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Kaf­fee

Kurze Ge­schich­te des Kaf­fees

Turska_kava.jpg

Bild­quel­le: Turs­ka kava.​jpg von Sil­ve­r­i­je [ CC BY-SA 3.0 ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

 Der aus ge­rös­te­ten und ge­mah­le­nen Kaf­fee­boh­nen ge­won­ne­ne Kaf­fee hatte sei­nen Ur­sprung im heu­ti­gen Äthio­pi­en. Als Lu­xus­pro­dukt ge­lang­te vor 1800 nur wenig Kaffe aus dem Os­ma­ni­schen Reich nach Eu­ro­pa. Dies än­der­te sich ab etwa 1850. Mit Hilfe von in gro­ßer Zahl aus Afri­ka ver­schlepp­ter Skla­ven ent­stand zu­mächst in Bra­si­li­en ein groß­flä­chi­ger Anbau von Kaf­fee auf Plan­ta­gen. Der Ein­satz von Ei­sen­bah­nen zwi­schen den Plan­ta­gen und den Rös­te­ri­en bzw. den Häfen wie Rio de Ja­nei­ro er­mög­lich­te einen schnel­len und um­fang­rei­chen Trans­port der Kaf­fee­boh­nen, die bei zu lan­ger La­ge­rung ver­fault wären. Von die­sen Häfen trans­por­tier­ten dann Dampf­schif­fe den fer­ti­gen Kaf­fee nach Ham­burg, Ant­wer­pen, Lon­don oder auch New York.  

Außer in Süd­ame­ri­ka wurde Kaf­fee ab 1900 auch in den feucht-war­men Ge­bie­ten Chi­nas, In­di­ens und Ost­afri­ka pro­du­ziert. Mit Kaf­fee be­la­de­ne Schif­fe fuh­ren von Hong­kong nach San Fra­cis­co, von Kal­kut­ta (In­di­en) nach Lon­don oder von Dar­ess­a­lam (Ost­afri­ka) nach Ham­burg. Um 1900 war Kaf­fee damit das dritt­wich­tigs­te Han­dels­gut, man kann heute sogar nach­wei­sen, dass der Kaf­fe­kon­sum um 1900 schnel­ler stieg als die Be­völ­ke­rung in Eu­ro­pa. Die Folge die­ses gro­ßen An­ge­bots war ein Sin­ken des Welt­markt­prei­ses für Kaf­fee, den sich in Eu­ro­pa nun auch die bür­ger­li­chen Schich­ten und sogar die Ar­bei­ter leis­ten konn­ten. Im Jahre 1911 be­trug der durch­schnitt­li­che Kaf­fee­kon­sum pro Per­son/Jahr be­reits 55l !

Die­sen ent­ste­hen­den Mas­sen­markt mach­ten sich ei­ni­ge große Kaf­fee­kon­zer­ne in Eu­ro­pa und den USA zu Nutze. Weil die Kaf­fee­boh­nen nun immer schnel­ler trans­por­tiert wer­den konn­ten, wur­den die Rös­te­rei­en nach Eu­ro­pa bzw. Nord­ame­ri­ka ver­la­gert. Ein Bei­spiel dafür ist in Deutsch­land das „Kai­sers Kaf­fee Ge­schäft“, das sei­nen ge­rös­te­ten Kaf­fee als Mar­ken­pro­dukt mit spe­zi­el­ler Wer­bung in ganz Deutsch­land ver­trieb. Kai­sers Kaf­fee wurde, seit 1900 va­ku­um ver­packt, in über 1000 Fi­lia­len in ganz Deutsch­land ver­kauft, auch in Ell­wan­gen. Der Kaf­fee wur­den an der Ham­bur­ger Kaf­fee­ter­min­bör­se ge­han­delt, so dass La­den­be­sit­zer im gan­zen Reich immer über den Te­le­gra­phen die ak­tu­el­len Prei­se er­fra­gen konn­ten – und somit ihre An­ge­bo­te vor­be­rei­ten.   

Hin­weis: Bild aus Ur­he­ber­rechts­grün­den ge­löscht:

http://​his​tori​sche​sbon​n.​blog­spot.​de/​2015/​01/​ge­schich­te-​der-​kaf​feer​oste​rei-​zunt­z_​21.​html

 

Ar­beits­auf­trag:

  1. Lies den Text auf­merk­sam durch und be­rei­te dich dar­auf vor, den an­de­ren Grup­pen­mit­glie­dern die­sen kurz vor­zu­stel­len. Achte dabei auf: An­bau­ge­bie­te, Han­del, Menge, Trans­port, Ar­beits­be­din­gun­gen, Wei­ter­ver­ar­bei­tung.
  2. Zeich­ne mit rotem Stift die Haupt­rou­ten dei­nes Pro­duk­tes in die Karte ein. Mar­kie­re mit einem Pfeil die Han­dels­rich­tung. Ab wann dürf­te Dein Pro­dukt auch in Ell­wan­gen ver­füg­bar ge­we­sen sein?

Kaf­fee: Her­un­ter­la­den [odt] [1,9 MB]

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