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Vergleich und Beurteilung der beiden Quellen

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Aufgabenstellung (Partnerarbeit): Vergleichen Sie die beiden Darstellung miteinander. Beurteilen Sie die beiden Darstellungen der Revolution miteinander.

(Beim „Test“ nicht eigens bewertet. Aufgabe für die Gruppenarbeit: Wie viele Verrechnungspunkte würden Sie für diese Aufgabe geben?)

Schülerarbeit 1:

Die beiden Darstellungen der Revolution von 1848/49 sehen diese sehr negativ. Während der Verfasser der „Neuen deutschen Geschichte“ diese als sehr lächerlich darstellt, erklärt der Verfasser von „Auch ein Todtentanz“, dass die Revolution von Beginn an dem Tod / dem Scheitern geweiht war. Beiden Texte sind in Gedichtform mit Reimen verfasst, was dem Leser die Lektüre erleichtert und außerdem die Ironie (gerade in der „neuen deutschen Geschichte“) unterstreicht. Des Weiteren bleibt die Kritik an der Revolution in beiden Fällen sehr oberflächlich und geht kaum bis gar nicht auf Details ein, Daten z.B. werden nicht aufgeführt. Durch diese Schreibweise verlieren sie an Stichhaltigkeit. Positive Nachwirkungen der Revolution von 1848/49 werden komplett außer Acht gelassen. Während sich die „neue deutsche Geschichte“ wenigstens teilweise an der Realität orientiert (siehe Überraschungseffekt, Unorganisiertheit), geht es in „Auch ein Todtentanz“ nur darum, wie totgeweiht die Revolution von Anfang an und durchgehend war und wie „dumm“ die Menschen gewesen seien, die dies nicht sahen und die Revolution unterstützten. „Auch ein Todtentanz“ lässt alle positiven Ziele außer Acht wie z.B. die Zugeständnisse der Fürsten oder die Paulskirche. Die Ernsthaftigkeit sowie die Angemessenheit der Darstellung schwindet durch die übertrieben negative Zeichnung der Revolution und auch die „neue deutsche Geschichte“ verliert ihrerseits durch die übertrieben ironische Darstellung aller Geschehnisse an Glaubhaftigkeit.

Auffallend ist außerdem bei „Auch ein Todtentanz“ die Rolle des Sensenmanns, die von Anfang an negativ bewertet wird und auf das Scheitern der Revolution hindeutet.  Dieses Aufzeigen eines einzelnen Führers der Revolution entspricht nicht der Wahrheit, da es mehrere verschiedene Gruppierungen ohne festen Führer gab. (   /   )

Schülerarbeit 2:

Die „neue deutsche Geschichte“ ist eine „Karikaturgeschichte“, die die Revolution befürwortet, den deutschen Michel jedoch als feige und faul darstellt. Die Bilderfolge „Auch ein Todtentanz“ bezieht sich auf die Gegenwehr zur Revolution und ist bei den ganz rechten Liberalen oder Konservativen einzuordnen. Die „neue deutsche Geschichte“ wiederum stammt von einem Demokraten.

Die Darstellung der Revolution in „Auch ein Todtentanz“ ist als eine mit List erschaffene Revolution dargestellt, die definitiv einen negativen Charakter hat. Die Revolution ist als totbringend und falsch gezeichnet. Unter falschen Voraussetzungen sollen die Bürger in ihr Verderben getrieben werden. Eine recht einseitige Darstellung, in der die tatsächlichen Personen und Gegebenheiten nicht dargestellt werden.

Die „neue deutsche Geschichte“ wiederum ist für die Revolution, jedoch gegen die Kompromissbereitschaft des deutschen Michels. Der Michel hätte sich für die radikale Revolution entscheiden und nicht wie ein Schoßhund Kompromisse suchen sollen. Es ist nicht ersichtlich, dass der König von Preußen Friedrich Wilhelm IV. die Krone abgelehnt hat. Preußen wird auch nicht erwähnt, wenn die Zerschlagung der Revolution dargestellt wird. (   /   )