Beispielaufgabe: Berichten (Klasse 7)
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Die Wasserschlacht
Paul kommt vom Training nach Hause. Seine Eltern warten schon auf ihn.
Mutter: Was ist denn mit dir los?!
Paul: Ich bin ein bisschen nass geworden.
Vater: Ein bisschen?! Deine Haare sind nass, deine Kleider, deine Tasche – bist du unterwegs in den Neckar gefallen?
Paul: Nein. Es gab da einen kleinen Unfall in der Umkleidekabine.
Vater: Hab ich doch gewusst, dass dieser Sportverein nur Ärger einbringt!
Mutter: Hoffentlich müssen wir nichts bezahlen.
Paul: Der Verein zahlt alles, aber wir dürfen in dieser Saison nie wieder auf Vereinskosten zu McDonald’s.
Vater: Was ist passiert?
Mutter: Ist jemand verletzt?
Paul: Nein. Nun ja, ein Unfall war es eigentlich nicht. Max wollte sich waschen und weil er mich beim Training gefoult hatte, habe ich ihm immer den Wasserhahn zugedreht... und irgendwann war er kaputt und wir sind alle nass geworden. Das war dann aber ganz lustig, weil wir haben voll die Wasserschlacht gemacht – bis Herr Streng kam.
Vater: Der Trainer?
Paul: (Nickt.) Der hat geschimpft, wie wenn wir eine Fensterscheibe eingeschmissen hätten. Dabei haben wir doch nur einen Wasserhahn geschrottet.
Mutter: Kind!
Vater: Hattest du irgendwann den Griff des Wasserhahns in der Hand?
Paul: Nein, nicht ich. Max hat den Hahn immer wieder aufgedreht, wenn ich ihn zugedreht habe, und dann hat er es so doll gemacht, dass der Griff von dem Hahn da rausgebrochen ist. Aber der war auch schon voll verrostet, also alt, und dann ist es eigentlich kein Wunder, dass der mal kaputt geht.
Vater: Das ist ja wohl die Höhe! Ein alter Wasserhahn ist doch keine Entschuldigung für Sachbeschädigung!
Paul: (Ganz leise.) Nein.
Vater: Und als der Wasserhahn abgebrochen war, schoss das Wasser nur so aus dem Rohr in die Umkleidekabine.
Paul: Ja. Eigentlich hätten wir ja gleich Herrn Streng holen sollen, aber wir haben erst einmal geplanscht. Herr Streng raucht nach dem Training nämlich immer vor der Turnhalle eine Zigarette. Und als er dann kam und abschließen wollte, stand die ganze Kabine unter Wasser. Und dann hat er den Haupthahn abgesperrt – aber den musste er erst suchen und das hat auch wieder gedauert.
Mutter: Habt ihr wenigstens die Sauerei aufgewischt?
Paul: Ja, deswegen bin ich ja auch so spät, weil das hat tierisch gedauert, bis alles trocken war und dann mussten wir die Eimer noch wegräumen und die Putzlumpen. Und wir haben dem Hausmeister einen Zettel hingelegt.
Mutter: Jetzt aber schnell trockene Sachen an. Und heute Abend gehst du früh ins Bett!
Als Herr Sommer, der Hausmeister des Gymnasiums, den Zettel am nächsten Tag findet, ist ihm nicht klar, was Max und Paul meinen. Er bittet die beiden daher, einen genauen Bericht zu schreiben, damit er den Schaden der Stadtverwaltung melden kann.
Aufgabenstellung
Du sollst den Bericht für Herrn Sommer schreiben. Gehe dabei in folgenden Schritten vor:
1. Notiere zunächst die W-Fragen und die dazugehörigen Antworten (stichwortartig). Die Frage Was? kannst du hier auslassen; du beantwortest sie in Aufgabe b.
2. Notiere dann die genaue zeitliche Abfolge der Ereignisse (stichwortartig).
3. Welche Informationen fehlen, damit man einen vollständigen Bericht schreiben kann? Ergänze nun die fehlenden Angaben (stichwortartig). Achte aber darauf, dass deine Ergänzungen realistisch sind!
4. Überlege noch einmal, was man beachten muss, wenn man einen Bericht in Briefform schreibt.
5. Schreibe den Bericht als Brief von Max und Paul an Herrn Sommer. Er muss etwa anderthalb Seiten lang sein. Vergiss dabei nicht, auf Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten! (Für diese Aufgabe solltest du dir ungefähr eine Schulstunde Zeit nehmen.)
Kommentar
- Es handelt sich um eine Aufgabe zum Thema Berichten in Klasse 7.
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Welche Anforderungen stellt diese Aufgabe an die SchülerInnen?
- Die SchülerInnen müssen die Textsorte Bericht kennen und wissen, welche Kriterien ein Bericht erfüllen muss.
- Sie müssen die Textsorte Brief kennen, und wissen, wie der formale Aufbau eines Briefes aussieht.
- Sie müssen den Dialog lesen und verstehen und ihm die für den zu schreibenden Bericht wichtigen Informationen entnehmen.
- Sie müssen die im Dialog verwendeten umgangssprachlichen Formulierungen beim Verfassen des Briefes durch schriftsprachliche ersetzen.
- Sie müssen die Situation erfassen, sich in die beiden Jungen hineinversetzen und aus deren Perspektive den Bericht in Briefform schreiben.
- Sie müssen sich außerdem in den Adressaten hineinversetzen und berücksichtigen, was dessen Erwartungen sind.
- Was die Planung des Schreibprozesses angeht, werden durch die Teilaufgaben die wesentlichen Schritte vorstrukturiert, sodass das Hauptaugenmerk dieser Aufgabe nicht auf dem selbstständigen Organisieren des Schreibprozesses liegt.
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Wie lassen sich differenzierende Elemente in die Aufgabe einbauen?
- Die Teilaufgaben können für leistungsstärkere SchülerInnen reduziert werden.
- Für leistungsschwächere SchülerInnen könnten weitere Hilfen gegeben werden.
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Wie kann man diese Aufgabe verändern bzw. erweitern?
- Wenn man weitere Angaben zur Person des Hausmeisters Sommer macht, wird das den Brief verändern: Stell dir vor, es ist ein besonders strenger/großzügiger Hausmeister... Wie würdest du den Brief verändern?
- Man könnte der Aufgabe den im Dialog erwähnten Zettel beigeben und die SchülerInnen überlegen lassen: Warum hat Herr Sommer den Brief von Paul und Max nicht verstanden?
Beispiel
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