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Ma­te­ria­li­en

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Ma­te­ri­al 1:

Ver­glei­chen­der Index der in­dus­tri­el­len Pro­duk­ti­on in eu­ro­päi­schen Län­dern zwi­schen 1860 und 1913 (Gü­ter­pro­duk­ti­on au­ßer­halb von Land­wirt­schaft, Berg­bau und Bau­ge­wer­be; Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich 1900 = 100)

 

Ins­ge­samt

Pro Kopf

 

1860

1880

1913

1860

1880

1913

Ver­ei­nig­tes Kö­nig­reich

45,0

73,3

127,0

64

87

115

Deutsch­land

11,0

27,2

138,0

15

25

85

Frank­reich

18,0

25,0

57,0

20

28

59

Russ­land

16,0

24,3

77,0

8

10

20

Ös­ter­reich-Un­garn

10,0

14,0

41,0

11

15

32

Zu­sam­men­ge­stellt nach: Wolf­ram Fi­scher: Wirt­schaft und Ge­sell­schaft Eu­ro­pas 1850 – 1914. In: Hand­buch der eu­ro­päi­schen Wirt­schafts- und So­zi­al­ge­schich­te, Bd. 5. Stutt­gart 1985, S. 1 - 201, hier S. 149 mit dem Hin­weis: Quel­le: Zu­sam­men­ge­stellt und be­rech­net nach P. Bai­roch: In­ter­na­tio­nal In­dus­tria­liza­t­i­on Le­vels from 1750 to 1980. In: The Jour­nal of Eu­ro­pean Eco­no­mic His­to­ry 11 (1982), S. 284ff.

 

Ma­te­ri­al 2: Isi­dor Pop­per: „Zwi­schen mir und mein Volk soll sich kein Blatt Pa­pier drän­gen“ , Sa­ty­ri­sche Zeit­bil­der No. 28 bei B. S. Be­rend­sohn in Ham­burg”, Li­tho­gra­fie, ko­lo­riert, 355 x 336 mm, 1849.

Karikatur_1

Bild­quel­le: (pu­blic do­main) http://​com­mons.​wi­ki­me­dia.​org/​wiki/​File:​Zwi­schen_​mir_​und_​mein_​Volk_​soll_​sich_​kein_​Blat­t_​Pa­pier_​dr%C3%A4n​gen.​png

Der Titel be­zieht sich auf einen Aus­spruch Fried­rich Wil­helms IV. in sei­ner Er­öff­nungs­re­de auf dem ers­ten Ver­ei­nig­ten preu­ßi­schen Land­tag im April 1847, mit dem er die For­de­run­gen nach einer Ver­fas­sung für Preu­ßen zu­rück­wies. Bei dem rech­ten Mann han­delt es sich um Fried­rich Graf von Wran­gel, der als mi­li­tä­ri­scher Be­fehls­ha­ber maß­geb­lich an der spä­te­ren Nie­der­schla­gung der Re­vo­lu­ti­on be­tei­ligt war.  
Auf dem Blatt, das die Per­son vor der Tür in der Hand hält, ist als Über­schrift „Pe­ti­ti­on“ zu er­ken­nen, der Rest des Tex­tes ist nicht les­bar.

Eine far­bi­ge Ver­si­on der Ka­ri­ka­tur fin­det sich unter:
http://​ger​manh​isto​rydo​cs.​ghi-​dc.​org/​sub_​image.​cfm?​image_​id=2487

 

Ma­te­ri­al 3: Brief Fried­rich Wil­helms IV. an König Ernst Au­gust von Han­no­ver über die Ab­leh­nung der Kai­ser­kro­ne, 5. April 1849
Ich habe alles, was ich konn­te, getan, um die af­freu­se [1] De­pu­ta­ti­on von Ber­lin ab­zu­hal­ten. Das Mi­nis­te­ri­um [2] stimm­te lei­der nicht mit mir. Der of­fi­zi­el­le Weg war also ver­schränkt. Den­noch schrieb ich 2 Ant­wor­ten an den alten Arndt und an Herrn von Be­ckerath [3] auf drin­gen­de Brie­fe. Diese Ant­wor­ten waren ge­har­nischt und deut­lich, und ich er­klär­te ihnen, von einer ei­gent­li­chen Ant­wort könne not­wen­di­ger­wei­se gar nicht die Rede ge­gen­über die­ser De­pu­ta­ti­on sein. Man nähme nur das an und schlü­ge nur das aus, was an­ge­bo­ten wer­den könne. Die Pauls­kir­che aber habe keine Krone an­zu­bie­ten und ich folg­lich keine aus­zu­schla­gen und an­zu­neh­men. Diese so ge­nann­te Krone sei aber schon an sich keine Krone, wohl aber ein Hun­de­hals­band, mit dem man mich an die Re­vo­lu­ti­on von 48 ket­ten wolle. Und dazu wäre ich zu gut. Die Her­ren möch­ten also alles, was sie könn­ten, tun, um das Skan­dal die­ser De­pu­ta­ti­on ab­zu­wen­den. Wie Sie, gnä­digs­ter König, es so rich­tig sagen, alle die zu Frank­furt tagen, sind ver­dreht, in Sou­ve­rä­ni­täts­schwin­del be­sof­fen. Die Her­ren haben nicht getan, was ich sie bat, und so ist diese in­qua­li­fia­ble [4] De­pu­ta­ti­on ge­kom­men. […] Ich woll­te eine derbe Ant­wort geben. Da aber die Sa­chen nun ein­mal wirk­lich bis zu dem Punkt ge­die­hen waren, so hab` ich dem Rat des Mi­nis­te­rii nach­ge­ge­ben und freund­lich, ja ver­bind­lich ge­ant­wor­tet und das Nein in flit­ter­ge­stick­te Win­deln ge­hüllt. Die bra­ven Frank­fur­ter sind aber nicht dumm und haben die Win­deln weg­ge­wor­fen und das Nein al­lein her­aus­ge­nom­men, woran sie ganz recht und mir eine große Freu­de ge­macht haben. […]

Meike Hen­sel-Grobe und Phil­ip­pe Imbs­wei­ler: Ge­schich­te und Ge­sche­hen. Deut­scher Bund. Stutt­gart 2010, S. 66 mit dem Ver­merk: Zit. nach: Gün­ter Schön­brunn (Bearb.): Das bür­ger­li­che Zeit­al­ter 1815 – 1914 (Ge­schich­te in Quel­len 5). Mün­chen 1980, S. 177.


[1] af­freu­se = grau­en­haf­te
[2] Mi­nis­te­ri­um – ge­meint ist das Preu­ßi­sche Staats­mi­nis­te­ri­um, also die Ver­samm­lung der preu­ßi­schen Mi­nis­ter.
[3] Arndt und Herrn von Be­ckerath – Ernst Mo­ritz Arndt, Her­mann von Be­ckerath, Mit­glie­der der Na­tio­nal­ver­samm­lung der Frank­fur­ter Pauls­kir­che
[4] In­qua­li­fia­ble = un­be­schreib­li­che, ab­scheu­li­che

 

zu­rück: Auf­ga­ben

wei­ter: Lö­sungs­hin­wei­se

 

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