Stil und Stilkriterien
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Was ist Stil?
Was ist guter Stil?
Was ist guter Stil in Texten von Schülerinnenn und Schüler?
Aufgabe :
- Überlegen Sie und halten Sie Ihre Ergebnisse fest. Diskutieren Sie mit Nachbar und Nachbarin darüber. Im Folgenden sind einige Kriterien für Stil aus der Literatur zusammengestellt.
Aufgabe:
- Vergleichen Sie Ihre Kriterien mit den dort aufgeführten.
- Überprüfen Sie diese und ihre eigenen Kriterien anhand der aufgelisteten Leitfragen.
- Was stellen Sie fest?
- Was also ist (guter) Stil?
Aufgabe :
- Definieren Sie nun Stilkompetenz und nennen Sie wesentliche Teilkompetenzen.
- Skizzieren Sie, wie sich diese im Unterricht fördern lassen.
Literatur
Eroms, Hans-Werner: Stil und Stilistik. Eine Einführung. Berlin: Schmidt, 2008. (Grundlagen der Germanistik 45)
Göttert, Karl-Heinz, und Oliver Jungen: Einführung in die Stilistik. München: Fink, 2004. (UTB 2567)
Sanders, Willi: Gutes Deutsch – Besseres Deutsch. Praktische Stillehre der deutschen Gegenwartssprache. 5. Aufl. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2009.
Kriterien für guten Stil I
(nach Göttert/Jungen 2004, S. 125-153)
Sprachliche Richtigkeit ( puritas )
- Ist der Text korrekt, d.h. entspricht er den Regeln der Grammatik?
Klarheit ( perspicuitas )
- Ist der Text verständlich?
Redeschmuck ( ornatus )
- „Redeschmuck in einzelnen Wörtern“ (Tropen)
- „Redeschmuck in ganzen Sätzen“ (Figuren)
- „Satzbau, Sprachrhythmus“
Angemessenheit ( aptum )
- Sind die sprachlichen Mittel aufeinander abgestimmt?
- Passen sie zur Situation?
- Folgt der Text sozialen Konventionen und Normen, d.h. entspricht er den Erwartungen?
Kriterien für guten Stil II
(vgl. Eroms 2008, S.11-39)
Angemessenheit
- Ist der Text sachangemessen?
- Ist der Text situationsgerecht?
- Ist der Text adressatenädaquat?
- Werden die Merkmale der Textform erfüllt?
Einheitlichkeit
- Passen die einzelnen Elemente des Textes zueinander?
- Ist der Text in einem einheitlichen Stilregister geschrieben?
Variation
- Ist der Text abwechslungsreich in Bezug auf sprachliche (Wortwahl, Satzbau) und stilistische Mittel oder ist er eintönig?
Originalität
- Wird kreativ mit Sprache umgegangen oder verwendet der Text Sprache auf konventionelle Art und Weise?
- Werden Normen innovativ unterlaufen?
Sparsamkeit
- Verwendet der Text markierte Ausdrücke und Stilmittel sparsam und gezielt oder werden diese übertrieben häufig eingesetzt?
Anschaulichkeit
- Gewinnt der Text den Leser für seine Sache, indem er durch Beispiele und Bilder veranschaulicht?
- Versucht der Text den Leser emotional anzusprechen?
Kriterien für guten Stil III
(Zusammenstellung aus Sanders 2009, S. 64)
- Angemessenheit (in Ton und Sache);
- Klarheit, Eindeutigkeit, Vollständigkeit;
- Leichtverständlichkeit, Übersichtlichkeit, Eingängigkeit;
- Knappheit, Kürze, Mäßigkeit, Sparsamkeit;
- Genauigkeit, Sachlichkeit, Natürlichkeit
- Anschaulichkeit, Lebendigkeit, Farbigkeit;
- usw.
Kriterien für guten Stil IV
(vgl. die Beurteilungs- und Korrekturrichtlinien für die modernen Fremdsprachen)
Wörter
- Umfangreicher, differenzierter, treffsicherer Wortschatz.
- Sichere Beherrschung der Fachterminologie.
- Fehlerfreier, angemessener Gebrauch idiomatischer Wendungen und Kollokationen.
Sätze
- Variantenreicher Satzbau.
- Sichere Beherrschung auch komplexer grammatischer und syntaktischer Strukturen.
Text
- Gezielte Verwendung textstrukturierender Elemente (Verknüpfungen).
Textsorte
- Vollständige Erfüllung der Merkmale der Textsorte.
Probleme dieser Kriterien:
- Inwiefern kann man diese Kriterien genau bestimmen?
- Suggerieren diese Kriterien Objektivität?
- Wie ist ein Verstoß gegen eines der Stilprinzipien zu werten?
- Inwiefern haben die Kriterien eine normierende Wirkung?
- Welches Stilideal liegt diesen Stilprinzipien zugrunde?
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