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Auf­ga­be 3

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Er­geb­nis­se Schü­ler B

Auf­ga­be 3: Ana­ly­sie­ren Sie M 2 und ver­glei­chen Sie M 2 mit M 3.

Die Er­klä­rung der „Ver­ei­nig­ten Lin­ken“ ver­deut­licht zu­nächst die all­ge­mei­ne Si­tua­ti­on in der DDR, die Um­bruch­stim­mung sowie die Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit der Re­gie­ren­den (Z. 3). Das Dia­log­an­ge­bot (Z. 4) sei zu spät ge­kom­men und sei es Auf­ga­be des Volks, selbst etwas zu än­dern (Z. 6). Die an der Si­tua­ti­on Schul­di­gen wer­den be­nannt (Z. 7) und nun gelte es, die po­si­ti­ven Er­run­gen­schaf­ten der DDR zu be­wah­ren (Z. 9). Die Ur­sprungs­ge­dan­ken des So­zia­lis­mus, also De­mo­kra­tie, Frei­heit und Volks­sou­ve­rä­ni­tät (Z. 17) wer­den be­tont, aber auch die Tat­sa­che, dass eine grund­sätz­li­che Än­de­rung (Z. 26) statt­fin­den müsse. Das Volk und ins­be­son­de­re die Werk­tä­ti­gen (Z. 28) müss­ten sich zu­sam­men­schlie­ßen (Z. 32) und die In­itia­ti­ve er­grei­fen (Z. 33), um eine ge­mein­sa­me Lö­sung zu su­chen (Z. 41).

Das Tref­fen fand in Leip­zig statt, dem Ort der Mon­tags­de­mons­tra­tio­nen, also dem zen­tra­len Ort der Pro­test­be­we­gung in der un­ter­ge­hen­den DDR. Zen­tra­les Thema der Er­klä­rung ist die Er­hal­tung der DDR durch Ver­än­de­run­gen nach dem Vor­bild der UdSSR. Für die „Ver­ei­nig­ten Lin­ken“ ist die So­wjet­uni­on immer noch ein Vor­bild, sie möch­ten den So­zia­lis­mus er­hal­ten, der durch die Sta­gna­ti­on in­ner­halb der DDR in Ge­fahr ge­ra­ten sei. Sie for­dern Ver­än­de­run­gen, zu han­deln statt zu reden, Der „Ver­ei­nig­ten Lin­ken“ scheint es je­doch genau wie den an­de­ren De­mons­trie­ren­den auch, um eine fried­li­che Re­vo­lu­ti­on zu gehen. Als die DDR-Füh­rung dann end­lich ein­lenkt und Hone­cker ab­setzt, ist es für die ge­wünsch­te Er­hal­tung des So­zia­lis­mus je­doch schon zu spät. Wäh­rend die „Ver­ei­nig­te Linke“ noch auf eine Ret­tung der DDR hoff­te und hier­für Lö­sungs­vor­schlä­ge gab, hatte man nur we­ni­ge für Wo­chen spä­ter rea­li­siert, dass nur noch eine Ver­ei­ni­gung mit der BRD für die DDR-Be­völ­ke­rung in Frage kam.

Das Pla­kat  ist ein Wahl­pla­kat der „Al­li­anz für Deutsch­land“, das in Ost-Ber­lin im März 1990, also im Zu­sam­men­hang mit den ers­ten frei­en Wah­len er­schien. Die „Al­li­anz für Deutsch­land“ be­stand aus dem „De­mo­kra­ti­schen Auf­bruch“ (SA), der „Deut­schen So­zia­len Union“ (DSU) und der „Christ­li­chen De­mo­kra­ti­schen Union“ (CDU-Ost). Das Pla­kat ist ein Schrift­pla­kat. Der Text lau­tet: „Nie wie­der So­zia­lis­mus – Ja! – Frei­heit und Wohl­stand – Al­li­anz für Deutsch­land – DA, DSU, CDU“. Die Schrift ist über­wie­gend schwarz, das „Ja!“ trägt die Far­ben schwarz-rot-gold und „Al­li­anz für Deutsch­land“ ist rot ge­schrie­ben. Im Ge­gen­satz zur „Er­klä­rung der Ver­ei­nig­ten Lin­ken“ ist das Wahl­pla­kat der neu zu­sam­men­ge­schlos­se­nen ehe­ma­li­gen DDR-Par­tei­en kom­plett gegen den So­zia­lis­mus. Das Pla­kat pro­pa­giert durch das schwarz-rot-gol­de­ne „Ja“ die deut­sche Ein­heit und preist mit „Frei­heit und Wohl­stand“ Dinge an, die in der DDR ge­fehlt haben. Durch das Schei­tern der DDR und die – sich ab­zeich­nen­de – Ver­ei­ni­gung mit der BRD war es zu spät für eine Ret­tung des So­zia­lis­mus und der po­li­ti­sche Kurs muss­te ver­än­dert wer­den. Die DDR bekam nun alles, was die BRD schon hatte, po­si­ti­ve Dinge wie “Frei­heit und Wohl­stand“ sowie un­ab­hän­gi­ge Be­triebs­rä­te und De­mo­kra­ti­sie­rung, so­zia­le Si­cher­heit, aber auch den Slo­gan „Nie wie­der So­zia­lis­mus“.

(……./ 18 VP)

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