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Ge­trei­de

Kurze Ge­schich­te der Korn­flakes

Cornflakes with milk pouring in.jpg

Bild­quel­le: Corn­flakes with milk pou­ring in.​jpg [ CC BY-SA 3.0 ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

Die Ge­schich­te der Korn­flakes hängt in be­son­de­rem Maße mit der Ge­schich­te sei­nes ur­sprüng­li­chen Haupt­be­stand­teils, des Wei­zens, zu­sam­men. Wei­zen war wie an­de­res Ge­trei­de auch seit meh­re­ren tau­send Jah­ren von den Men­schen an­ge­baut, ge­mah­len und z.B. zu Brot­teig ver­ar­bei­tet wor­den. Bis etwa 1850 stamm­te das Mehl in einem Brot in der Regel aus dem nä­he­ren Um­kreis des Bä­ckers, Ge­trei­de bzw. Mehl wurde meist nur in­ner­halb klei­ner Re­gio­nen ge­han­delt und ver­braucht.

Das än­der­te sich schlag­ar­tig mit der Aus­brei­tung der Ei­sen­bahn und der Dampf­schif­fe. Nun lohn­te es sich, Ge­trei­de in den wei­ten Land­schaf­ten Ame­ri­kas, Aus­tra­li­ens, In­di­ens oder Ar­gen­ti­ni­ens  an­zu­bau­en und die­ses Ge­trei­de dann ent­we­der bis zu den Groß­bä­cke­rei­en in den Küs­ten­städ­ten oder gar über die Ozea­ne nach Eu­ro­pa zu ex­por­tie­ren. Die wich­tigs­ten Rou­ten ver­lie­fen von Syd­ney (Aus­tra­li­en), von Bue­nos Aires und von Bos­ton nach Lon­don bzw. Ham­burg oder Ant­wer­pen, wo der Wei­zen auf die Schie­ne um­ge­la­den wurde. Um 1910 kamen des­halb be­reits 30% des kon­su­mier­ten Wei­zens in Eu­ro­pa von an­de­ren Kon­ti­nen­ten, in Groß­bri­tan­ni­en waren es sogar 80%, die ge­han­del­te Menge be­trug etwa 500 Mil­lio­nen Dop­pel­zent­ner Wei­zen 1906!

Beschreibung

Bild­quel­le: Corn­Flake­s­Pa­cka­ge1906.jpg [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

Diese wahr­li­che Ex­plo­si­on des Welt­han­dels mit Wei­zen mach­te sich bald auch in sin­ken­den Prei­sen be­merk­bar. Um ihre ei­ge­nen Bau­ern zu schüt­zen er­ho­ben ab 1870 eu­ro­päi­sche Staa­ten Schutz­zöl­le auf im­por­tier­tes Ge­trei­de, auf­hal­ten konn­ten sie den Nie­der­gang der klei­nen Bau­ern­hö­fe je­doch nicht. Dank der Te­le­gra­phen­ver­bin­dun­gen waren nun auch in­ter­na­tio­na­le Ge­schäf­te mit Wei­zen mög­lich. Far­mer, Händ­ler und Spe­ku­lan­ten hat­ten je­der­zeit Daten zur Hand, wie­viel Wei­zen wo ge­la­gert oder ge­ra­de auf einem Schiff war. Der Preis für 1 Tonne Wei­zen und damit auch für das täg­li­che Brot wurde damit an den Ge­trei­de­bör­sen fest­ge­legt, nicht mehr vom Bä­cker auf dem Markt.

AdvertisementKelloggsToastedCornFlakesMotherGuess1910

Bild­quel­le: Ad­ver­ti­se­ment­Kel­logg­sToas­ted­Corn­Flakes­Mo­ther­Gues­s1910.jpg [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons

Der Über­fluss an Wei­zen führ­te aber in den USA dazu, dass sich die Wa­ren­an­ge­bo­te und Kon­sum­ge­wohn­hei­ten ver­än­der­ten. Le­bens­mit­tel­her­stel­ler wie die Kel­logg Com­pa­ny ent­wi­ckel­ten aus dem Wei­zen­an­ge­bot neue Pro­duk­te und ver­mark­te­ten sie mit Hilfe von Wer­bung als be­son­ders ge­sund. Dazu ge­hör­ten z.B. Korn­flakes und an­de­re Ce­re­a­li­en.  Ab 1906 wur­den diese pro­du­ziert und in den USA er­folg­reich ver­kauft, ab 1914 in Ka­na­da. Eu­ro­pa er­reich­ten sie aber erst nach dem 1945, nun be­stan­den die Korn­flakes auch haupt­säch­lich aus Mais.

Ar­beits­auf­trag:

  1. Lies den Text auf­merk­sam durch und be­rei­te dich dar­auf vor, den an­de­ren Grup­pen­mit­glie­dern die­sen kurz vor­zu­stel­len. Achte dabei auf: An­bau­ge­bie­te, Han­del, Menge, Trans­port, Ar­beits­be­din­gun­gen, Wei­ter­ver­ar­bei­tung.
  2. Zeich­ne mit schwar­zem Stift die Haupt­rou­ten des Wei­zens in die Karte ein. Mar­kie­re mit einem Pfeil die Han­dels­rich­tung. Ab wann dürf­te Dein Pro­dukt auch in Ell­wan­gen ver­füg­bar ge­we­sen sein?

Ge­trei­de: Her­un­ter­la­den [odt] [2 MB]

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