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Auf­ga­be 3

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Er­geb­nis­se Schü­ler C

Auf­ga­be 3: Ana­ly­sie­ren Sie M 2 und ver­glei­chen Sie M 2 mit M 3.

In der Er­klä­rung von Teil­neh­mern am Tref­fen der „Ver­ei­nig­ten Lin­ken“ in Böh­len bei Leip­zig vom 3. Ok­to­ber 1989 geht es um die Ret­tung des So­zia­lis­mus. Die Rede be­ginnt mit der Fest­stel­lung, dass sich in den letz­ten Wo­chen viel ver­än­dert habe und rich­tet sich an die Bür­ger der DDR und er­öff­net jenen einen Weg, um ihnen zu zei­gen, was nun zu tun sei (Z.1-2). Es wird klar auf den Ver­lust des So­zia­lis­mus hin­ge­wie­sen (Z. 9) und auch die Angst vor Ver­lus­ten der so­zia­lis­ti­schen Er­run­gen­schaf­ten wie z.B. „der glei­chen Bil­dungs­chan­cen für Ar­bei­ter­kin­der“ (Z. 10-11) und die „kos­ten­lo­se me­di­zi­ni­sche Be­treu­ung aller Bür­ger“ (Z. 9-10). Es wird ap­pel­liert, nicht mehr still­zu­ste­hen, sich keine Il­lu­si­on über die ent­stan­de­ne Si­tua­ti­on zu ma­chen und der „Sta­gna­ti­on“ (Z. 11) ein Ende zu set­zen, an­sons­ten wür­den all die Er­run­gen­schaf­ten der DDR zu­nich­te ge­macht.

Es wird eben­so davon ge­re­det, dass der wich­tigs­te Ver­bün­de­te im Kampf um die so­zia­lis­ti­sche De­mo­kra­tie die So­wjet­uni­on blei­ben werde (Z. 15-17).
Die „Ver­ei­nig­te Linke“ möch­te selbst die In­itia­ti­ve er­grei­fen und for­dert dazu auf, die DDR zu ret­ten. Es wird von Zu­sam­men­schlie­ßen (Z. 32) und von Dif­fe­ren­zen bei­der Stel­len ge­spro­chen, um nach „ge­mein­sa­men Lö­sun­gen zu su­chen“ (Z. 41) und somit die so­zia­lis­ti­sche Frei­heit und De­mo­kra­tie zu ver­wirk­li­chen.
Diese Er­klä­rung wurde einen Monat vor dem Mau­er­fall ab­ge­ge­ben, wäh­ren die DDR ihren Tief­punkt be­reits er­reicht hatte, Der Ver­such, den So­zia­lis­mus zu ret­ten, bringt die „Ver­ei­nig­te Linke“ dazu, von einem „wir“ und von „ge­mein­sam“ zu reden.

Auf dem Wahl­pla­kat der „Al­li­anz für Deutsch­land“, er­schie­nen im März 1990 in Ost-Ber­lin ist in der Mitte ein gro­ßes „Ja!“ zu sehen, das mit der Flag­ge der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land hin­ter­legt ist. Im obe­ren Teil des Pla­kats steht „Nie wie­der So­zia­lis­mus“, im un­te­ren ist „Frei­heit und Wohl­stand“ zu lesen. Dar­un­ter steht „Al­li­anz für Deutsch­land“, wel­che aus fol­gen­den Par­tei­en be­steht: SA, DSU und CDU. Die Par­tei „De­mo­kra­ti­scher Auf­bruch ist aus der DDR, deren Ziel die Wie­der­ver­ei­ni­gung war.
Die Bot­schaft des Pla­kats ist, dass in dem ver­ei­nig­ten Deutsch­land der So­zia­lis­mus wie­der ab­ge­schafft wer­den solle und dass die DDR weder Frei­heit noch Wohl­stand ge­habt habe, aber all dies in dem wie­der­ver­ei­nig­ten Deutsch­land mög­lich sei und dass die „Al­li­anz für Deutsch­land“ sich darum küm­mern werde. Das mit­ti­ge „JA!“ soll hei­ßen „Ja zu Frei­heit und Wohl­stand“, „Ja zur Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land“ und „Ja zur Al­li­anz für Deutsch­land“.

So­wohl die Quel­le M 2 als auch das Pla­kat M 3 wer­ben beide für Frei­heit und De­mo­kra­tie. Wäh­rend die „Ver­ei­nig­te Linke“ von „so­zia­lis­ti­scher Frei­heit“ spricht, wird auf dem Pla­kat mit der Pa­ro­le „Nie wie­der So­zia­lis­mus“ und des­halb für „Frei­heit“ ge­wor­ben. In der Er­klä­rung aus M 2 for­dern sie auf, selbst etwas gegen die ge­schei­ter­te Füh­rung zu un­ter­neh­men, das Pla­kat hin­ge­gen for­dert nicht, son­dern wirbt für das Wäh­len der „Al­li­anz für Deutsch­land“.

(……./ 18 VP)

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