lau­fen nach oben in einen Rei­fen zu­sam­men. Dar­aus er­hebt sich wie ein Kra­gen ein Schorn­stein, den sie mit wei­ßem Filz be­de­cken, den sie häu­fig auch mit Kalk oder Mehl trän­ken, damit er weiß und schwarz glänzt. Den Schorn­stein aus Filz ver­zie­ren al­ler­lei schö­ne Bil­der. Vor den Ein­gang hän­gen sie eben­falls Filz, der mit bun­ten Sti­cke­rei­en ver­ziert ist, so mit Bil­dern von Wein­re­ben, Bäu­men, Vö­geln und wil­den Tie­ren. Die Jur­ten bauen sie so groß, dass sie eine Brei­te von 30 Fuß (10m) haben. (…) Vor einem Wagen zähl­te ich 22 Och­sen, die ein sol­ches Zelt zogen (…). Die Wa­genach­se besaß die Größe eines Schiffs­mas­tes.“

Wil­helm von Ru­bruk, Reise zu den Mon­go­len, Kap.2, ei­ge­ne Über­set­zung

Quel­le 2: Die Klei­dung

„Über ihre Klei­dung und Tracht mögt Ihr wis­sen, dass sie im Som­mer sei­de­ne und gol­de­ne Stof­fe und Baum­woll­stof­fe aus China, aus an­de­ren Ge­gen­den, so aus Per­si­en und süd­li­chen Re­gio­nen tra­gen. Im Win­ter be­klei­den sie sich mit kost­ba­ren Fel­len aller Art, wie ich sie nie in un­se­rer Hei­mat ge­se­hen habe. Sie wer­den ihnen aus Russ­land, Groß­bul­ga­ri­en und Kir­gi­si­en ge­bracht – alles wald­rei­che Ge­bie­te im Nor­den. Im Win­ter tra­gen sie stets zwei Pelze, einen mit der Haar­se­i­te nach innen, den an­de­ren gegen Wind und Schnee mit der Haar­se­i­te nach außen. (Bei den armen Leu­ten be­steht der äu­ße­re Rock aus Hunde- oder Zie­gen­fel­len. Aus Fel­len ma­chen sie auch Hosen. Die Rei­chen füt­tern sogar ihre Klei­dungs­stü­cke mit einem über­aus wei­chen, leich­ten und war­men Sei­den­stoff, die Armen da­ge­gen mit Tuch und Wolle.“

Wil­helm von Ru­bruk, Reise zu den Mon­go­len. Kap. 7, ei­ge­ne Über­set­zung

Ar­beits­auf­trag:

  1. Lest Euch die bei­den Quel­len durch und be­trach­tet das Bild. Stellt stich­punkt­ar­tig zu­sam­men, was ihr über die Le­bens­wei­se der Mon­go­len er­fahrt.
  2. Nennt den Autor der Quel­le und dis­ku­tiert, ob sein Be­richt glaub­haft ist oder nicht (mit Be­grün­dung!)
  3. Dis­ku­tiert in der Grup­pe, ob man die Mon­go­len als ein un­zi­vi­li­sier­tes Volk be­zeich­nen kann.

Le­bens­wei­se und die Klei­dung der Mon­go­len: Her­un­ter­la­den [odt] [915 KB]

Leben am Hofe der Khane und Großkha­ne: Her­un­ter­la­den [odt] [874 KB]

Kriegs­füh­rung der Mon­go­len: Her­un­ter­la­den [odt] [1 MB]

Wei­ter zu Leben am Hofe